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Run for Help: Wenn Oma und Opa zu Sponsoren werden
![Beim "Run for Life" im Ettringer Sportzentrum schwitzten die Schülerinnen und Schüler für den guten Zweck. Beim "Run for Life" im Ettringer Sportzentrum schwitzten die Schülerinnen und Schüler für den guten Zweck.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Laufen und Radfahren für gute Zwecke: Beim "Run for Help" in Ettringen wurde das möglich gemacht. Ein Kind aus Ettringen spielt dabei eine traurige Rolle.
„Wie viele Runden hast du geschafft?“, war zweifellos die am meisten gestellte Frage bei einer beeindruckenden Schulveranstaltung der Albert-Schweitzer-Schule in Ettringen. Diese hatte alle neun Jahrgänge zum „Run for Help“ in das Ettringer Sportzentrum eingeladen. Bei diesem Charity-Event ging es nämlich darum, mit einer möglichst großen Anzahl von gelaufenen 400-Meter-Sportplatz-Runden Geld für gute Zwecke zu erlösen. Diesen „Run for Help“ gab es zwar schon einmal, diesmal waren aber auch die Radfahrer gefordert, was die Zahl der Runden sicher noch deutlich erhöhte. Ihre Runden waren immerhin 700 Meter lang durch den angrenzenden Wald.
Der Tod eines Kindes aus Ettringen war der traurige Anlass
Doch wie funktionierte dieser „Run for Help“? Im Vorfeld hatten die Schülerinnen und Schüler sich selbst auf die Suche nach Unterstützern bei Firmen, aber auch bei Eltern, Großeltern oder auch im Bekanntenkreis gemacht, die bereit waren, pro gelaufene oder gefahrene Runde einen bestimmten Betrag zu spenden. Das durften auch durchaus mehrere, bis zu neun Sponsoren sein, die dann auf einer Karte festgehalten wurden. Bei 10 Sponsoren gab es sogar einen Sonderbonus, wie Rektorin Dolores Kowalski im Gespräch erläuterte. Gelaufen und gefahren wurde im Übrigen genau eine Stunde. Bei jeder Runde holten sich die Teilnehmer einen kleinen Gummi ab, sodass man am Ende genau wusste, wie viel Runden und damit wie viel Geld erwirtschaftet wurden. Bei der letzten Veranstaltung waren es immerhin über 3000 Runden, die zu Geld gemacht wurden. Hilfe geleistet werden soll diesmal mit dem Geld zunächst dem Verein „Eins mehr Initiative Down-Syndrom Augsburg und Umgebung“. Trauriger Anlass dafür war der Tod des Ettringer Kindes Lotta, das das Down-Syndrom hatte und in diesem Jahr gestorben ist. Weiter soll die Anschaffung eines Kletterturmes an der Schule unterstützt und die Grundlage für die Gründung eines Fördervereines gelegt werden.
"Run for Help" in Ettringen: Wenn Oma und Opa zu Sponsoren werden
Schon bei der Begrüßung durch die Rektorin scharrten die jungen Teilnehmer mit den Hufen und konnten den Start kaum erwarten. Carina aus der 7. Klasse hatte sich 20 Runden mit dem Fahrrad als Ziel gesetzt. Am Ende teilte sie stolz mit, dass es sogar 22 geworden seien. Mit am Start waren auch Mitglieder des Elternbeirates und einige Lehrkräfte.
Annalena Härtel legte eigens zum Gespräch mit der MZ eine kleine Pause ein. Sie geht in die 4. Klasse: „Meine Sponsoren sind Oma und Opa. Ich bin zwar sportlich, weil ich Tischtennis und Leichtathletik mache, aber eine Stunde laufen ist schon anstrengend. Aber jetzt habe ich bereits sieben Laufrunden geschafft. Auf zehn möchte ich es aber schon noch bringen“, sagt es und schon geht es weiter. Ihr Opa Werner hat vier Enkel am Start und somit weiß er, dass da geldmäßig bei geschätzten 90 Runden schon einiges am Ende auf ihn zukommt.
![LHannes Frey (links) und sein Freund, Florian Steffens, hatten sich entschlossen, bei Ettringer „Run for Help“ mit dem Fahrrad ihre Runden zu drehen. Obwohl bewährte Downhill-Radfahrer war die Stunde Radfahren auch für sie anstrengend. LHannes Frey (links) und sein Freund, Florian Steffens, hatten sich entschlossen, bei Ettringer „Run for Help“ mit dem Fahrrad ihre Runden zu drehen. Obwohl bewährte Downhill-Radfahrer war die Stunde Radfahren auch für sie anstrengend.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Hannes aus der 9. Klasse war mit seinem Mountainbikefreund Florian bei den Radfahrern am Start und zog sein Fazit am Schluss: „Wir fahren zwar bereits Downhill-Wettkämpfe sogar bis in Österreich, aber trotzdem war es ganz schön anstrengend. Die Strecke war für mich zwar nicht so schwer, aber es ist ein tolles Gefühl, etwas Gutes getan zu haben.“ Geschafft hat er immerhin stolze ca. 20 Runden, ebenso wie sein Freund.
Natürlich ließ es sich auch Bürgermeister Robert Sturm nicht nehmen, bei der Veranstaltung vorbeizuschauen und sich für das Engagement der Beteiligten zu bedanken. Zu denen gehörte auch der TSV Ettringen mit seinen Helfern und der Bereitstellung der gepflegten Anlage. Somit war am Ende auch Hauptorganisator Christian Walter zufrieden, auf dessen Idee schon der erste „Run for Help“ zurückging und der diesmal die Radfahrer mit ins Boot nahm. Seine Schule ist ja inzwischen Mountainbike-Stützpunktschule. Immerhin 50 Teilnehmer drehten ihre Runden mit dem Fahrrad. „Geboren wurde die Idee eigentlich durch Corona, weil damals gemeinsamer Sport in der Halle nicht mehr möglich war“, erläutert er.
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