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Buchloe: Fuchs klaut Schuhe in Buchloe: Einem Serientäter auf der Spur

Buchloe

Fuchs klaut Schuhe in Buchloe: Einem Serientäter auf der Spur

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    Immer wieder verschwinden in Buchloe Schuhe. Der Dieb: ein Fuchs. Aber warum hat es das Tier auf die Treter abgesehen?
    Immer wieder verschwinden in Buchloe Schuhe. Der Dieb: ein Fuchs. Aber warum hat es das Tier auf die Treter abgesehen? Foto: Andreas Becker/Christian Charisius, dpa

    Eine diebische Fuchsfamilie treibt sich in Buchloe im Ostallgäu herum. Die Vierbeiner streifen durch die Grundstücke an der Ludwigstraße - und stibitzen den Anwohnern die Schuhe von der Haustür weg. Zum Opfer der "Diebesbande" wurde jüngst Familie Becker. Genauer gesagt der achtjährige Maximilian. Gerade wollte er mit Vater Adrian

    Schuhe in Buchloe geklaut: "Der Fuchs war's"

    "Wir hatten zunächst den Verdacht, Maximilian könnte die Schuhe verlegt haben", sagt Adrian Becker. Doch schnell stellte sich heraus, nicht der Achtjährige war für das Verschwinden der Treter verantwortlich, sondern ein Räuber auf vier Pfoten. Eine Überwachungskamera auf dem Grundstück der Buchloer Familie hatte den diebischen Fuchs eingefangen - und so den wahren Täter entlarvt.

    Es ist nicht der erst Fall dieser Art in Buchloe. Schon seit einigen Jahren kommen dort auf vermeintlich wundersame Art und Weise Schuhe abhanden, weiß Stephan Fessler, Leiter des Forstreviers Buchloe. "Und dann stellt sich raus: Der Fuchs war's." Dass sich das Tier vermehrt in der Gennachstadt herumtreibt, wundert ihn nicht: "Der Fuchs ist ein Kulturfolger", sagt er. Das bedeutet: Er lässt sich in bewohnten Siedlungen nieder und errichtet dort seinen Bau. So wohl auch auf einem Feld an der Ludwigstraße, das an das Grundstück der Familie Becker anrenzt. "Insbesondere dort, wo er Nahrung findet, fühlt sich der Fuchs wohl", sagt Fessler weiter. Nahrung - "das können zum Beispiel die Hühner in den Gehegen sein." Der vierbeinige Räuber sei schon so mancher Henne im Allgäu zum Verhängnis geworden.

    Dass der Fuchs für den Menschen gefährlich werden könnte, hält Fessler eher für unwahrscheinlich. "In fast allen Fällen wird er flüchten, wenn es zu einer Begegnung mit Menschen kommt." Das Tier wittere Personen weit bevor diese auf den Fuchs aufmerksam werden "und sucht dann das Weite." Nur, wenn ein Fuchs krank ist und es etwa durch Tollwut zu einer Wesensveränderung komme, bestehe eine gewisse Gefahr, gebissen zu werden. "Das ist aber die absolute Ausnahme", betont Fessler. Buchloe sei kein explizites Risikogebiet. Dennoch rät er, Abstand zu halten. Wenn Menschen einem Fuchsbau zu nahe kommen, könne es passieren, dass die Fähe - die Fuchsmutter - das Heim aufgibt und sich gezwungen fühlt, einen neuen Unterschlupf zu suchen.

    Warum hat es der Fuchs in Buchloe auf Schuhe abgesehen?

    Warum es die Füchse im Ostallgäu ausgerechnet auf Schuhe abgesehen haben? "Das weiß wohl niemand so ganz genau. Es muss aber etwas mit dem Geruch zu tun haben - und wenn es nur der Käsfuß ist", sagt der Revierleiter schmunzelnd. Er vermutet zudem, dass der Fuchs gewissermaßen aus den Schuhen liest: "Die Schuhe sind wie ein Buch." Der Fuchs könne durch deren Duftstoffe erkennen, wo der ehemalige Besitzer damit herumgelaufen ist. "Und für die jüngeren Füchse sind die Schuhe wohl auch ein Spielzeug", sagt Fessler.

    Ob nun Buch oder Spielzeug: Maximilians Treter waren jedenfalls wie vom Erdboden verschluckt - und das sind sie heute noch. Obwohl Familie Becker das Feld auf dem Nachbargrundstück eingehend abgesucht hat, blieb das Paar verschwunden. "Das ist tragisch", sagt Adrian Becker. "Aber immerhin haben die Kinder viele andere Schuhe gefunden." Diese haben Maximilian und die zehnjährige Mira am Gehweg zum Abholen ausgelegt.

    Für Familie Becker ist es inzwischen zu einem Hobby geworden, den listigen Vierbeiner zu beobachten. Zuletzt waren sie für eine Urlaubswoche in der Türkei, berichtet Adrian Becker. Und sogar von dort aus, haben sie regelmäßig einen Blick auf die Aufnahmen der Überwachungskameras geworfen. "So ab 22, 23 Uhr läuft der Fuchs meistens bei uns durch den Garten. Fast so als wäre es sein eigener."

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