Lügen haben kurze Beine: Dieses Sprichwort fasst den Inhalt des Dreiakters „Eine Sprachbox namens Alessa” von Beate Irmisch recht gut zusammen. Dass Unwahrheiten und Flunkereien nicht von langer Dauer sind, sollte allen klar sein. Wenn sich aber dann noch die moderne Technik einmischt, bekommt die Lüge sogar noch kürzere Beine. Wie das vonstattengeht, zeigte der Theaterverein Wiedergeltingen bei der Premiere seines neuen Stückes eindrucksvoll.

Mit leicht veränderter Besetzung bescherten die Laienschauspieler dem ausverkauften Saal einen lustigen Abend. In der kurzweiligen Boulevardkomödie zeigten die zehn Schauspieler ihr ganzes Können. Elmar (Winfried Filser) und Edith Hoppenstedt (Daniela Lenuweit), ein älteres, gut betuchtes Ehepaar, wollen den zweiten Frühling erleben. Allerdings nicht miteinander, sondern Elmar mit der sehr viel jüngeren Verkäuferin Uschi Magerquark (Ramona Neher) aus der Damenoberbekleidung, und Edith mit dem charmanten Verkäufer Manfred Schlüssel (Felix Baumann). Bereits im ersten Akt kann der Zuschauer erahnen, dass dies kein gutes Ende nehmen wird: Elmar und Edith Hoppenstedt fahren nach 25 Jahren Ehe das erste Mal vermeintlich getrennt in den Urlaub.
Eine Reihe von Verwirrungen strapazieren die Lackmuskeln in Wiedergeltingen
Als sich Tante Gisela (Birgitt Menhofer) von den Hoppenstedts verabschiedet, bestaunt sie das erste Mal Elmars neumodische Sprachbox “Alessa”. Nach kurzer Finsternis im Wiedergeltinger Theaterstadl sind die beiden Einbrecher Alessandro Schlau (Lukas Nägele) und Bubi Dümmlich (Patrick Müller mit erstem Auftritt im Theaterverein) zu hören. Der stotternde Bubi und sein Kumpane “Aless-a-a-ndro” diskutieren, in welches Haus sie als Nächstes einbrechen sollen.

Bei den Hoppenstedts vermuten sie nun das große Geld. Allerdings werden sie bald gestört – und zwar von den Hausbesitzern und deren heimlichen Liebschaften. Damit nicht genug, mischen auch noch Tante Gisela und Sturm-der-Liebe-Fanatikerin Finni Blümchen (Alexandra Knobloch) mit und sorgen für allerhand Irrungen und Wirrungen. Schließlich wird sogar die Polizei gerufen: Karsten Lincke gibt den berlinernden Beamten überaus gekonnt und auch Schauspiel-Neuling Patrick Müller spielt den stotternden Bubi perfekt.

Die Wiedergeltinger Schauspieler meistern ihre Rollen mit Bravour
Winfried Filser, der Vorsitzende des Theatervereins, und Daniela Lenuweit kennen viele bereitss aus früheren Vorstellungen und glänzen auch dieses Mal wieder. Auch die übrigen Schauspielerinnen und Schauspieler, darunter auch Marianne Trübenbacher als Stimme der Sprachbox „Alessa“, sind keine Unbekannten und meistern ihre Rollen mit Bravour. Die Zuschauerinnen und Zuschauer kamen bei der Premiere aus dem Lachen jedenfalls kaum heraus und klatschten immer wieder spontan Beifall. Marianne Trübenbacher und ihre Schwester Roswitha Müller führten bei dem Stück Regie, das eindrucksvolle Bühnenbild stammt von Thomas Strauß und Ruben Carstens steht dem Team als Souffleur zur Seite.

Wie das Stück nach allerhand turbulenten Situationen endet, wird hier natürlich nicht verraten. Das erfahren die Besucherinnen und Besucher in einer der acht weiteren Vorstellungen, die jedoch bereits alle ausverkauft sind.



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