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Bedernau: Das Vermächtnis des Eremiten Heinrich von Maria Baumgärtle

Mariengrotte im Mariental des Eremiten Heinrich Maucher.
Bedernau

Das Vermächtnis des Eremiten Heinrich von Maria Baumgärtle

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    Ora et labora - das Motto, nach dem die Benediktiner ihren Tagesablauf richten, war auch das Lebensmotto Heinrich Mauchers, der 35 Jahre als Einsiedler in einem Waldstück bei Baumgärtle lebte und wirkte. Bis zu acht Stunden täglich verbrachte er betend. Während der restlichen Zeit arbeitete er an seinen zahlreichen Kapellen und Überlebenshütten - erbaute neue und verrichtete Instandhaltungsarbeiten an den bestehenden, die er stets liebevoll schmückte. 

    Der Eremit von Baumgärtle, Heinrich Maucher, kurz vor seinem überraschenden Tod im November 2020.
    Der Eremit von Baumgärtle, Heinrich Maucher, kurz vor seinem überraschenden Tod im November 2020. Foto: Johann Stoll

    Der Eremit war überzeugt, dass es um die Menschheit nicht zum Besten steht. Er fürchtete Kriege, Trockenheit und Hungersnöte. Als Mensch, der eng mit der Natur lebte, hatte er ein großes Gespür dafür, was sich über die Jahre in der heimischen Pflanzenwelt veränderte. 

    Hier hat Heinrich Maucher zur Muttergottes gebetet.
    Hier hat Heinrich Maucher zur Muttergottes gebetet. Foto: Frank Stocker

    Über zweieinhalb Jahre ist es nun her, dass Maucher während des Gebets vor dem Altar in seiner Wohnhütte friedlich seinen irdischen Lebensweg vollendete. Stets war er sich sicher, dass dieser ihn direkt zu Gott führen würde. Seinen nahenden Tod ahnte der Eremit wohl bereits einige Wochen zuvor. Weggefährten vertraute er an, dass er in diesem Zusammenhang die Zahl 50 gesehen habe. Welche Bedeutung diese Zahl haben sollte, wusste er jedoch zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Der Tod ereilte ihn schließlich am 19. 11. 20. Ob es reiner Zufall ist, dass die Summe dieser drei Zahlen 50 ergibt, mag jeder für sich entscheiden.

    Eine der Rückzugshütten im Mariental, die der Eremit Heinrich Maucher gebaut hat.
    Eine der Rückzugshütten im Mariental, die der Eremit Heinrich Maucher gebaut hat. Foto: Frank Stocker

    Wer heute den Weg ins Mariental sucht, der taucht in eine friedvolle Welt ein, in der es scheint, als wäre die Zeit stehen geblieben. Wege und Bauwerke befinden sich noch immer in einem gepflegten Zustand und überall findet sich frischer Blumenschmuck. Besonders eindrucksvoll ist das größte Bauwerk, welches Maucher selbst "die Kathedrale" nannte. 

    Auch der Steg über den Bach ist im Mariental noch gut erhalten.
    Auch der Steg über den Bach ist im Mariental noch gut erhalten. Foto: Frank Stocker

    Dass das Areal auch heute noch zur inneren Einkehr und Besinnung einlädt, ist vor allem einer langjährigen Weggefährtin des Eremiten zu verdanken, die jedoch nicht namentlich genannt werden möchte. Sie kommt regelmäßig ins Mariental, um sich aufopferungsvoll um das Lebenswerk Mauchers zu kümmern, welches dieser einem in Tansania tätigen Orden vermacht hatte. Geduldig beantwortet sie auch die Fragen der Besucher, die zur Wirkungsstätte des Eremiten pilgern.

    Der Schlafraum des Eremiten Heinrich Maucher im Mariental.
    Der Schlafraum des Eremiten Heinrich Maucher im Mariental. Foto: Frank Stocker

    Nicht wenige hoffen, dass dieses idyllische und geradezu mystische Fleckchen Erde der Nachwelt noch lange Zeit erhalten bleibt.

    Der Eremit Heinrich Maucher in seinem Zufluchtsort Mariental.
    Der Eremit Heinrich Maucher in seinem Zufluchtsort Mariental. Foto: Stephan Michalik
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