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Ettringen/Kirch-Siebnach: Bischof Bertram macht dem Landvolk Mut

Ettringen/Kirch-Siebnach

Bischof Bertram macht dem Landvolk Mut

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    Nach dem festlichen Pontifikalgottesdienst in der Wallfahrtskirche St. Georg in Kirch-Siebnach nahm sich Bischof Bertram Meier noch Zeit zu einem Gespräch mit Priestern, Ministranten, Landrat Alex Eder sowie Bürgermeister Robert Sturm und die Unterallgäuer Landvolkvorsitzenden Centa und Josef Neher.
    Nach dem festlichen Pontifikalgottesdienst in der Wallfahrtskirche St. Georg in Kirch-Siebnach nahm sich Bischof Bertram Meier noch Zeit zu einem Gespräch mit Priestern, Ministranten, Landrat Alex Eder sowie Bürgermeister Robert Sturm und die Unterallgäuer Landvolkvorsitzenden Centa und Josef Neher. Foto: Franz Issing

    Dem Land und den Menschen in den ländlichen Gemeinden eine Stimme geben, aber auch den Dialog mit Kirche, Politik und Gesellschaft zu pflegen, hat sich die Katholische Landvolkbewegung zur Aufgabe gemacht. So zog sich auch beim diesjährigen Unterallgäuer Landvolktag dieser Leitgedanke wie ein roter Faden durch einen festlichen Pontifikalgottesdienst, den Bischof Bertram Meier mit Pfarrer Albert Leinauer und Pater Binu in der Wallfahrtskirche St. Georg feierte. Allgemein bedauert wurde von den 200 anwesenden Mitgliedern, dass der gesellschaftspolitische Teil der Veranstaltung coronabedingt ausfallen musste.

    Bischof Bertram Meier wirbt beim Landvolktag in Kirch-Siebnach um Vertrauen

    Der Augsburger Oberhirte kam, wie er sagte, am 2. Jahrestag seiner Ernennung zum Bischof der Diözese auch als Pilger nach Kirch-Siebnach. Der Gottesmutter dafür zu danken und den Landvölklern in einer großen Krise der Kirche neuen Mut zu machen, trieb ihn an. Schon zu Beginn der Eucharistiefeier warnte der Bischof eindringlich: „Die katholische Kirche muss aufpassen, dass sie nicht von den Wellen des Missbrauchs verschlungen wird.“ In diesem Zusammenhang warb er um Vertrauen. „Die Skandale dürfen keine Trümmerhaufen in unseren Seelen hinterlassen“, beschwor er die Mitglieder des Landvolks und forderte sie auf, gemäß ihres diesjährigen Leitwortes „Sehnsucht leben – Neues wagen“ wieder Neuland unter den Pflug zu nehmen. Ausgehend vom Evangelium wertete Bischof Bertram mit viel Empathie die Rolle der Senioren in Kirche und Familie auf. Er ist sich sicher: „Wenn wir die erfahrene ältere Generation nicht hätten, würde der Weg zur Reform der Kirche noch mehr stagnieren“, denn: „Viele Jüngere und auch viele Priester, so der Oberhirte, wollen mitunter gar keine Veränderungen. Nur kein Wandel, nur keine Veränderung lautet ihr Credo“. Bischof Bertram Meier ist überzeugt: „Die Folgen solcher Einstellungen fallen uns jetzt zusammen mit den Skandalen um die Missbrauchsopfer auf die Füße.“

    Und was ihm große Sorgen bereitet, dass derzeit nicht nur „Wackelkandidaten“ aus der Kirche austreten, sondern auch engagierte Christen. Bischof Bertram wünscht sich Seelsorger, die zu den Menschen gehen und keine, die sich nur weihen lassen um am Alter zu stehen und schöne Gewänder anzuziehen. Konkret: „Eine Kirche, die den Menschen nahe ist und auch Senioren in ein besonderes Licht rückt.“ Eindringlich zudem seine Bitte: „Beten wir nicht nur füreinander, sondern auch miteinander.“

    Der festliche Gottesdienst, an dem auch Staatsminister a.D. Josef Miller, Landrat Alex Eder und Bürgermeister Robert Sturm teilnahmen, wurde musikalisch vom Kirchenchor Siebnach gestaltet. Landvolkvorsitzender Josef Neher aus Unterrieden überreichte am Ende der Messe dem Bischof eine Geldspende, die für Projekte des Landvolks der Diözese Augsburg im Senegal und in der Bukowina (Rumänien) bestimmt ist.

    Bischof Bertram hat auch beim Landvolktag in Kirch-Siebnach keine Berührungsängste

    Wer Bischof Bertram Meier kennt, weiß, dass er keinerlei Berührungsängste hat und sich gerne auch die Sorgen und Probleme der ihm anvertrauten Gläubigen und der Vertreter des öffentlichen Lebens anhört. So auch in Kirch-Siebnach.

    Auch dort nahm er sich nach dem Auszug aus dem Gotteshaus noch kurz Zeit, um mit den Leuten und den Vertretern der Fahnenabordnungen ins Gespräch zu kommen. Centa Neher, die Co-Vorsitzende des Unterallgäuer Landvolks, war dankbar: „Sie haben uns aus dem Herzen gesprochen und neuen Mut gemacht.“

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