Manch einer hat vielleicht eine Meise, sollte sich darauf aber mal lieber nichts einbilden. Denn wir haben eine ganze Meisengang. Sie fällt im Garten ein, sobald einer – vermutlich der Späher – das Futter im Häuschen entdeckt und all seine Kumpels informiert hat. Die Truppe erinnert mich mit ihren bis über die Augen heruntergezogenen schwarzen Kappen immer an kleine Banditen, die im Futterhäuschen reiche Beute machen und sich die ohnehin recht kugeligen Bäuchlein noch ein bisschen kugeliger fressen.
Im Gegensatz zu echten Banditen sehe ich sie aber unheimlich gerne, weil sie einfach gute Laune machen, wenn sie durch die Krone unseres kleinen Zwetschgenbaums toben und sich mutig bis auf die Terrasse vorwagen. Wenn es richtig hoch hergeht, kommt meistens Herr Amsel angeflogen und übernimmt die Rolle des Polizisten, der die Bande ein bisschen in die Schranken weist. Kommt dann allerdings ein zweiter Amselherr dazu, sind beide so damit beschäftigt, jeweils den Gebieter des Gartens heraushängen zu lassen, dass die Meisengang wieder freie Bahn hat. Ein höchst unterhaltsames Stück in mehreren Akten ist das. Und ich kenne mindestens einen, der es sich genauso gerne ansieht wie ich, dabei allerdings bedauert, dass er nicht mittendrin dabei sein darf: unser Kater.
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