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Irsingen: Sankt Margaretha strahlt wieder festlich

Irsingen

Sankt Margaretha strahlt wieder festlich

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    Nach aufwändiger Sanierung strahlt die Irsinger Pfarrkirche Sankt Margaretha in diesem Advent wieder im neuen Glanz. Die Pfarrgemeinde hat kräftig mitangepackt, um das Projekt zu stemmen.
    Nach aufwändiger Sanierung strahlt die Irsinger Pfarrkirche Sankt Margaretha in diesem Advent wieder im neuen Glanz. Die Pfarrgemeinde hat kräftig mitangepackt, um das Projekt zu stemmen.

    Was lange währt: Nach aufwändiger Sanierung strahlt die Irsinger Pfarrkirche Sankt Margare-tha in diesem Advent wieder im neuen Glanz. Mit 560.000 Euro schlägt die Sanierung zu Buche, nach zähen Verhandlungen erklärte sich die Bischöfliche Finanzkammer bereit, 70 Prozent der Kosten zu übernehmen. Großzügige finanzielle Unterstützung leistet auch die Gemeinde Türkheim. Sie hat einen Zuschuss von 120.000 Euro zugesagt. Die restliche Summe muss die Pfarrgemeinde selbst aufbringen.

    Die Pfarrkirche im Türkheimer Ortsteil Irsingen wurde im 17. Jahrhundert umgestaltet

    Die Pfarrkirche St. Margareta in Irsingen hat in den vergangenen Jahrhunderten viel erlebt. Der Ort

    Freuen sich über die gelungene Restaurierung (von links): Chronist Anton Frei, Pfarrer Martin Skalitzky, Josef Vogel und Mesner Franz Bertelmann.
    Freuen sich über die gelungene Restaurierung (von links): Chronist Anton Frei, Pfarrer Martin Skalitzky, Josef Vogel und Mesner Franz Bertelmann.

    Das Datum 1678, das sich an der Chorbogen-Ostseite befindet, zeugt davon, dass die Kirche in der Barockzeit umgestaltet wurde. Die Jahrhunderte haben ihre Spuren hinterlassen. Bereits in den Jahren 1956, 1977 und 2004, so die Chronik, wurden Außenrenovierungen mit neuem Verputz und Anstrich von Kirche und Turm vorgenommen. Jetzt war es wieder mehr als notwendig.

    Außerdem zeigten im Kirchenraum Decke, Wände und das umlaufende Fries am Deckenrand zahlreiche kleinere und größere Risse auf. Als ein großes Stück vom Verputz der Decke auf und in die Orgel fiel, schien der Zeitpunkt gekommen, so schnell wie möglich etwas zu unternehmen. Kirchenpflegerin Helga Gerum und Josef Vogel vom Kirchenverwaltungsrat wurden aktiv.

    Josef Vogel setzte sich mit Architekt Christoph Mayr aus Buchloe in Verbindung. Er wurde zum Organisator für die Renovierungsarbeiten in und um die gesamte Kirche.

    Nach dem letzten Gottesdienst Ende Februar dieses Jahres konnte bereits im März mit den Arbeiten begonnen werden. Die gesamte Kirche wurde zur Baustelle. Die Diözese Augsburg beteiligte sich mit 500.000 Euro an der Außenrenovierung. Die Kosten für Innenraum und Orgel muss die Kirchengemeinde selbst übernehmen. Dafür wurden von der Diözese keine Mittel bereit gestellt. Alleine die Restaurierung der Orgel wird rund 20.000 Euro kosten.

    Im Frühjahr des kommenden Jahres wird die Restaurierung der Orgel in der Irsinger Pfarrkirche beginnen

    Für diese Arbeiten ist Eduard Heißerer aus Prem in Oberbayern beauftragt worden. Im kommenden Frühjahr kann mit den Arbeiten an der Orgel begonnen werden. Sie stammt von Orgelbau Zeilhuber aus dem Jahr 1960. Die Irsinger Bürgerinnen und Bürger waren und sind auch weiterhin immer bereit zu helfen. Vieles konnte so in Eigenleistung gemacht und dadurch Kosten eingespart werden.

    Josef Vogel ist stolz auf sein Team. Er erzählt, dass mehr als 25 Irsinger Bürgerinnen und Bürger dafür bisher rund 1150 Arbeitsstunden leisteten. Ein Anruf habe genügt und sie seien gekommen um zu helfen. Sollte jemand gerade keine Zeit haben, seien andere eingesprungen. Dorfchronist Anton Frei hält alles genau fest, so wie er es schon viele Jahrzehnte macht.

    Pfarrer Martin Skalitzky von der Pfarreiengemeinschaft Türkheim freut sich, dass die Kirche nun wieder in frischen Farben strahlt, dass die Lampen anders angeordnet sind und freundlicher von der Decke herunter auf die Gläubigen leuchten und dass die Bilder vom Kreuzweg eine bessere Platzierung bekommen haben.

    Waren sie vor der Renovierung in Zweier-, Dreier- oder in Vierergruppen angeordnet, so ist nun jedes Bild einzeln in einem neuen Holzrahmen eingefasst und an den beiden Seitenwänden des Langschiffes aufgehängt. Ein Wunsch von Pfarrer Skalitzky konnte leider aus Kostengründen nicht umgesetzt werden – ein Mittelgang zwischen den langen Bänken.

    Die Kirche St. Margareta hat, da es in der Sakristei keine Möglichkeit für fließendes Wasser gab, nun eine Besonderheit erhalten. Hinter dem Hochaltar, vom Kirchenraum aus nicht einsehbar, gibt es ein Waschbecken, ein Sakrarium, das Mesner Franz Bertelmann mit Stolz zeigen kann.

    Es ist ja möglich, dass eine Hostie auf dem Fußboden landet oder versehentlich etwas Messwein auf das Altartuch oder auch, dass die heiligen Öle plötzlich irgendwie ranzig riechen. Diese Materialien, die der Kirche heilig sind, können so unbrauchbar werden. Einfach in den Müll oder in die Kanalisation entsorgen? Nein.

    In früheren Zeiten gab es in alten Kirchen eine Art „heiliger Ausguss“, meist eine Öffnung im Boden der Kirche, die direkt ins Erdreich führte. Die Erde unterhalb des Kirchengebäudes gilt durch die Kirchweihe als „heilig“. Somit wird sie als geeigneter Ort betrachtet, um die Materialien würdig zu entsorgen. Die Pfarrkirche St. Margareta hat nun ein angemessenes Sakrarium.

    Am 1. Adventssonntag, wurde die Kirche St. Margareta wieder eröffnet, coronabedingt im kleinen Rahmen. Ein großes Fest ist bei hoffentlich besseren Bedingungen für das kommende Frühjahr geplant, zu dem die gesamte Kirchengemeinde und die Dorfbewohner schon jetzt eingeladen sind.

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