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Eishockey: Bei der Türkheimer Familie Mersberger dreht sich alles um den Puck

Eishockey

Bei der Türkheimer Familie Mersberger dreht sich alles um den Puck

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    Die Eltern stehen hinter der großen Leidenschaft ihrer Kinder: Karin und Martin Mersberger (hinten) mit ihren vier Kindern  (vorn von links) Anna, Noah, David und Niklas.
    Die Eltern stehen hinter der großen Leidenschaft ihrer Kinder: Karin und Martin Mersberger (hinten) mit ihren vier Kindern (vorn von links) Anna, Noah, David und Niklas. Foto: Axel Schmidt

    Die kleine Anna steht schon sicher in ihren Schlittschuhen auf dem Eis. Ihre Schritte auf dem glatten Untergrund sind zwar noch etwas wackelig, doch ihre Eltern haben keinen Zweifel: Die Dreijährige wird in die Fußstapfen ihrer drei älteren Brüder treten - und bald auch das Trikot des ESV Türkheim tragen und dem Puck hinterherjagen. 

    Für Karin und Martin Mersberger geht der Weg, der vor zehn Jahren in der Eislaufschule mit ihrem ältesten Sohn begann, damit noch ein bisschen weiter. Ein Weg, der dafür sorgt, dass sich das Familienleben von September bis März nach Trainingszeiten und Spielterminen richtet. Mama

    Wenn Mama Geburtstag feiert, stehen alle drei Jungs auf dem Eis

    "Aber mit Geburtstagen in der Familie haben wir zum Glück fast keine Überschneidungen", sagt sie - und schiebt die beiden Ausnahmen hinterher: "Niklas hat im Dezember, das ist aber kein Problem, weil seine Freunde auch alle Eishockey spielen. Und ich habe im Januar. Diesmal an einem Tag, wo alle drei Jungs ein Spiel haben. Das ist aber dann eben so", sagt sie. Alle drei, das sind Niklas (15), David (12) und Noah (9). Sie alle spielen beim ESV Türkheim, aufgrund des Alters in verschiedenen Mannschaften. Allerdings spielt Niklas auch mit seinem älteren Bruder in einem Team, in der U17. Das würde das Ganze etwas entzerren, wenn nicht auch Niklas "nach oben spielen" würde und auch für die U20 des Vereins aufläuft.

    Der ESV Türkheim hat sein Eisstadion im Sommer runderneuert. Neben einer neuen Kälteanlage und Eisfläche wurde auch eine neue Plexiglasbande eingebaut.
    Der ESV Türkheim hat sein Eisstadion im Sommer runderneuert. Neben einer neuen Kälteanlage und Eisfläche wurde auch eine neue Plexiglasbande eingebaut. Foto: Axel Schmidt

    "Wir müssen uns dann schon auch aufteilen", sagt Martin Mersberger. Der 46-jährige Systemadministrator hat den Vorteil, dass er von seinem Arbeitgeber in München aus viel von zu Hause aus arbeiten kann. Er ist zudem Mannschaftsbetreuer bei der U17. Am vergangenen Wochenende etwa war er mit den beiden älteren Jungs und der U17 unterwegs zum Auswärtsspiel in Würzburg, seine Frau Karin begleitete Noah zum Heimspiel mit der U13 gegen den ESV Burgau. "Das haben wir gewonnen", sagt Noah stolz (19:6, Anm. d. Red.). Auch die U17 war erfolgreich. "Es ging hoch aus, sehr hoch", sagt Niklas. Der 47:0-Sieg ist selbst für Eishockey-Verhältnisse ein unglaublich hohes Ergebnis.

    Seit einigen Jahren hat der ESV Türkheim dank des Stadions stabile Eiszeiten

    "Das liegt daran, dass die Würzburger noch kaum trainieren konnten, weil sie ein Stadion ohne Dach haben und erst spät Eis bekommen haben", erklärt Karin Mersberger. Dieses Schicksal teilt der ESV Türkheim seit einigen Jahren nicht mehr. Seit der Einhausung des früheren Freiluft-Stadions kann der ESV Türkheim mit sicherem Eis während der Saison rechnen. Wenn es nach den Mersberger-Jungs geht, würden sie jeden Tag im Eisstadion verbringen. "Sie lieben es einfach, außerdem sind auch ihre Freunde alle im Team", sagt Mutter Karin.

    Niklas etwa trainiert zweimal pro Woche, allerdings nicht nur bei der U17. Er ist auch bei der U20 im Training und ist außerdem Jugendtrainer bei der U9. Sein Trainingstag im Eisstadion geht von 16.45 bis 21 Uhr. Doch die Schule leidet nicht darunter. Der Elftklässler tue sich relativ leicht mit dem Stoff, sagt Mutter Karin. "Es kann sein, dass es zum Abitur hin vielleicht stressiger wird", meint Niklas. "Aber als erster G9-Jahrgang habe ich da noch etwas Zeit." Was er nach seinem Schulabschluss machen will, weiß er noch nicht. "Aber egal, wo ich landen werde, ich schaue auf jeden Fall gleich, wo das nächste Eisstadion ist", sagt er und lacht.

    Rund 150 aktive Kinder, Jugendliche und Erwachsene zählt der ESV Türkheim derzeit.
    Rund 150 aktive Kinder, Jugendliche und Erwachsene zählt der ESV Türkheim derzeit. Foto: Kathrin Elsner

    Zum Eishockey kam er über die Eislaufschule. Zwar war Papa Martin in seiner Jugend oft und gerne beim EHC 80 Nürnberg im alten Linde-Stadion. Aber selbst gespielt hat er nie. "Bei mir gab's kein Eis", sagt er. Bei Mama Karin sah das anders aus. Der Onkel der gebürtigen Türkheimerin, Karl Merk, war sogar Gründungsmitglied beim ESV Türkheim - ohne allerdings auch jemals selbst gespielt zu haben, wie sie sagt. "Er war ein richtiger Vereinsmeier", sagt sie. 

    Vor Weihnachten wird es dann noch einmal wirklich anstrengend

    Zumindest beim Eishockey trifft das auf sie und ihren Mann auch zu. Egal, ob Auswärtsfahrten oder bei Heimspielen. "Es gibt immer was zu tun", sagt Karin Mersberger. Fahrer, Betreuer, Stadionsprecher, Zeitnehmer oder Fotograf - Der das Sieben-Schwaben-Eisstadion an der Waldstraße ist so etwas wie das heimliche Wohnzimmer der Mersbergers. "Aber wenn man dann sieht, wie glücklich die Kinder auf dem Eis sind, dann weiß man, dass es sich lohnt", sagt Karin Mersberger. "Es sind ja auch nur die Wintermonate", sagt sie. Allerdings: Gerade in der Vorweihnachtszeit mit diversen Schulkonzerten und Weihnachtsfeiern sei es dann doch recht stressig, gibt sie zu. 

    Wenn sich die Eishockey-Saison dann dem Ende zuneigt, wird es entspannter. "So im Februar ist man dann auch durch", sagt sie. Ob sich Mama und Papa Mersberger nach einer anstrengenden Saison dann auch etwas gönnen? Ein Wellness-Wochenende oder einen Kurzurlaub nur für sich? "Bisher noch nicht, aber die Idee ist gut. Das könnten wir tatsächlich einführen", sagt Karin Mersberger und lacht, während sie mit dem Handy noch ein Filmchen von Anna dreht, wie sie zusammen mit ihren Brüdern ein paar Runden auf dem Eis dreht.

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