Sanft schlängelt sich der kleine Bachlauf durch die Landschaft, zarte Pflänzchen wachsen bereits an seinem Ufer. Ein paar Meter weiter liegt eine umgegrabene Ackerfläche. So sah es hier nicht immer aus: Noch vor einigen Monaten war auf dieser Fläche ein Weiher, die Ackerfläche deshalb sehr viel kleiner. Im Zuge einer Neuordnung der Flächen in Könghausen profitieren landwirtschaftliche Nutzung und Naturschutz gleichermaßen.
"Die Idee ist, dass die Fläche gleichzeitig renaturiert und rekultiviert wird", sagt Bernd Braunsteffer. Er ist beim Amt für ländliche Entwicklung für die Umsetzung der Landschaftspflege verantwortlich. 350 regionale Sträucher und Pflanzen sowie zehn Apfelbäume auf einer neuen Streuobstwiese wurden bisher auf dem Gebiet gepflanzt. Zehn Jahre dauert die Flurneuordnung in Könghausen bereits, erst in einigen Jahren wird alles abgeschlossen sein.
Flurneuordnung in Eppishausen lässt den Bachlauf wiederentstehen
Dabei werden landwirtschaftlich genutzte Flächen neu zusammengelegt und neue Wege angelegt, damit die Flächen besser zugänglich sind. Durch Erbschaften werden die Flächen über die Jahrzehnte immer kleiner, was ihre landwirtschaftliche Nutzung erschwert. Zugleich soll bei der Flurneuordnung auch die Natur profitieren. Die Idee ist, dass sich Maßnahmen für die Landwirtschaft und Maßnahmen für die Umwelt am Ende ausgleichen. Braunsteffer sagt: "Wir versuchen mehr für den Naturschutz zu machen, als wir müssen."
Für die Renaturierung wurde der Weiher trockengelegt und umgegraben, das Stauwehr wurde abgerissen. Beides gehörte zur nahegelegenen Mühle, die schon lange nicht mehr in Betrieb ist. Auf der Fläche vom ehemaligen Weiher kann jetzt Getreide angepflanzt werden, aus dem stehenden Gewässer ist ein fließendes geworden. Das ist besser für Bachlebewesen, wie kleine Fische, Libellen oder Schnecken. Außerdem schützt es besser gegen Überflutungen. "Mit der Renaturierung haben wir von der Zusam bis zur Quelle wieder ein durchgängig fließendes Gewässer", sagt Josef Rampp. Er ist Mitarbeiter im Amt für ländliche Entwicklung und Vorsitzender der Teilnehmergemeinschaft.
Gemeinsam für Landwirtschaft und Naturschutz in Eppishausen
In dieser Gemeinschaft sind alle Grundstücksbesitzer organisiert, um gemeinsam Entscheidungen zu treffen. Dabei arbeiten sie eng mit der Gemeinde Eppishausen und dem Amt für ländliche Entwicklung zusammen. In Könghausen ist die Teilnehmergemeinschaft sehr aktiv: Die Sträucher rund um den neu geschaffenen Bachlauf haben die beteiligten Landwirte selber angepflanzt. Braunsteffer: "Die Zusammenarbeit mit Gemeinde und Teilnehmergemeinschaft läuft wirklich gut, darüber sind wir sehr glücklich."