Der Weihnachtsbaum steht bereits blinkend in der Ecke. Der grüne Plastikbaum mit silbernen Kugeln und einer hellen Lichterkette bringt ein wenig Gemütlichkeit in die ansonsten noch recht kahle Wohnung im Kellergeschoss, in der Nelya Herhalo seit vier Monaten mit ihrem Sohn Dima und Hündin Lucky lebt. Vor knapp zwei Jahren flohen die drei vor dem russischen Angriffskrieg aus Kiew ins Unterallgäu. "Die ersten Monate habe ich jeden Tag geweint", sagt die 38-Jährige. Überfordert, traumatisiert und in Sorge um ihre Familie in der Ukraine. Wenn sie an die ersten Wochen in Deutschland denkt, kommen ihr noch heute die Tränen.
Breitenbrunn