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Eishockey: Der EV Bad Wörishofen beendet die Türkheimer Play-off-Träume

Eishockey

Der EV Bad Wörishofen beendet die Türkheimer Play-off-Träume

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    Jubelnde Wölfe: Der EV Bad Wörishofen gewinnt das Eishockeyderby gegen den ESV Türkheim.
    Jubelnde Wölfe: Der EV Bad Wörishofen gewinnt das Eishockeyderby gegen den ESV Türkheim. Foto: Axel Schmidt

    Von Nervosität ist bei Michael Fischer vom Spiel nichts zu merken. Der Trainer des ESV Türkheim beobachtet vom obersten Rang in der Bad Wörishofer Eisarena das Warm-up des EV Bad Wörishofen vor dem Derby gegen seine Celtics. "Heute gehen wir 'all in'", bemüht Fischer die Poker-Sprache. Denn für seine Celtics sollte es die wohl letzte Chance auf einen Play-off-Platz sein.

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    Die ESV Türkheim Celtics ziehen auch im zweiten Unterallgäu-Derby den Kürzeren und verlieren 1:3 gegen den EV Bad Wörishofen.

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    Verliert der ESV Türkheim auch das zweite Derby gegen den EV Bad Wörishofen, dürfte der Play-off-Zug abgefahren sein. Soweit die Ausgangslage. Doch Fischer wirkt entspannt. Einzig das versprochene Freibier, das die Wölfe an diesem Abend für jeden ehemaligen EVW-Spieler ausgelobt hat, will er dann doch lieber erst nach dem Spiel genießen.

    Zahlreiche Ehemalige sind unter den 550 Zuschauern

    Die Idee, das Bezirksliga-Derby zu einem Ehemaligen-Treffen auszurufen, hat sich für den EV Bad Wörishofen an diesem Abend gelohnt. "Es sind wirklich viele gekommen", sagt Vorstandsmitglied Christoph Seitz. "Viele kennen wir natürlich, aber sie haben alle auch ihre Beweisfotos mitgebracht", sagt er. 

    Robert Macht ist einer von vielen ehemaligen Spielern des EVW, die zum Derby kamen.
    Robert Macht ist einer von vielen ehemaligen Spielern des EVW, die zum Derby kamen. Foto: Axel Schmidt

    Wie Robert Macht, Alexander Schmid, Christian Liedl und Georg Martin. Das Quartett hat seine alten Fotos abfotografiert und auf dem Handy dabei. 

    Die alten Bilder als Beweis auf dem Handy: die ehemaligen Wölfe um (von links) Christian Lidel, Georg Martin und Alexander Schmid.
    Die alten Bilder als Beweis auf dem Handy: die ehemaligen Wölfe um (von links) Christian Lidel, Georg Martin und Alexander Schmid. Foto: Axel Schmidt

    "Der Jahrgang 1973 war der erfolgreichste in der Geschichte des EV Bad Wörishofen", sagt Robert Macht und lacht. Anekdoten wie ein 42:0-Sieg gegen Ulm am Tag des 42. Geburtstags des Teambetreuers werden ebenso erzählt, wie Erinnerungen an sportliche Erfolge. Alexander Schmid erinnert sich an zwei bayerische Meisterschaften (1984 und 1990). Und für Christian Lidel war der größte Erfolg, dass "er sich die Schuhe selbst binden konnte". Es wird auch viel gelacht.

    Im ersten Drittel kontern die Wölfe die Celtics eiskalt aus

    Auch das erste Drittel lässt die Fans des EV Bad Wörishofen zufrieden in die erste Pause gehen. Denn nach einer rustikalen Anfangsphase, in der die Celtics aus Türkheim eine doppelte Überzahl verstreichen ließen, gingen die Wölfe in ihrer ersten Überzahl durch Christoph Heckelsmüller in Führung (5.). Doch die Türkheimer kommen in der Folge besser ins Spiel und haben auch die eine oder andere Torchance. Doch Ercan Kumru im Wölfe-Tor ist nicht zu überwinden. "Er hat uns mit seiner Ruhe heute im Spiel gehalten", lobt EVW-Trainer Dominic Weis seinen Torhüter. 

    Ein Sonderlob bekam EVW-Torhüter Ercan Kumru nach der Partie von seinem Trainer.
    Ein Sonderlob bekam EVW-Torhüter Ercan Kumru nach der Partie von seinem Trainer. Foto: Axel Schmidt

    Stattdessen erhöhen die Wölfe per blitzsauberem Konter durch Franz Schmidt auf 2:0 (11.). Als dann auch noch Schejbal in der 14. Minute das 3:0 gelingt, muss man mit den Türkheimern fast Angst vor einem Debakel haben. Doch dann reißt bei den Wölfen etwas der Faden. "Nach dem gewünschten Start waren wir nicht mehr konsequent genug", wird Bad Wörishofens Trainer Dominic Weis nach der Partie analysieren. "Türkheim hat sich dann gut ins Spiel reingekämpft." 

    Der ESV Türkheim vergibt zu viele hochkarätige Chancen

    Doch das große Manko ist die Chancenverwertung. So läuft Mathias Wexel nur wenige Sekunden nach dem 0:3 plötzlich alleine auf Kumru zu - und scheitert. Genauso ergeht es Maximilian Schorer, der mit der Pausensirene einen Penalty nach Foul an Maximilian Döring vergibt. "Wenn man solche Chancen vergibt, dann soll es halt nicht sein", sagt Michael Fischer nach dem Spiel. "In der Pause haben wir an die Spieler appelliert, dass sie noch eine Schippe drauflegen sollen."

    Manchmal ging es auf dem Eis auch richtig hitzig zu.
    Manchmal ging es auf dem Eis auch richtig hitzig zu. Foto: Axel Schmidt

    Das machen die Celtics im zweiten Drittel und machen den Wölfen das Leben schwer. Kurz vor Ende des zweiten Drittels erzielt Florian Kaiser schließlich das 1:3 per Abstauber und lässt den Türkheimer Anhang unter den rund 550 Zuschauern wieder hoffen. Doch im Schlussdrittel, das umkämpft und spannend ist, fallen letztlich keine Tore mehr. Beide Mannschaften geben alles, mitunter wird es ruppig und die Strafbank ist immer öfter besetzt. Alles in allem aber ist es ein friedliches Derby, das im EV Bad Wörishofen am Ende auch einen verdienten Sieger findet.

    Nach der Partie waren sich Wölfe und Celtics wieder grün.
    Nach der Partie waren sich Wölfe und Celtics wieder grün. Foto: Axel Schmidt

    "Das war unser Ziel und ist auch unser Anspruch", sagt EVW-Coach Dominic Weis, während sich auf dem Eis die jüngsten Fans austoben. "Wir wollen als Erster in die Play-offs gehen", sagt er. Dazu benötigt der EVW in zwei Wochen in Königsbrunn einen weiteren Sieg. Für den ESV Türkheim ist der Traum vom erneuten Erreichen der Play-offs ausgeträumt. "Die Jungs waren in der Kabine schon geknickt", sagt Celtics-Trainer Michael Fischer. Doch darauf reagiert er mit einer besonderen Maßnahme: "Ich habe die Kinder, die uns heute alle angefeuert haben, in die Kabine eingeladen und den Jungs gesagt, dass sie den Kindern so viel Freude bereitet haben. Das hat dem einen oder anderen wieder ein Lächeln entlockt." Jetzt wollen die Türkheimer den dritten Platz ergattern. 

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