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Gartenabfälle richtig entsorgen: Schützen Sie das Ökosystem!

Garten im Herbst

Vom Garten in den Wald: Warum falsche Entsorgung von Grünschnitt schadet

Eine Benjeshecke ist nicht nur eine gute Möglichkeit, Baum- und Heckenrückschnitt aufzuräumen, sie schafft zudem ein kuscheliges Quartier für Insekten, Amphibien & Co. für die Wintermonate – und sie sieht als blühende Totholzhecke auch noch toll aus.
Eine Benjeshecke ist nicht nur eine gute Möglichkeit, Baum- und Heckenrückschnitt aufzuräumen, sie schafft zudem ein kuscheliges Quartier für Insekten, Amphibien & Co. für die Wintermonate – und sie sieht als blühende Totholzhecke auch noch toll aus. Foto: STIHL

Ab Oktober dürfen Hecken wieder kräftig gestutzt werden. Und womöglich ist auch noch der eine oder andere Pflegeschnitt von anderen Gewächsen vor dem Winter angesagt. Fällt dann im Garten jede Menge Grünschnitt an, stellt sich allerdings auch die Frage: wohin nur damit?

Kompost oder Benjeshecke

In jedem Fall nicht in den Wald oder in die freie Landschaft. Das ist verboten. Und das aus gutem Grund: Die meisten Waldböden sind von Natur aus nährstoffarm, viele heimische Pflanzen daran bestens angepasst. Entsorge man Gartenabfälle im Wald, gleiche das einer hoch dosierten Düngung des Bodens, erklärt die Biologin Angelika Nelson vom Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern (LBV). Und die könne dazu führen, dass an entsprechenden Stellen nur noch Brennnesseln und Brombeeren wachsen, Farn- und Blütenpflanzen, die es weniger nährstoffreich mögen, hingegen verdrängt werden.

Im eigenen Garten kann man den Grünschnitt aber oftmals gut weiterverwenden. Etwa, indem man ihn auf den Komposthaufen gibt. „Mit einem Komposthaufen hat man eine ökologische und preiswerte Alternative zum Kunstdünger und verwandelt seinen Garten in eine Kreislaufwirtschaft“, so Nelson. Man kann aber auch eine Totholzhecke, eine sogenannte Benjeshecke, anlegen. Damit wird man nicht nur den Grünschnitt los. Benjeshecken bieten auch Lebensraum für Tiere, der gerade in neu angelegten Gärten sonst oft fehlt.

Blühende Totholzhecke

Hierfür werden witterungsbeständige Pfähle in zwei Reihen in den Boden gesetzt, mit längeren Ästen verbunden und dazwischen mit Reisig, Totholz und Schnittgut befüllt. Im Laufe der Zeit sackt die Hecke nach Angaben des Naturschutzbundes (Nabu) dann ab, Vögel tragen Samen ein, Gehölze und Stauden wachsen und die Hecke blüht. Jedes Jahr im Herbst und Frühjahr kann neues Schnittgut nachgelegt werden. Nur auf frische Äste von Nadelhölzern sowie auf Zweige vom Kirschlorbeer sollte man eher verzichten.

Will man den Grünschnitt aus dem Garten gänzlich loswerden, kann man ihn stattdessen bei kommunalen Grüngut-Annahmestellen, etwa in Hawangen oder Babenhausen, abgeben. Oder man entsorgt ihn über die eigene Biotonne. Am besten informiert man sich bei der Kommune, was die entsprechenden Regelungen vor Ort sind.

Gut zu wissen: Abgabestellen im Unterallgäu

Die Biotonne wird im Landkreis Unterallgäu ab Dienstag, 1. Oktober, wieder alle zwei Wochen geleert. Diese Regelung gilt in den Monaten von Oktober bis einschließlich Mai. Darauf weist die Abfallwirtschaftsberatung des Landkreises hin. Die Kompostanlage in Hawangen hat – voraussichtlich bis Ende November – immer montags von 16 bis 18 Uhr, mittwochs von 16 bis 18 Uhr, freitags von 14 bis 17 Uhr sowie samstags von 10 bis 14 Uhr geöffnet. Gebührenfrei angenommen werden Gartenabfälle bis zu einer Menge von zwei Kubikmetern. Kleinere Mengen können meist auch in den Wertstoffhöfen abgegeben werden. Mehr Infos unter Telefon 08261/995- 8090, in der kostenlosen Unterallgäu-App oder auch auf der Internetseite des Landkreises.

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