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Bad Wörishofen: Jazz Dance ist nicht nur im Fasching ein Vergnügen

Bad Wörishofen

Jazz Dance ist nicht nur im Fasching ein Vergnügen

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    Die „Dance Company“ vertanzt dieses Jahr das Thema „Wild West“.
    Die „Dance Company“ vertanzt dieses Jahr das Thema „Wild West“. Foto: Victoria Moser

    „Stamm-Kneipp-Verein – Ole“ schallt es bei Gardetreffen, Faschingsbällen und Umzügen von den Tänzerinnen aus Bad Wörishofen. Neun Tanzgruppen unter der Leitung von Claudia Sachon, Tabea Heiß, Anja Münich und Laura Görg begeistern das Publikum ganzjährig mit ihren Auftritten. Die Idee, Jugendlichen in Bad Wörishofen eine Möglichkeit zum Tanzen zu bieten, kam Claudia Sachon schon 1997. „Ich habe früher in der Garde und einem Tanzstudio getanzt. Nachdem ich in der Kneipp-Akademie die Ausbildung zur Übungsleiterin gemacht hatte, wurde ich gefragt, ob ich eine Tanzgruppe für Jugendliche leiten möchte“, so Sachon. Aus anfangs nur einer Kinder- und einer Erwachsenentanzgruppe wurde schnell mehr.

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    Die Tänzerinnen der neun Jazz-Dance-Gruppen sind zwischen sechs und 33 Jahre alt. Unter den Erwachsenen, die nicht im Fasching tanzen, sind 30- bis 60-Jährige. „Das Tanzen und die Musik sind für alle da. Es ist unglaublich schön, die Gruppen über die Jahre zu begleiten und zu sehen, wie die Mädchen und Frauen sich entwickeln und enger zusammenwachsen“, erklärt Sachon. Besonders am Stamm-Kneipp-Verein ist, dass die Mitglieder das ganze Jahr über tanzen und ihre einstudierten Choreographien sowohl im Fasching als auch im Sommer zeigen. Die Sommertänze sind kürzer, da weniger Zeit zum Üben bleibt und oft nicht themengebunden. „Ich finde es total schön, dass wir das ganze Jahr über tanzen dürfen“, sagt Sachon.

    Spätestens nach der Sommerpause rauchen die Köpfe beim Stamm-Kneipp-Verein

    Die Vorbereitung für die Tänze startet meistens, wenn sich der Fasching bzw. der Sommer dem Ende zuneigt. Dann rauchen die Köpfe der Tänzerinnen, sobald überlegt wird, welches Thema vertanzt werden möchte. Gleichzeitig geht es an die Musik- und später an die Kostümauswahl. „Es ist ein sehr kreativer Sport, angefangen dabei, dass Musik, Kostüme und Choreographie zu dem von uns gewählten Thema passen müssen“, erklärt Katharina Scholz, die schon seit 2018 Teil der Gruppe „Dance Company“ ist. Bei den Kostümen ist Einfallsreichtum gefragt: „Wie wollen die Tänzerinnen das Thema darstellen?“, „Sollen alle das Gleiche tragen?“, „Wie kann man die Kostüme individualisieren, wo Glitzer und Pailletten aufkleben?“. So kommt es auch vor, dass Kostüme selbst designt und hergestellt werden.

    Tabea Heiß, Claudia Sachon  und Laura Görg (von links) trainieren die Mädchen und Frauen das ganze Jahr über. Auf dem Foto fehlt Anja Münich.
    Tabea Heiß, Claudia Sachon  und Laura Görg (von links) trainieren die Mädchen und Frauen das ganze Jahr über. Auf dem Foto fehlt Anja Münich. Foto: Victoria Moser

    Damit die Tänzerinnen auch einen Tanz auf die Bühne bringen, geht es parallel ans Choreographieren. Dabei übernehmen die Trainerinnen der einzelnen Gruppen die größte Arbeit. Simone Schmid, die vor zwölf Jahren angefangen hat, im Stamm-Kneipp-Verein zu tanzen, sagt: „Ich finde es super, dass wir bei Thema, Musik, Kostüm und Tanz unsere eigenen Ideen einbringen und kreativ sein können und unsere Trainerin uns hilft, anstatt uns Vorgaben zu machen. Jede Gruppe hat ihren eigenen Stil und es ist toll, diese Unterschiede zu sehen.“ „Der Prozess, den Tanz zu erstellen, ist um einiges aufwendiger, als viele sich das vorstellen – gleichzeitig aber auch schön, weil man merkt, wie irgendwann alles zusammenpasst und auch die komplizierten Tanzschritte einfach werden“, ergänzt Scholz.

    Der Applaus des Publikums ist der schönste Lohn für die Tänzerinnen

    Wenn der Tanz schließlich steht und eingeübt ist, folgt das Highlight des Jahres: die Auftritte. Doch auch da passiert einiges, was Zuschauern und Besuchern von Bällen, Festen und Umzügen normalerweise im Verborgenen bleibt. Aufwärmen, Dehnen, Umziehen, Schminken und Haare machen stehen auf dem Programm, bevor es für die Mädchen und Frauen auf die Bühne geht. Scholz erklärt: „Es macht mir total Spaß, mich mit den anderen Tänzerinnen vor unseren Auftritten fertig zu machen und dass wir uns immer gegenseitig helfen. Wir sind eine starke Gemeinschaft und das Tanzen und die Auftritte schweißen zusammen. Das Gefühl, wenn wir zusammen auf der Bühne stehen und bei lauter Musik und Lichteffekten unser Bestes geben, ist großartig. Wenn das Publikum dann auch noch mitklatscht, merkt man, dass sich das monatelange Üben ausgezahlt hat.“ Das sieht auch Schmid ähnlich: „Es ist schön, von so vielen tollen Leuten umgeben zu sein. Wir sind ein sehr eingespieltes Team und funktionieren vor und hinter der Bühne super.“

    Hinter der Bühne und den Kulissen haben auch die Trainerinnen einiges zu tun. „Viele wissen nicht, wie viel Organisationsarbeit hinter den Auftritten steckt. Ich übernehme die Kommunikation mit anderen Faschingsgesellschaften und Veranstaltern und kümmere mich auch um die finanzielle Seite unseres Vereins“, erklärt Sachon.

    Bei so vielen Dingen, die zu gelungenen Tänzen und Auftritten beitragen, geht auch mal etwas schief. Von Gruppen, die seitenverkehrt einmarschiert sind, oder einem Mädchen, das beim Auftritt von einem Feuerwehrmann wieder auf die Bühne gehoben wurde bis hin zu Hebefiguren, die nicht so geklappt haben, wie sie es sollten, war alles dabei. „Das nicht immer alles so laufen kann wie einstudiert, ist ganz normal“, sagt Sachon mit einem Schmunzeln.

    An vergangene Saisons erinnert sich Claudia Sachon immer mit einem Funkeln in den Augen. Ihre liebsten Themen, die sie mit ihren Mädchen und Frauen bereits vertanzt hat, waren unter anderem „Irland“, „Harry Potter“, „Pirates of the Caribbean“ und „Geister und Vampire“.

    Wer jetzt Lust bekommen hat, bei den Jazz-Dance-Gruppen mitzumachen, kann die Website des Stamm-Kneipp-Vereins besuchen oder sich direkt bei Claudia Sachon unter 08247/34593 melden.

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