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Derndorf: An der Flossach will sie der Natur etwas zurückgeben

Derndorf

An der Flossach will sie der Natur etwas zurückgeben

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    Die Renaturierung der kleinen Flossach ist ein Familienprojekt. Unser Bild zeigt (von links) Hannes Baron, Landschaftsarchitekt und Onkel von Alice Lochbrunner, Bruder Sven und Vater Wolfgang Dauser, Tante Heidi Baron sowie Lenz Lochbrunner  und seine Mutter Alice.. Hinten im Bagger sitzt ihr Cousin Carsten Baron.
    Die Renaturierung der kleinen Flossach ist ein Familienprojekt. Unser Bild zeigt (von links) Hannes Baron, Landschaftsarchitekt und Onkel von Alice Lochbrunner, Bruder Sven und Vater Wolfgang Dauser, Tante Heidi Baron sowie Lenz Lochbrunner und seine Mutter Alice.. Hinten im Bagger sitzt ihr Cousin Carsten Baron. Foto: Ulla Gutmann

    Die kleine Flossach ökologisch aufzuwerten, diese Idee kam Alice Lochbrunner vor etwa zwei Jahren. Zusammen mit ihrem Mann und den Schwiegereltern bewirtschaftet die Familie den Biohof Besthans in Derndorf. Auf zwei ihrer größeren Ackerflächen auf beiden Seiten der Kleinen Ein mäandernder Bach, der sich gesäumt von Sträuchern durch die Landschaft zieht. So stellte sie sich ihre „Traumlandschaft“ vor. 

    Sie fragte beim Amt für Ländliche Entwicklung nach und fand dort Unterstützung. Es folgten Besprechungen, Behördengänge und Schriftverkehr. Alice machte eine etwas zaghafte Skizze mit wenig Änderungen und ihr Cousin, Carsten Baron, der beruflich als Baggerfahrer auf die Renaturierung von Fließgewässern spezialisiert ist, überarbeitete den Entwurf. Seine Ideen waren inspiriert von den Erfahrungen, die er bei seiner Arbeit gemacht hatte. 

    Bei dem Umweltschutzprojekt an der Flossach packte die ganze Familie mit an

    Als „eine glückliche Fügung“ empfindet es Alice, jetzt wieder mit ihrem Cousin, den sie Calle nennt, zusammenzuarbeiten. Jetzt im Mai führte Carsten Baron mit einem großen Bagger die groben Arbeiten am Bach durch. Alices Vater Wolfgang Dauser und ihr Bruder Sven Dauser halfen bei der Ufergestaltung, standen mit wasserfester Kleidung im Bach. Auch ihr Onkel Hannes Baron, der Landschaftsarchitekt ist und ihre Tante Heidi Baron, die Eltern von Baggerfahrer

    Die Uferzonen der kleinen Flossach wurden naturnah gestaltet.
    Die Uferzonen der kleinen Flossach wurden naturnah gestaltet. Foto: Ulla Gutmann

    Eine Pfahlbühne um eine Bestandsböschung zu sichern, Wurzelstöcke, Raubäume, Niedrigwasserzonen und tiefere Wasserbereiche, Inseln und Ausbuchtungen sollen den Gewässerbereich bereichern. Auch eine Flutmulde für den Hochwasserfall wird integriert. Für diese Umbaumaßnahmen verzichten die Biobauern auf einen Teil ihrer landwirtschaftlichen Anbaufläche und Alice plant dann auentypisches Gehölz wie Holunder, Weide, aber auch Wildrosen entlang der Kleinen Flossach zu pflanzen. „Die Sträucher spenden wertvollen Schatten und schützen die Tiere im Gewässer“, so Alice. Vielleicht entsteht auch ein Kräutergarten daneben, Workshops oder Führungen in diesem renaturierten Bereich kann sie sich vorstellen. Ideen hat die engagierte Biobäuerin noch viele. 

    "Wenn wir jetzt nichts tun, wird es vielleicht bald zu spät sein"

    „Bei den ganzen Behördengängen und den vielen Anträgen kam ich zeitweise schon ins Zweifeln, ob ich das wirklich durchziehen soll“, gibt Alice zu. Doch jetzt nimmt ihr Traum konkrete Formen an und sie kann der Natur etwas zurückgeben, wie sie sagt. Denn „wenn wir jetzt nicht anfangen, etwas zu verändern, wird es vielleicht bald zu spät sein!“

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