Es waren andere Zeiten: Damals, 2012, fand das Finale um den Allgäuer Kreispokal noch im Sommer statt. Genauer gesagt standen sich am 18. August in Kirchheim der TSV Kirchheim und der FC Thalhofen gegenüber. Der Trainer des damaligen Kreisklassisten hieß Edi Knöpfle, für die Tore war unter anderem Markus Nägele zuständig.
Nägele führte den TSV Kirchheim als Spielertrainer noch ins Pokalfinale, wurde dann aber im November vom Verein von seinen Aufgaben entbunden. Der Grund: In der Kreisliga Allgäu Nord droht dem TSV Kirchheim - wie im Sommer 2012 - der Abstieg.
Der TSV Kirchheim steckt im Abstiegskampf
Nägeles Nachfolger Christian Mößnang hat die Mannschaft zwar offenbar etwas stabilisieren können, der große Befreiungsschlag ist dagegen noch nicht gelungen. Aktuell belegen die Kirchheimer in der Kreisliga Allgäu Nord den 13. Platz und befinden sich weiter im Abstiegskampf. "Die Liga hat absolut Vorrang", sagt Kirchheims Kapitän Simon Reichle. "Wir haben eh gerade sehr viele verletzte Spieler. Es wird spannend, wer am Mittwoch überhaupt aufläuft", sagt er.
Die Kirchheimer sind auf jeden Fall realistisch. "Es sind diesmal komplett andere Vorzeichen, als vor zwölf Jahren", sagt Reichle, der das Finale 2012 als junger Zuschauer verfolgt hat. "Wir können ohne Druck in das Spiel gehen, denn wenn man sieht, wie wir in der Liga stehen, dann brauchen wir uns nicht viel ausmalen."
Ganz anders die Lage beim Gegner: War der FC Thalhofen 2012 noch als Kreisligist im Pokalfinale, kommt er nun als Tabellenführer der Bezirksliga Süd zum Endspiel. Die Ostallgäuer spielen seit fünf Jahren in der höchsten schwäbischen Spielklasse und kämpfen dort um den Aufstieg. Prominentester und zugleich gefährlichster Spieler aufseiten des FC Thalhofen ist Robin Volland, Bruder des Bundesligaprofis Kevin Volland. Er steht mit aktuell 19 Toren in der Torjägerliste der Bezirksliga Süd auf Rang vier.
Der FC Thalhofen hat das Double im Blick
Das Team von Florian Niemeyer geht also als klarer Favorit in das Pokal-Endspiel und will sich für die 1:3-Finalniederlage von vor zwölf Jahren revanchieren. Immerhin könnte dies der erste Schritt zum möglichen Double sein.
Gespielt wird - auch das ist auch anders als noch 2012 - am Mittwoch, 1. Mai, um 15.30 Uhr im Alexander-Moksel-Stadion in Buchloe. Eine Sache, die Simon Reichle doch etwas stört: "Ich kenne es immer so, dass der niederklassige Verein Heimvorteil hat. Das es diesmal anders ist, finde ich nicht so cool." Schließlich entgehen dem Verein damit auch Einnahmen.
Seinen Reiz hat das Kreispokalfinale auch mit Blick auf die neue Saison. Der Gewinner qualifiziert sich für den Toto-Pokal auf Verbandsebene im nächsten Jahr. Dabei besteht die Möglichkeit, auf Gegner wie den TSV 1860 München oder den FC Ingolstadt zu treffen.