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Hammerschmiede: Die Suche nach Udos Verwandten in der Nähe von Bad Wörishofen beginnt

Hammerschmiede

Die Suche nach Udos Verwandten in der Nähe von Bad Wörishofen beginnt

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    Die Suche nach Udos Verwandten in der Nähe von Bad Wörishofen beginnt
    Die Suche nach Udos Verwandten in der Nähe von Bad Wörishofen beginnt

    Erst hieß es Juni, dann August, jetzt ist es schließlich September geworden: Am heutigen Mittwoch starten erneut die Ausgrabungen in der Hammerschmiede, einer Tongrube am Ortsrand von Pforzen, unweit von Schlingen. Dort hatte die Paläontologin Madelaine Böhme die Überreste von Menschenaffe Udo entdeckt – ein Sensationsfund, der weltweit für Aufsehen sorgte. Über 200 Freiwillige haben sich mittlerweile gemeldet, um bei der Suche nach weiteren Fossilien mitzuhelfen. Für sie hat Böhme eine ernüchternde Nachricht: „Es wird de facto keine Bürgergrabungen geben.“

    Im Vergleich zu den vergangenen Jahren hätten sich die Rahmenbedingungen stark verändert. Wer die Hammerschmiede betreten will, müsse sich etwa eine Woche zuvor anmelden. Statt vieler Freiwilliger, die für ein, zwei Tage mitmachen, gibt es wenige, erfahrene Volontäre. „Wenn es 15 sind, ist die Zahl hoch“, sagt Böhme. Und die müssten wiederum einen Vertrag abschließen. Zusammengefasst lässt sich sagen: Freiheit weicht Verbindlichkeit.

    Woran es liegt, dass sich die Grabung in der Hammerschmiede derart verzögert hat

    Woran liegt es eigentlich, dass sich der Beginn der Ausgrabungen nun nochmals verschoben hat? „Es hat etwas gedauert, die Arbeitsverträge fertig zu machen“, erklärt Dr. Eva-Maria Natzer, wissenschaftliche Geschäftsführerin der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns. Böhme spricht derweil von einer „Bürokratisierung der Prozesse“. Neben den wenigen freiwilligen Helfern und dem Team der Universität Tübingen rund um Böhme werden auch Forscher des Freistaats Bayern in der Hammerschmiede arbeiten. Pro Tag dürften höchstens 25 Personen in die Tongrube.

    Wie lange es nun möglich ist, nach dem nächsten Sensationsfund in der Nähe von Schlingen zu suchen

    In den vergangenen Jahren hatten die Wissenschaftler die Ausgrabungen Mitte September beendet. Das soll heuer anders sein. „Wir werden in den Oktober hineinarbeiten“, sagt Natzer. Böhme hofft, dass die Witterung das zulässt. Vor allem starker Regen stelle die Forscher vor große Herausforderungen. Das Wasser staue sich dann in der Grube und müsse erst wieder abfließen. „Wir werden alles tun, was das Wetter erlaubt.“

    Das Coronavirus führe zu keinen großen Einschränkungen, schildert Böhme. Sie arbeiteten ja im Freien und könnten sich in der Lehmgrube gut verteilen. Ein Hygienekonzept gebe es dennoch. „Wir achten sehr auf die Gesundheit unserer Mitarbeiter“, betont die Paläontologin. (jes)

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