Erst neulich fragte mich eine Kollegin, ob ich mir die Haare geschnitten hätte. Nein – und ich war auch nicht beim Friseur (wie auch?) und der Friseur auch nicht bei mir. Ich hatte meine Haare nur mal wieder offen gelassen. Eine Ausnahme.
An neun von zehn Tagen trage ich nämlich Pferdeschwanz, Dutt, habe die Haare geflochten oder anderweitig zusammen- oder hochgesteckt. Nachdem ich einmal leidvoll erfahren musste, wie lang es dauert, bis ein Pony herauswächst, habe ich auch keinen solchen mehr. Meine Haare sind mal etwas kürzer, mal etwas länger, mal mit ein paar Stufen, mal mit weniger Stufen – im Grunde aber sind sie einfach lang und auch ein wenig langweilig.
Viele Mitmenschen haben einen Friseurbesuch nötig
Nie hätte ich gedacht, dass eine so langweilige „Frisur“ aber auch einmal von Vorteil sein könnte. Mein heutiges „Ich“ unterscheidet sich frisurentechnisch nicht von meinem „Ich“ vor dem Lockdown. Bei vielen meiner Mitmenschen sieht das hingegen ganz anders aus. Manche sind ja kaum noch wiederzuerkennen! Die einen, weil ihnen das Haar schon über den Kopf wächst, die anderen, weil sie selbst Hand angelegt haben. Und man weiß nicht, was schlimmer ist ...
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