Startseite
Icon Pfeil nach unten
Mindelheim
Icon Pfeil nach unten

Buchloe: Mann randaliert im Zug: So sollte man sich als Fahrgast verhalten

Buchloe

Mann randaliert im Zug: So sollte man sich als Fahrgast verhalten

    • |
    Ein junger Mann pöbelte und randalierte in einem Zug der Bayerischen Regionalbahn. Beim Stop in Buchloe flüchtete er. Wie verhalten sich Passagiere in so einer Situation richtig?
    Ein junger Mann pöbelte und randalierte in einem Zug der Bayerischen Regionalbahn. Beim Stop in Buchloe flüchtete er. Wie verhalten sich Passagiere in so einer Situation richtig? Foto: Michael Mayr (Archvbild)

    Mitte 20, dunkler Kapuzenpulli, dunkles Käppi und eine auffällige Silberkette – so lautet die Beschreibung des Mannes, der Anfang der Woche in einem Zug am Buchloer Bahnhof erst eine Schaffnerin und später einen Fahrgast „mit übelsten Ausdrücken“ beleidigt hat, wie Hauptkommissar Bernhard Weinberger im Gespräch mit unserer Redaktion berichtet. Demnach konnte der Mann bei einer vorausgegangenen Fahrscheinkontrolle kein Ticket vorzeigen, wurde aggressiv und der Schaffnerin gegenüber verbal ausfällig.

    Daraufhin schaltete sich eine Frau ein, die im Zug mitfuhr, und so selbst zum Opfer des Mannes wurde. Immer wieder komme es zu ähnlich gelagerten Vorfällen, sagt Weinberger. Insbesondere zu Oktoberfestzeiten seien die Buchloer Polizisten tagtäglich am Bahnhof im Einsatz. Doch wie regieren Fahrgäste richtig, wenn ein anderer Passagier Stress macht?

    Mann randaliert im Zug Richtung Buchloe

    „Ein bisschen Zivilcourage ist schon gefragt“, sagt Annette Luckner, Pressesprecherin der Bayerischen Regionalbahn (BRB). Dennoch sollte die eigene Sicherheit selbstverständlich immer an oberster Stelle stehen. Das bedeutet: Bevor sich Fahrgäste einschalten, wenn es heikel wird, muss die Lage richtig beurteilt werden. „Es macht schließlich einen Unterschied, ob ein Zwei-Meter-Mann randaliert oder eine zierliche Dame“, sagt Luckner. So oder so gelte immer: „ Bleiben Sie ruhig.“ Mitunter könne es auch sinnvoll sein, andere Reisende um Hilfe zu bitten.

    In besonders prekären Situationen sollen Passagiere den Notknopf drücken, sagt die BRB-Sprecherin. Der befindet sich in der Regel im Türbereich unterhalb der Notbremse. So kann das Bahnpersonal informiert werden, wenn etwas im Argen liegt. Kommt es sogar zu Handgreiflichkeiten und wird jemand verletzt, rät Luckner: „Kümmern Sie sich zunächst um die Opfer. Erste Hilfe kann lebenswichtig sein.“ Ist die Lage zu gefährlich, sollte man sich das Aussehen des Täters zumindest einprägen und schon frühzeitig die Polizei rufen. So sind die Beamten im besten Fall bereits bei Zugankunft am Bahnhof.

    Was ist zu tun, wenn ein Fahrgast Stress macht?

    Das hat in Buchloe nicht geklappt. Der Täter ist entwischt, noch bevor die Beamten eintrafen. Das lag laut Weinberger vor allem daran, dass die Bahn zunächst die Bundespolizei informierte, die eigentlich für den Fall zuständig gewesen wäre. Da diese ihren Sitz jedoch in Kempten hat und so in den meisten „Bahnhofs-Fällen“ nicht rechtzeitig in Buchloe vor Ort wäre, übernehmen die hiesigen Beamten rund 95 Prozent dieser Einsätze. Die Bundespolizei schaltete die Landespolizeizentrale ein, die wiederum die Buchloer Polizisten informierte. Diese Verzögerung habe der Mann genutzt, um in die Dunkelheit des späten Abends zu verschwinden.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden