Im Frühjahr hat der Forstbetrieb Ottobeuren der Bayerischen Staatsforsten damit begonnen, bei Heimenegg die historische Festungsanlage mit Ringgraben und Ringwall neu zu beschildern und einen einfacheren Zugang für Besucherinnen und Besucher zu schaffen – nun wurden die letzten Arbeiten abgeschlossen. Waldarbeiter haben dort unter anderem den historischen Palisadenwall originalgetreu in Holzbauweise nachgebildet.
Der ehemalige Kreisheimatpfleger Peter Hartmann und der frühere Rektor Rudolf Ruf gaben den Anstoß, den Burgstall einer breiteren Öffentlichkeit und vor allem Schulklassen bekannt zu machen. Bereits im Jahr 2020 haben Schüler unter fachkundiger Anleitung mit ihrer Klassenleiterin Veronika Vogt Äste, Totholz und Wildwuchs aus den Burggräben und von den Wällen des Burgstalls (Burgstelle) Heimenegg entfernt. „Diese Aktion sollte in einer Patenschaft mit der Mittelschule Mindelheim jährlich durchgeführt werden, damit Schulklassen bei ihrem Besuch des Burgstalls eine gepflegte Anlage vorfinden“, so Ruf. Die Maßnahme wurde vorab mit dem Landesamt für Denkmalpflege abgestimmt und dient dazu, das archäologische Kleinod langfristig zu erhalten. „Aufgrund der kleinen kompakten Anlage in Heimenegg kann man sich bei den vielen großen, meist nur in Bruchstücken erhaltenen Burgställen in unserem Land den ursprünglichen Aufbau bestens erklären“, so Peter Hartmann.
Das ist die Geschichte des Burgstalls Heimenegg
Der Burgstall Heimenegg wurde erstmals 1256 von einem Dienstmann der Mindelberger namens Chunrat de Haimenecke erwähnt und diente ab 1380 als Dienstsitz Dietrich von Dachsberg zu Heimenegk. Später, ab 1387, gehört die Anlage zur Herrschaft Teck. Seine letzte Erwähnung fand der Burgstall 1464 bei einer Auseinandersetzung der Rechberger Joerg und Bero. Über 750 Jahre nach Errichtung der Burganlage sind zwar keine Grundmauern mehr zu erkennen, jedoch weisen Reliefveränderungen in Form von metertiefen Gräben, einem aufgeschütteten spitzkegelförmigen Hügel und die Wallreste des Wirtschaftshofes überdeutlich auf den ursprünglichen Grundriss der Anlage hin.
Der Forstbetrieb Ottobeuren hat die Initiative von Kreisheimatpflege und Schule Mindelheim spontan unterstützt: „Wir freuen uns einen Beitrag leisten zu können, unser kulturhistorisches Erbe zu erhalten und einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen“, so Forstbetriebsleiter Dr. Hermann S. Walter, der sich auf zahlreiche Besucherinnen und Besucher am Burgstall Heimenegg freut. Die Maßnahme wurde im Rahmen des Förderprogramms für besondere Gemeinwohlleistungen des Freistaates Bayern unterstützt, das unter anderem den Erhalt historischer Denkmäler fördert. (mz)
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