Fußball: Welchen Kandidaten sich Unterallgäuer Trainer als Nachfolger für Hansi Flick wünschen

Erstmals in seiner Geschichte hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) die Reißleine gezogen und einen Nationaltrainer entlassen. Doch die Frage nach einem Nachfolger für Hansi Flick ist noch nicht geklärt. Einige Trainer aus dem Unterallgäu hätten da schon ihre Favoriten.

So fällt der Name "Jürgen Klopp" recht häufig. Ein Punkt ist für Stephan Baierl, den Trainer des Regionalligisten FC Memmingen entscheidend: „Die Mannschaft muss wieder eine Euphorie entfachen. Davon hängt die Stimmung im ganzen Land ab.“ Deshalb wäre Jürgen Klopp Baierls Wunschkandidat, auch wenn der Liverpool-Coach wohl frühestens nach der EM zur Verfügung steht. „Matthias Sammer könnte ich mir auch vorstellen. Er bringt jede Menge Erfahrung mit und könnte vor allem helfen, dass sich die Mannschaft wieder auf das Sportliche fokussiert.“ Die vielen Themen abseits des Rasens, die kürzlich erschienene Doku über das Abschneiden der deutschen Elf bei der WM in Katar – das sind für Baierl Nebenschauplätze, die der Entwicklung im Weg stehen. „Wir brauchen wieder mehr Bodenständigkeit. Ich habe persönlich gemerkt, dass ich mich in den letzten Jahren mit der Nationalmannschaft nicht mehr identifizieren konnte.“

Jürgen Klopp wird oft als Wunschkandidat genannt

Auch Mindelheims Trainer Patrick Eckers würde diese Variante favorisieren, "auch wenn es schwierig werden dürfte, ihn zu kriegen". Schließlich steht Klopp beim FC Liverpool unter Vertrag - und wird bei den "Reds" verehrt, wie kaum ein Coach vor ihm. "Es wird wohl in Richtung Julian Nagelsmann gehen", vermutet Eckers, der dieser Personalie aber skeptisch gegenübersteht. "Ich glaube, das käme auch für ihn selber zu früh." Schließlich ist Nagelsmann erst 36 Jahre alt und muss damit leben, beim FC Bayern München nicht die Ansprüche erfüllt zu haben, die man an ihn hatte. Und die Ansprüche beim DFB mit der anstehenden EM im eigenen Land sind in dieser Hinsicht nicht wesentlich kleiner. 

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Manuel Neß, Nachwuchstrainer am DFB-Stützpunkt Mindelheim, wünscht sich einen Trainer, "der wieder Stimmung in den Laden bringen würde. Momentan ist es beim DFB doch ein Trauerspiel." Er favorisiert ebenfalls Jürgen Klopp. Sollte dieser nicht zu haben sein, dann bitteschön ein Trainer, der bereits Leistung erbracht hat und Erfolge vorweisen kann. Doch ein Rudi Völler könne nur eine Zwischenlösung sein. "Seine Zeit ist vorbei. Auch die von alten Trainern wie Felix Magath", sagt Neß. 

Vor allem aber müsse seiner Meinung nach die Nationalelf wieder zurück zu den "deutschen Wurzeln": "Wir müssen wieder verteidigen können. Früher hatte Deutschland die besten Torhüter und Abwehrspieler. Es war schwer, gegen Deutschland ein Tor zu schießen. Heute kannst du froh sein, gegen Japan nur vier zu kassieren."

Vor allem muss die Abwehr wieder sicher stehen

Viel zu sehr haben man auf die Offensive geschaut, Passquoten als Maßstab genommen. "Aber Titel gewinnst du mit der Abwehr. In der Regel haben die Top-Vier einer Liga immer auch die beste Defensive", sagt Neß, der sich an seine Trainerzeit beim SV Oberegg erinnert. "Da haben wir sieben Spiele mit 1:0 gewonnen. Das waren halt dann 21 Punkte."

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Thomas Schlögel vom A-Klassisten SV Mattsies schreibt die Niederlage gegen Japan einem Mentalitätsproblem zu: "So früh in der Saison eine Länderspielpause, in der es um nichts geht: Da kann es schon an der Motivation fehlen", sagt er. Einer, dem er zutrauen würde, dies zu ändern, sei Matthias Sammer. "Ich fand schon bei seiner Zeit bei Bayern gut, wie er die Fäden im Hintergrund gezogen hat. Das ist einer, der vorangeht und den Jungs den Weg zeigt."