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Fasching - jetzt erst recht!: Satire: Mindelheimer Maximilianstraße wird vierspurig

Fasching - jetzt erst recht!

Satire: Mindelheimer Maximilianstraße wird vierspurig

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    Solche Bilder sollen künftig der Vergangenheit angehören: Wie unsere närrische Reporterin Coco Lores exklusiv erfahren hat, soll die Mindelheimer Maximilianstraße künftig vierspurig sein.
    Solche Bilder sollen künftig der Vergangenheit angehören: Wie unsere närrische Reporterin Coco Lores exklusiv erfahren hat, soll die Mindelheimer Maximilianstraße künftig vierspurig sein.

    Die Pläne, die Mindelheimer Maximilianstraße in den Sommermonaten von samstags, 16 Uhr bis sonntags, 24 Uhr, für den Verkehr zu sperren, sind nun endgültig vom Tisch: In einer nicht-öffentlichen Sitzung, die der Freundeskreis Alt-Mindelheim einberufen hatte, hat der Stadtrat mehrheitlich beschlossen, sie nicht weiterzuverfolgen. Dafür gibt es nun aufsehenerregende neue Pläne.

    Mit seinem Nein zu dem ursprünglichen Vorhaben reagiert das Gremium reagiert auf heftige Kritik von Einzelhändlern und Bürgern. Sie hatten befürchtet, dass die Innenstadt ohne den motorisierten Verkehr veröden könnte, weil Kunden bekanntlich nur dann in die Geschäfte strömen, wenn sie diese mit dem Auto direkt anfahren können. Tatsächlich, da waren sich die Stadträte und Bürgermeister Stephan Winter einig, zeigten nicht nur Beispiele aus anderen Städten, sondern auch aus Mindelheim selbst, dass das Konzept zum Scheitern verurteilt sei: Man wolle einen so gravierenden Fehler, wie man ihn damals mit der Einrichtung einer Fußgängerzone in der Kornstraße gemacht habe, nicht wiederholen.

    Die Fußgängerbereiche in der Mindelheimer Maximilianstraße werden künftig als weitere Fahrspuren genutzt

    Die Stadt will deshalb konsequent einen anderen Weg gehen: Nicht weniger, sondern deutlich mehr Verkehr soll die Altstadt künftig beleben. Um das zu ermöglichen, soll die Maximilanstraße vierspurig ausgebaut werden. Bei der Umgestaltung der Mindelheimer Einkaufsmeile vor mehr als zehn Jahren haben die Planer das bereits berücksichtigt und die Fußgängerbereiche vor den Geschäften so großzügig dimensioniert, dass diese problemlos als zusätzliche Fahrspuren genutzt werden können. Dadurch fallen zwar auch die bisherigen Parkplätze weg, doch darin sehen die Stadträte kein Problem – im Gegenteil.

    Schließlich habe sich „Click&Collect“ in den vergangenen Wochen bewährt, sodass nichts dagegenspreche, es auch nach Corona fortzuführen: Die Kunden wählen die Waren zuhause online aus, fahren am jeweiligen Geschäft vorbei und lassen sich ihre Einkäufe durch das geöffnete Beifahrerfenster zuwerfen. Damit das reibungslos klappt, will der TSV Mindelheim – sobald das die Coronabeschränkungen wieder erlauben – spezielle Zielwurf-Seminare für das Verkaufspersonal anbieten. Diese sind nicht zuletzt deshalb nötig, weil – um einen zügigen Ablauf zu gewährleisten – eine Durchschnittsgeschwindigkeit von mindestens 60 Stundenkilometern im Gespräch ist.

    Um den Verkehr nicht zu behindern, sollen Fußgänger künftig keinen Zutritt mehr zur Mindelheimer Maximilianstraße haben

    Mit dem Drive-In-Konzept sind auch die Pläne für ein innenstadtnahes Parkhaus und die umstrittene Zufahrt über das Holzbaur-Grundstück obsolet. Denn um den Verkehrsfluss nicht zu behindern, sollen Fußgänger künftig keinen Zutritt mehr zur Maximilianstraße haben. Ausnahmen sind lediglich für Inline-Skater vorgesehen, die jedoch eine Mindestgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern nachweisen müssen. Wer nicht über die entsprechende Fitness oder ein motorisiertes Fahrzeug verfügt, soll stattdessen einen Shuttle-Bus nutzen und sich darin an den Geschäften entlangfahren lassen können. Zudem gibt es Überlegungen, auch die Außengastronomie, die den zusätzlichen Fahrspuren zum Opfer fiele, in einen solchen Bus zu verlagern und so geselliges Beisammensein und Einkaufsvergnügen noch enger miteinander zu verzahnen. Der MN-Werbekreis spricht schon jetzt von einer Win-Win-Situation für alle Beteiligten.

    Noch geklärt werden muss indes, wie die Zufahrt geregelt werden könnte, die durch Oberes und Unteres Tor verengt wird. Dem Vernehmen nach soll der Freundeskreis Alt-Mindelheim aber bereits signalisiert haben, dass die beiden Tore zum Wohl einer florierenden Innenstadt guten Gewissens abgerissen werden könnten. Das historische Ensemble wäre dann auch von der Krumbacher Straße her viel besser einsehbar und könnte noch mehr Besucher anziehen. Die Pläne sollen in den kommenden Wochen weiter vorangetrieben werden, um die vier Fahrspuren möglichst schon zum Ende des derzeitigen Lockdowns nutzen zu können.

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