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Haselbach
13.12.2023

Wally Vihl beherrscht die hohe Kunst der Klosterarbeiten

Wally Vihl beherrscht eine fast vergessene Kunst: In liebevoller Kleinarbeit fertigt sie Fatschenkinder und andere kostbare Klosterarbeiten.
Foto: Kathrin Elsner

Wally Vihl aus Haselbach beherrscht eine fast vergessene Kunst: Liebevoll fertigt sie Fatschenkinder, Klosterbilder, Mini-Altäre und andere Klosterarbeiten. Ein Besuch.

Geduldig sitzt Wally Vihl an ihrem Arbeitsplatz im Hobbykeller und zieht winzig kleine Perlen auf vergoldeten Draht. "Pressieren darf es nicht, es ist eine langwierige Arbeit", sagt sie und lächelt. Die aufwendigen Klosterarbeiten wurden früher vornehmlich in Frauenklöstern gefertigt, heute ist sie eine der wenigen, die die Technik noch beherrschen.

"Ich liebe es einfach, für mich ist es eine meditative Arbeit", sagt Wally Vihl und blickt auf ihre stattliche Sammlung handgefertigter Fatschenkinder, Klosterbilder, Mini-Altäre und anderer Kostbarkeiten. Als sie zu ihrer Hochzeit im Jahre 1977 als erste Klosterarbeit einen Altarstrauß geschenkt bekam, wusste sie so wenig damit anzufangen, dass dieser erst einmal auf dem Dachboden landete. Sechs Jahre später überließ ihr eine Bekannte einen Stapel Bücher über Fatschenkinder, woraufhin sie mehrere Volkshochschulkurse zum Thema besuchte. "Dann hat mich langsam das Fieber gepackt", erinnert sie sich und zeigt auf ihre ersten Arbeiten, die als Lieblingsstücke über ihrem Hobby-Arbeitsplatz hängen. "Bei den ersten Arbeiten bin ich zum Friseur gegangen, und das Jesuskind hat jetzt meine Haare", erzählt sie und lacht.

Die Klosterarbeiten schenken Wally Vihl innere Ruhe

"inzwischen sehen meine Arbeiten ganz anders aus, ich habe viel dazugelernt". Eigentlich ist sie kein geduldiger Mensch, doch die filigranen Drahtarbeiten schenken ihr inzwischen viel innere Ruhe. "Am Anfang regt´s Dich auf, weil es nicht geht, aber wenn man es kann, geht es einfach und ganz ruhig", sagt sie.

Dieses Fatschenkind hat Wally Vihl nach alter Tradition gefertigt. Sie ist eine der wenigen, die die Technik der alten Klosterarbeiten noch beherrschen.
Foto: Kathrin Elsner

Als sie vor drei Jahren in Rente ging, fing sie an, in ihren Privaträumen in kleinen Gruppen von maximal vier Personen Kurse zu geben. Auch wenn die Heilerziehungspflegerin aufgrund des Fachkräftemangels wieder stundenweise im Blindenheim Pfaffenhausen arbeitet, gibt sie ihr Wissen gerne weiter. "Ich möchte jedem gerecht werden", ist ihr Ziel und wandelt die Klosterarbeiten flexibel ab. 

Video: epd video

Kursteilnehmer, die keine religiösen Arbeiten fertigen möchten, verwenden die zarten Blumen beispielsweise für Kropfketten, Hutanstecker oder ein Blumenbild. Beliebt seien auch die Kurse für Fatschenkinder. Das in Bänder gewickelte ("gefatschte") Jesuskind hätten ursprünglich junge Frauen beim Eintritt ins Kloster sozusagen als Kindersatz bekommen, manche auch ein stehendes Jesuskind, das dann nach dem Kirchenjahr eingekleidet wurde. 

Jeder Klosterarbeit wird auch etwas Persönliches hinzugefügt

Die größte Herausforderung bei der Fertigung eines Fatschenkindes sei, den Wachskopf mit dem aus Watte und Stoff geformten Körper zu verbinden, verrät die Kunsthandwerkerin. "Bei Fatschenkindern wird sehr oft etwas Persönliches eingearbeitet", erzählt sie, beispielsweise ein Stückchen vom eignen Brautschleier. Sie selbst fügt jeder selbt gefertigten Klosterarbeit einen kleinen Zettel hinzu, auf dem Anlass, Datum und ihr Name vermerkt sind. Die Verzierungen sind kostbar, so werden handgeklöppelte Goldborte und echt vergoldeter Draht verwendet. Um sich das teure Hobby zu finanzieren, verkauft sie ihre Kunstwerke beispielsweise auf dem Weihnachtsmarkt in Bad Wörishofen. Zum achten Mal hat sie dort heuer ihren Stand, für den sie das ganze Jahr gearbeitet hat. Auch abgewandelte Klosterarbeiten wie zum Beispiel ihr Christbaumschmuck kommen gut an. "Es ist einfach schön, wenn meine Arbeit wertgeschätzt wird", freut sie sich.

Abgewandelte Klosterarbeiten wie dieser Christbaumschmuck sind bei den Kunden besonders beliebt.
Foto: Kathrin Elsner

Und wenn ein altes, nicht mehr gut erhaltenes Fatschenkind den Weg zu ihr findet, bereitet sie es liebevoll wieder auf. "Wenn dann ein schönes Ergebnis rauskommt und ich das Fatschenkind in gutem Zustand an den Besitzer zurückgeben kann, freut mich das einfach", sagt sie und strahlt. Auch wenn sie heute schon viele Klosterarbeiten beherrscht, hat sie ein großes Ziel: Ein stehendes Jesuskind nach alter Tradition zu fertigen. "Das ist noch ein großer Wunsch von mir", verrät Wally Vihl.

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