Startseite
Icon Pfeil nach unten
Mindelheim
Icon Pfeil nach unten

Fußball: Der Jens Lehmann aus Zaisertshofen

Fußball

Der Jens Lehmann aus Zaisertshofen

    • |
    Nicht nur ein sicherer Rückhalt: Zaisertshofens Daniel Egger rettete seiner Mannschaft gegen Türkheim mit seinem Tor in der Nachspielzeit einen Punkt.
    Nicht nur ein sicherer Rückhalt: Zaisertshofens Daniel Egger rettete seiner Mannschaft gegen Türkheim mit seinem Tor in der Nachspielzeit einen Punkt. Foto: Andreas Lenuweit

    In keinem Best-of-der-Bundesliga-Geschichte fehlt diese Szene aus dem Dezember 1997. Als ausgerechnet im Revierderby zwischen Borussia Dortmund und dem FC Schalke 04 in der Nachspielzeit Schalkes Torhüter Jens Lehmann in der Nachspielzeit nach einem Eckball den 2:2-Ausgleich köpft. Ähnliches hat sich am Sonntag in Zaisertshofen zugetragen.

    In der Kreisklasse Allgäu 2 fanden am Sonntag nur zwei Spiele statt: In Bad Wörishofen feierte der FCW einen 3:0-Heimerfolg gegen den SV Bedernau und schoss sich damit an die Tabellenspitze. Und auch in Zaisertshofen trotzten sie dem Regen. In der Partie gegen den SV Salamander Türkheim lassen die Hausherren zu Beginn viele Chancen aus und müssen dann plötzlich einem Rückstand hinterherlaufen. Und zwar ganz schön lange. Bis in die Nachspielzeit hat die Türkheimer 1:0-Führung durch den Treffer von Florian Racaj Bestand. 

    Zaisertshofens Keeper will seinen Fehler zum 0:1 wiedergutmachen

    Dann gibt es noch eine Standardsituation für den TSV Zaisertshofen. "Ich weiß schon gar nicht mehr, ob es ein Eckball oder ein Freistoß war", sagt Daniel Egger. Den Torhüter des

    Drei Minuten später ist es dann so weit: Wieder taucht Egger in bester Jens-Lehmann-Manier im gegnerischen Strafraum auf. Um Unruhe in der Türkheimer Abwehr zu stiften. Der Ball segelt auf den zweiten Pfosten, wird von einem Mitspieler zurückgeköpft. "Dann versucht Julian Schilling, den Ball aufs Tor zu köpfen, trifft ihn nicht richtig, und er fällt mir vor die Füße", erzählt Egger. "Ich grätsche den Ball dann durch die Beine des Torwarts ins Tor." Der Jubel über das kuriose und späte Ausgleichstor war entsprechend groß.

    "In der F-Jugend habe ich schon mal ein Tor als Torwart geschossen. Da haben wir gegen Schöneberg gespielt, und ich bin einfach von hinten mit dem Ball nach vorn gedribbelt und habe getroffen", erinnert sich Egger. Im Seniorenbereich ist ihm als Torwart ein Tor aber noch nie gelungen. Der Punktgewinn gegen Türkheim spiegelt die Saison des TSV Zaisertshofen gut wider: Es ist ein Auf und ab. 

    "Wir wissen alle, dass eigentlich mehr drin wäre", sagt Egger. Die Qualität sei vorhanden, um weiter vorn mitzuspielen. Aber regelmäßige verletzungsbedingte Umstellungen, vor allem in der Abwehr, führten eben nicht zu einer gewissen Konstanz. "Zufrieden können wir nicht sein", sagt der Torhüter. "Aber ich bin mir sicher, dass wir die Punkte, die wir für den Klassenerhalt brauchen, bald geholt haben. Der Teamspirit stimmt bei uns." Das habe sein Last-Minute-Treffer gegen Türkheim gezeigt.

    Auch in anderen Ligen fallen entscheidende Tore spät

    Überhaupt fielen am Sonntag einige entscheidende Tore erst in den Schlussminuten. Etwa in Unterrieden, wo der heimische SC in der Kreisklasse 1 einen Heimsieg äußerst unglücklich gegen die SpVgg Günz-Lauben vergab: Markus Wilhelm war der Unglücksrabe, bei in der 89. Minute dessen missglückter Rettungsaktion der Ball den Weg ins eigene Netz zum 1:1-Ausgleich fand. 

    Und auch der TSV Kammlach haderte in der Kreisliga Mitte mit der Schlussphase: Beim SV Stöttwang stand es 1:1, als in der 89. Minute zunächst Kammlachs Rafael Freiberger mit der Gelb-Roten Karte vom Platz musste. Kurz darauf nutzte Stöttwang die Überzahl und markierte durch Maik Hartmann den Siegtreffer. Für die Kammlacher, die bis dato mit zehn Punkten aus vier Spielen eine beeindruckende Rückrundegespielt hatten, war dies ein empfindlicher Rückschlag im Kampf um Platz zwei. 

    Am kommenden Donnerstag nun steht für den TSV Kammlach das Nachholspiel beim TSV Kirchheim an. Gelingt dem Team von Roland Zellhuber hier wieder ein Sieg, dann klettert es auf Rang drei. 

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden