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Ross und Reiter: Freilichtmuseum in Illerbeuren ganz im Zeichen der Pferde
![Ein Wettbewerb im Holzrücken stand beim Festival "Ross und Reiter" im Freilichtmuseum Illerbeuren im Mittelpunkt. Unser Bild zeigt Roland Miller mit seinem fünfjährigen Kaltblut-Pferd Norek an einem der Hindernisse, die Pferd und Führer möglichst schnell überwinden mussten. Ein Wettbewerb im Holzrücken stand beim Festival "Ross und Reiter" im Freilichtmuseum Illerbeuren im Mittelpunkt. Unser Bild zeigt Roland Miller mit seinem fünfjährigen Kaltblut-Pferd Norek an einem der Hindernisse, die Pferd und Führer möglichst schnell überwinden mussten.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674144167-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Neben akrobatischer Darbietung auf und neben dem Pferd stand beim Festival "Ross & Reiter" im Freilichtmuseum Illerbeuren auch ein Wettbewerb im Holzrücken an.
„Das Glück dieser Erde liegt auf dem Rücken der Pferde!“ Seit Alters her galt dieser Spruch, als die Pferde noch als Arbeitstiere in der Land- und Forstwirtschaft schwere Lasten bewegen mussten. Auch heute werden Pferde noch vereinzelt in der Waldwirtschaft zum Holzrücken eingesetzt. In der Landwirtschaft wurden bis vor etwa 60 Jahren auf beinahe jedem Hof meist mehrere Pferde als Arbeitstiere gehalten; nur die kleineren Bauern mussten sich mit Ochsen oder Kühen behelfen. All diese Facetten konnten die Besucher am Wochenende im Freilichtmuseum Illerbeuren bestaunen. Im Bereich Mittelschwaben gab es unter dem Motto „Ross & Reiter“ erstmals eine Vielfalt dieser ausgesprochen treuen Tiere bei ihrer Arbeit zu sehen. Zahlreiche Vorträge und Verkaufsstände informierten über Pferdegesundheit und erfolgreiche Haltung: Damit wurde das frühere Bauernhofmuseum für zwei Tage zu einem regelrechten „Eldorado“ für Pferdefreunde.
Teilnehmer in Illerbeuren müssen Parcours mit neun Hindernissen überwinden
In Zusammenarbeit mit den Pferdefreunden Gutenzell und dem Europameister im Holzrücken, Robert Pritzi, hatte das Freilichtmuseum in Illerbeuren erstmals einen Holzrücke-Wettbewerb ins Leben gerufen. Die Pferd-Mensch-Gespanne mussten dabei einen Parcours von neun Hindernissen überwinden. „Bei der Konzeption des Parcours wurde darauf geachtet, dass die Hindernisse dem Schwierigkeitsgrad nach ausgewogen sind“, erklärte der leidenschaftliche Holzrücker Michael Ehrhard. Er selbst nahm sowohl am Wettbewerb teil, moderierte und kommentierte für die zahlreichen Besucher das Geschehen. Alle Hindernisse simulierten klassische Herausforderungen, denen die Holzrücker mit ihren Pferden im besonders sensiblen Wald auch heute noch begegnen. Dazu gehörten unter anderem der Unter- und der Überzug, das Rückwärtsstoßen, der Schrägaufzug sowie das spektakuläre Aufpoltern der Holzstämme.
Wettbewerb im Freilichtmuseum nicht ausschließlich für Vollprofis
Bei dem 1. Illerwinkel-Cup im Holzrücken handelte es sich aber nicht um einen reinen Wettbewerb ausschließlich für Vollprofis. „Der Parcours war so angelegt, dass er für alle erfahrenen Rücke-Teams schaffbar ist“, betonte Ehrhard. Bereits zwei Wochen vor der Veranstaltung hatte er den Parcours aufgebaut und auf seine Praktikabilität hin mehrfach getestet. „Am Ende gewann das Team, das die wenigsten Strafpunkte kassierte und sich am schnellsten durch den Parcours bewegte. Insgesamt durfte jedes Pferd zwei Mal am Wettbewerb teilnehmen. Voraussetzung dafür war aber, dass die Fuhrperson wechselte.
Cowgirls und Cowboys aus Altusried präsentieren sich
Den ganzen Tag über pendelte zudem ein prächtiges Pferdegespann zwischen dem alten Museumsgelände und der Torfwirtschaft, um die Besucher zum Bereich Mittelschwaben zu kutschieren, wo vor Hunderten von begeisterten Pferdefreunden auf einem aufwändig gebauten Reitplatz das große Pferde-Event startete: Die Cowgirls und Cowboys aus Altusried zeigten mit ihren blitzblank herausgeputzten US- und südamerikanischen Gang-Pferden, wie mit der feingliedrigen Gangart auf den Pferden sogar volle Sektgläser jongliert werden können.
Dressur ohne Zügel
Gute Jugendarbeit und gelebter Tierschutz demonstrierten die Ponyfreunde Biberach mit ihren anmutig-putzigen, kugelrunden Shettys, wobei eine junge Reiterin auf zwei Ponys stehend in rasendem Tempo über den Reitplatz galoppierte. Ein besonderes Augenmerk galt Sarah Grätz (Weilheim): Ohne Zügel und nur mit einem lockeren Halsring veranlasste sie ihr Pferd, sich samt der Reiterin willig hinzulegen oder auf zwei Beinen zu stehen.
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