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Fairer Handel: Weltladen-Team suchte vergeblich eine Lösung

Fairer Handel

Weltladen-Team suchte vergeblich eine Lösung

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    Als es sich abzeichnete, dass der Weltladen in Bad Wörishofen von der Genossenschaft mit ihrem Sitz in Schwabmünchen nicht mehr weiterbetrieben werden sollte, machten sich die Verantwortlichen vor Ort natürlich Gedanken, ob es eine andere Möglichkeit gäbe, in der Kneippstadt das Angebot des Fairen Handels aufrecht zu erhalten.

    Immerhin firmiert Wörishofen ja als Fair-Trade-Stadt. Wie berichtet waren es in erster Linie finanzielle Gründe, die für die Entscheidung der Genossenschaft, die Träger des Ladens war, wohl ausschlaggebend waren, den Laden kurzfristig zu schließen.

    Laut Ursel Thiemann, Mitarbeiterin im Eine-Welt-Laden und mit Carmen Wolf im Vorstand des Eine-Welt-Freundeskreises, war angedacht, den Laden unter der Trägerschaft des Eine-Welt-Freundeskreises, weiterzuführen. Da wäre neben der Übernahme der Ladeneinrichtung aber auch die Finanzierung einer hauptamtlichen Fachkraft nötig gewesen. Obwohl ein zinsloses Darlehen in Aussicht stand, war dem Freundeskreis das gesamte Risiko jedoch zu hoch.

    Die Perspektiven für die nächsten Jahre seien einfach zu ungewiss gewesen. Einmal seien heuer die auswärtigen Gäste weitgehend ausgeblieben und der Umsatz mit einheimischen Kunden war ohnehin zu gering. Die Corona-Krise und die dadurch bedingte zeitweilige Schließung trugen ebenfalls maßgeblich zum Umsatzrückgang bei. Ein großer Teil des ehrenamtlichen Personals gehörte zudem allein durch das Alter zur Risikogruppe. Dazu kommt, dass mit dem anstehenden Bau des Löwenbräu-Areal ebenfalls Rückgänge zu erwarten gewesen seien. Schließlich steht danach ja noch die Sanierung der Bürgermeister-Stöckle-Straße an, was auch den Umsätzen alles andere als zuträglich gewesen wäre. Dies alles habe sicher auch die Genossenschaft gesehen. Diese habe sich natürlich von dem Laden positivere Umsätze erhofft und wollte auf gar keinen Fall ins Minus rutschen. Ursel Thiemann hätte zwar gehofft, dass es ab September wieder aufwärts gegangen wäre, doch die Genossenschaft habe nun die Reißleine gezogen.

    Ob es in Bad Wörishofen jemals wieder einen Weltladen geben wird, steht somit in den Sternen. Das bisher verantwortliche Führungsteam vor Ort muss jedenfalls erst einmal zur Ruhe kommen und Abstand gewinnen. Besonders leid tut es Ursel Thiemann um die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich mit großem Engagement im Betreiben des Ladens eingebracht hätten. Sie hätten gerne auch weitergemacht.

    Ursel Thiemann macht nun darauf aufmerksam, dass es in etlichen Geschäften und Supermärkten der Stadt bereits Lebensmittel aus dem fairen Handel zu kaufen gibt. Außerdem stünden die Weltläden in der Umgebung weiterhin zur Verfügung.

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