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Eishockey: Der ESV Türkheim hat einen Mentaltrainer für die kleinsten Eishockeyspieler

Eishockey

Der ESV Türkheim hat einen Mentaltrainer für die kleinsten Eishockeyspieler

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    Nachwuchs-Eishockeytrainer Daniel Wagner (links) und Mentaltrainer Marcus Kerti (rechts) machen sich gemeinsam stark für die mentale Gesundheit von Kindern.
    Nachwuchs-Eishockeytrainer Daniel Wagner (links) und Mentaltrainer Marcus Kerti (rechts) machen sich gemeinsam stark für die mentale Gesundheit von Kindern. Foto: Kathrin Elsner

    "Starke Kinder, gesunde Zukunft" ist das Credo des diplomierten Mentaltrainers Marcus Kerti, der mit dem Eishockey-Nachwuchs des ESV Türkeim schon bald wichtige Themen wie Selbstbewusstsein und den Umgang mit Fehlern angehen möchte. "Mentale Stärke ist im Sport und auch im Berufsleben eines der wichtigsten Themen", findet U9-Trainer Daniel Wagner und hofft auf Firmenunterstützung für einen baldigen Projektstart.

    Daniel Wagner und Marcus Kerti lernten sich bei einem Trainerlehrgang kennen und wollen in einem gemeinsamen Projekt so bald wie möglich die mentale Stärke des Türkheimer Eishockey-Nachwuchses fördern. "Ich sehe Eishockey als Persönlichkeitsentwicklung", sagt Daniel Wagner, "auch im Beruf passieren Niederlagen und man macht Fehler, das Entscheidende ist, wie man damit umgeht". 

    Manche Kinder können mit Fehlern und Strafzeiten nicht umgehen

    In seiner Nachwuchsmannschaft gäbe es viele Kinder, die Talent haben, jedoch beispielsweise mit der Situation, einen Fehler gemacht zu haben und eine Strafzeit zu bekommen, nicht umgehen können. "Als Trainer kann ich die mentale Aufbauarbeit zu einem gewissen Teil leisten, aber wenn ein Mentaltrainer das von außen macht, ist es viel wirksamer." Das kann Marcus Kerti nur bestätigen. "Als Trainer ist man zu emotional in dem Thema drin, deshalb braucht man eine neutrale Person", ist er überzeugt. 

    Der Druck auf die Kinder der heutigen Zeit wachse immer mehr an, sei seine Beobachtung. Neben dem Leistungsdruck in der Schule und der Nachrichtenlage seien die sozialen Netzwerke die Hauptursachen für den steigenden Druck. Angst, Panikattacken und Burn-out seien längst keine Seltenheit mehr bei den Jüngsten. Mit seinem Projekt "Aufblühen", das Vereine,

    Die Kinder können davon auch im späteren Leben profitieren

    "Wenn die Kinder lernen, wie sie am besten mit Prüfungssituationen und Stresssituationen umgehen, bringt sie das als Spieler weiter aber auch später im Berufsleben", ist Nachwuchstrainer Daniel Wagner überzeugt. Die Grundidee des Projektes ist es, die Kinder und Jugendlichen in einem jahrelangen Prozess zu begleiten und ihnen die Entwicklung einer starken Persönlichkeit zu ermöglichen - in einem engagierten Verein wie dem ESVT oder auch in der Schule. 

    Bei Eintritt in das Berufsleben kommt das dann wiederum den Unternehmen zugute, die sich immer schwerer tun, geeigneten und beständig in der Firma verbleibenden Nachwuchs zu finden. "Wenn die Kinder im Verein lernen, gut mit einer Stresssituation umzugehen, hilft es dem späteren Arbeitgeber auch", ist Daniel Wagner überzeugt, der positive Umgang mit Hindernissen beuge zudem einem Burn-out vor. 

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    Wagner und Kerti hoffen deshalb inständig auf die Unterstützung von Firmen der Region. Welche Nachwuchsmannschaften des ESVT in welchem Umfang durch das Projekt mental gefördert werden können, wird stark von den Unternehmenskooperationen abhängen. Kerti liegt das Engagement für die Kinder so sehr am Herzen, dass er zudem bereit ist, bei Inanspruchnahme seiner Leistungen im Erwachsenenbereich, wie beispielsweise Teambuildingmaßnahmen oder Coaching, dem Verein eine kostenfreie Stunde für den Nachwuchs zu gewähren. 

    Für den ESVT wünscht er sich die Umsetzung seines Bausteins "Fit im Kopf, stark im Spiel". Auf spielerische Art wird hier das Selbstwertgefühl, das Selbstvertrauen und die mentale Stärke der Kinder gefördert, auch digitale Gesundheit, Teambuilding, gesunde Ernährung, Schlafen, emotionale Intelligenz, Achtsamkeit, Entspannung und eine Aufklärung zum Thema Mobbing gehören dazu. "Das Projekt ist sehr präventiv ausgelegt", erklärt Kerti. "Ziel ist es, den Kindern möglichst früh mitzugeben wie man mit den eigenen Stärken und Fähigkeiten umgehen kann, oder auch wie man diese wieder erlernt."

    Sportvereine entwickeln Kinder fürs Leben

    Eine Übung zur Stärkung des Selbstbewusstseins sei beispielsweise die sogenannte Flussüberquerung. Mit Sitzkissen versuchen die an den beiden "Flussufern" sitzenden Kinder gemeinsam auf die jeweils andere Seite zu kommen, ohne mit den Füßen den Boden zu berühren. "So lernen die Kinder miteinander zu kommunizieren und erkennen gleichzeitig, dass man gemeinsam viel mehr schaffen kann, aber jeder für sich andere Stärken hat."

    Eine weitere wertvolle Übung sei, sich im Team hinzusetzen und sich gegenseitig zu sagen, was man an dem anderen toll findet. "Selber erkennt man das als Kind teilweise gar nicht mehr, weil man es nie gelernt hat, über Gefühle zu sprechen", beobachtet Kerti. "Die Sportvereine haben eine große Aufgabe, sie entwickeln Kinder fürs Leben", ist er überzeugt, Daniel Wagner stimmt zu. "Ich würde das Projekt gerne mit meiner U9-Mannschaft machen, weil ich es wichtig finde, gleich im jungen Alter anzufangen."

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