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Irsingen: Bürgerversammlung: Wo ist Platz für das Vereinsheim in Irsingen?

Irsingen

Bürgerversammlung: Wo ist Platz für das Vereinsheim in Irsingen?

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    Wie es mit dem Vereinsheim in Irsingen weitergeht, steht derzeit noch in den Sternen. Der Kauf der Gastwirtschaft scheiterte bislang an den Preisvorstellungen des Eigentümers.
    Wie es mit dem Vereinsheim in Irsingen weitergeht, steht derzeit noch in den Sternen. Der Kauf der Gastwirtschaft scheiterte bislang an den Preisvorstellungen des Eigentümers. Foto: Karin Donath

    Großen Diskussionsbedarf gab es bei der Bürgerversammlung in Irsingen über den neuen Standort für das Vereinsheim, das derzeit noch in unmittelbarer Nachbarschaft zum Gasthof Kreuz untergebracht ist. Wie Gemeinderat Josef Vogel auf Anfrage unserer Redaktion erläuterte, ist die Marktgemeinde Türkheim Eigentümer des Vereinsheims, für den Hofraum, der dem Eigentümer der Gastwirtschaft gehört, bestehe eine Dienstbarkeit. Über der Gastwirtschaft werden derzeit Wohnungen gebaut, die Stellplätze dafür sind im Hof vorgesehen. Damit könne es zu Problemen bei der Zufahrt zum Vereinsheim und bei der Nutzung des Hofraumes bei größeren Veranstaltungen kommen.

    Der Kauf der Gastwirtschaft in Irsingen scheiterte an den Preisvorstellungen des Eigentümers

    Um dieser Problematik aus dem Weg zu gehen, habe es zwei Möglichkeiten gegeben. „Entweder kauft der Eigentümer der Gastwirtschaft der Kommune das Vereinsheim ab, oder die Kommune kauft die Gastwirtschaft“, so Vogel. Da man bei den jeweiligen Preisvorstellungen keine Einigkeit erzielen konnte, habe er ebenso wie Bürgermeister Kähler leider vergeblich nach geeigneten Objekten im Dorf gesucht. In einem nächsten Schritt sei dann überlegt worden, welche gemeindlichen Grundstücke für ein neues Vereinsheim infrage kämen. Kähler schlug der Versammlung zwei Grundstücke vor: eins davon auf dem Gelände des Jugendzentrums, das andere im Südwesten von Irsingen in der Nähe des Feuerwehrhauses. 

    Erwin Santjohanser sprach sich dafür aus, das Vereinsheim in der Dorfmitte zu belassen, und forderte die Verwaltung auf, alles zu unternehmen, um mit dem Eigentümer des Gasthauses doch noch eine Einigung zu erzielen. „Wir wollen auf keinen Fall, dass es so geht wie in Schlingen. Wenn wir jetzt nicht handeln, haben wir am Ende gar nichts.“ Der Blick nach Schlingen zeigt, dass das dort das bereits geplante Dorfgemeinschaftshaus wieder auf der Kippe steht, nachdem die Fördergelder gestrichen wurden. 

    „Die Vereinsförderung ist eine Pflichtaufgabe der Gemeinde, die Geld kostet, das ist es uns aber wert“, machte Kähler deutlich. „Wir machen keinen Unterschied zwischen Türkheim und Irsingen.“ Mögliche Fördermittel würden von der Gemeinde geprüft, es sei jedoch derzeit sehr schwierig, an Geldmittel heranzukommen. Der Vorsitzende des Musikvereins, Robert Frei, bat darum, dass der Gemeinderat keine Entscheidung ohne die Vereine treffen solle. „Wir sind außerdem bereit, viel Eigenleistung zu bringen.“

    Ein hohes Maß an Eigenleistung hatten auch die freiwilligen Helfer gezeigt, die sowohl beim neuen Spielplatz als auch beim Bau der Lourdes-Grotte kräftig mit angepackt hatten und viel Lob von Kähler bekamen. „Durch die engagierte Eigenleistung konnte die Gemeinde viel Geld sparen!“ Michael Lipinski wollte wissen, inwieweit der alte Fußballplatz in Irsingen noch nutzbar sei. Kähler erklärte, dass dieser der Gemeinde gehöre und hergerichtet werden müsse. Die Rasenpflege müsse selbst organisiert werden, ebenso das fehlende Equipment. Ob man das Geld nicht besser investieren könne, als in die Ausbesserung der Feldwege, fragte Johann Hartmann. „Bei der Belastung durch die heutigen Maschinen gehen die doch gleich wieder kaputt.“ Ein Bürger schlug vor, einfach ein Schild mit dem Hinweis auf Straßenschäden aufzustellen, so wie teilweise in Bad Wörishofen. „Da habe ich einen anderen Anspruch“, so Kähler, der diese Vorgehensweise auch für rechtlich bedenklich hält. 

    Hartmann monierte außerdem die seiner Meinung nach zu geringe Kniestockhöhe beim Neubaugebiet an der Stockheimer Straße. Die Dachgeschosse seien nicht ausbaufähig. Kähler entgegnete, dass zwei Vollgeschosse ausreichend seien und die Bauverwaltung dort dieselben Maßstäbe angewandt habe, wie in Türkheim üblich. „Bisher hat sich noch niemand beschwert“, so Kähler. 

    Ist das „Kirchgäßchen“ in Irsingen überflüssig oder nicht?

    Die Einziehung des ehemaligen Fußweges „Kirchgäßchen“ forderte Ägidius Hörtrich. Dieser werde seit 50 Jahren nicht mehr benutzt. Kähler verwies darauf, dass sich der Marktgemeinderat im Mai mit dieser Frage beschäftigt und festgelegt hat, dass der Weg erst mal bleibt, wie er ist. Ob Türkheim schon über einen Anschluss an das Fernwärmenetz nachgedacht habe, wollte Gerd Blüml wissen. Kähler erklärte, dass man sich für das Förderprogramm Wärmeplanung beworben habe und aufgenommen worden sei. Der nächste Schritt sei eine Bestandsaufnahme, wo welche Leitungen gelegt werden könnten und in welcher Reihenfolge die Versorgung durchgeführt werden könne. 

    Karl Albrecht beschwerte sich darüber, dass der Bürger im Winter zwar seiner Räum- und Streupflicht nachkommt, der Winterdienst dann aber die frisch geräumten Gehwege wieder zuschiebt. Die Problematik erkenne die Kommune durchaus, so Kähler, „aber wo sollen wir hin mit dem Schnee? Irgendjemand wird es immer treffen.“ Eine wichtige Suchanfrage richtete Kähler noch an die Anwesenden. „Für das Herzogsfest im Juni 2025 suchen wir noch ein Herzogpaar.“ Bewerbungen nimmt das Rathaus entgegen. 

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