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Hautkrebsalarm im Unterallgäu: AOK-Studie zeigt beunruhigende Trends auf

Unterallgäu

Hautkrebs trifft Unterallgäuer besonders häufig

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    Gut gecremt heißt gut geschützt - nicht nur vor Sonnenbrand, sondern langfristig auch vor Hautkrebs.
    Gut gecremt heißt gut geschützt - nicht nur vor Sonnenbrand, sondern langfristig auch vor Hautkrebs. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa/dpa-tmn

    „Du bist ja schön braun geworden!“: Ein Satz, den Heimkehrer aus dem Sommerurlaub gerade besonders oft zu hören bekommen. Sommerliche Bräune ist für etwa jeden Dritten in Bayern etwas, worauf er oder sie wert legt - so lautet das Ergebnis einer Forsa-Umfrage im Auftrag der AOK Bayern. Die Krankenkasse hat Zahlen zum Thema Hautkrebs veröffentlicht und auf Anfrage unserer Redaktion für das Unterallgäu vorgelegt. Sie zeigen: Der Landkreis ist ganz vorn dabei, was weißen und schwarzen Hautkrebs betrifft.

    „Dass es bei Sonnenschutz und Hautkrebsvorsorge in Bayern noch viel Luft nach oben gibt, zeigt auch der AOK-Gesundheitsatlas deutlich“, sagt Regina Merk-Bäuml, Direktorin der AOK Memmingen-Unterallgäu. Bayern lag bei der Häufigkeit von schwarzem Hautkrebs 2022 bundesweit an der Spitze der Statistik. 0,52 Prozent der bayerischen Bevölkerung waren daran erkrankt; der Bundesdurchschnitt lag bei 0,49 Prozent.

    Im Unterallgäu sind anteilig mehr Menschen von Hautkrebs betroffen als in Bayern

    Innerhalb Bayerns sticht das Unterallgäu ebenfalls hervor: „Hier erhielten 0,55 Prozent die Diagnose schwarzer Hautkrebs, das heißt im Verhältnis gab es hier mehr Betroffene als in Bayern“, so Regina Merk-Bäuml. Die Zahlen sind in den vergangenen Jahren insgesamt gestiegen. In Bayern lag die Prozentzahl der Betroffenen 2017 noch bei 0,44 Prozent der Bevölkerung, im Unterallgäu bei 0,49 Prozent.

    Beim hellen Hautkrebs nahm Bayern 2022 mit 3,10 Prozent der bayerischen Bevölkerung bundesweit den dritten Platz ein (Bundesdurchschnitt: 2,97 Prozent). Der Landkreis Unterallgäu liegt ebenfalls wieder darüber, mit 3,48 Prozent an hellem Hautkrebs Erkrankten im Verhältnis sogar deutlich über dem bayerischen Durchschnitt, wie die AOK mitteilt. Auch hier sind die Zahlen gestiegen. Bayernweit waren 2017 nur 2,61 Prozent der Bevölkerung betroffen, im Unterallgäu waren es damals 2,81 Prozent.

    Dass sie ihre eigenen Sonnenschutzmaßnahmen in Zukunft verstärken werden, weil der Klimawandel auch zu einer höheren UV-Strahlung führt, gaben bei der Umfrage 67 Prozent an. Etwa jeder dritte Befragte in Bayern (38 Prozent) legt jedoch Wert auf eine sommerliche Bräune, drei Prozent ist es sogar egal, ob sie einen Sonnenbrand bekommen. Die Deutsche Krebsgesellschaft warnt davor, dass häufige Sonnenbrände das Risiko für schwarzen und hellen Hautkrebs erhöhen. In den vergangenen Jahren hatten laut AOK-Umfrage 42 Prozent der Befragten in Bayern für gewöhnlich etwa einmal pro Jahr oder noch häufiger einen Sonnenbrand. Bei ähnlich vielen war dies seltener als einmal pro Jahr der Fall (39 Prozent), jeder Fünfte (19 Prozent) hatte in den vergangenen Jahren überhaupt keinen Sonnenbrand.

    Mehr als die Hälfte der Befragten hat Angst vor Hautkrebs

    Auch wenn laut der repräsentativen Forsa-Umfrage 52 Prozent der insgesamt 502 Befragten in Bayern Angst davor haben, an Hautkrebs zu erkranken, gibt es im Bereich Vorsorge Nachholbedarf: Nur etwas mehr als ein Drittel der bayerischen Erwachsenen ab 35 Jahren (35 Prozent) nimmt das Angebot des Hautkrebs-Screenings bisher regelmäßig in Anspruch, knapp ein Drittel (31 Prozent) bislang überhaupt nicht, vermeldet die AOK.

    Nur mit regelmäßigen Check-Ups kann laut der Unterallgäuer Direktorin Regina Merk-Bäuml Hautkrebs früh erkannt und damit besser behandelt werden. Gesetzlich Versicherte ab 35 Jahren können das Hautkrebs-Screening alle zwei Jahre beim Haus- oder Hautarzt in Anspruch nehmen. Mit Blick auf diese Zahlen und angesichts des Klimawandels, legt Merk-Bäuml allen Versicherten ans Herz, regelmäßig das Hautkrebs-Screening wahrzunehmen.

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