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Beckstetten: Tierheim: Gefahr durch Einbrecher und ein Katzenbaby-Virus

Beckstetten

Tierheim: Gefahr durch Einbrecher und ein Katzenbaby-Virus

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    Bald ist es wieder soweit: Im Herbst kommt es zum Katzenbabyboom und im Tierheim tummeln sich die Kleinen. Doch die Mitarbeiter warnen zugleich vor den Risiken, die mit dem Nachwuchs einhergehen.
    Bald ist es wieder soweit: Im Herbst kommt es zum Katzenbabyboom und im Tierheim tummeln sich die Kleinen. Doch die Mitarbeiter warnen zugleich vor den Risiken, die mit dem Nachwuchs einhergehen. Foto: Mathias Wild

    Eine Serie von Einbrüchen hält Tierheim-Betreiber in ganz Schwaben in Atem. Jüngst war das Tierheim in Memmingen Ziel der Kriminellen. Beim Tierheim in Beckstetten, das für weite Teile des Unterallgäus zuständig ist, liest man diese Nachrichten mit wachsender Besorgnis. Vorstand und die Mitarbeiter des Teams seien in „höchster Alarmstufe“ ob der Einbrüche rings herum, teilt die Sprecherin mit.

    Man sei sehr besorgt und lasse erhöhte Wachsamkeit walten. Tierschutzbund-Sprecherin Lea Schmitz sagte jüngst, die Täter hofften wohl auf leichtes Spiel, weil Tierheime meist ablegen seien. Tiere wurden bislang nicht gestohlen, die Einbrecher haben es auf Geld abgesehen, zu holen gibt es allerdings zumeist nicht viel.

    Das Tierheim Beckstetten wird unter anderem von der Stadt Bad Wörishofen finanziert und hat derzeit eigentlich ganz andere Herausforderungen zu bewältigen. Derzeit herrsche dort „die bekannte Ruhe vor dem Sturm“, sagt Lisa Hölzel, die Leiterin des Tierheims. Denn im Sommer seien die Katzen vorzugsweise rollig. „Das hat sich aber in den letzten Jahren geändert. Die Hauptzeiten sind normalerweise im Frühjahr und im Herbst. Teilweise sind die Katzen nun bis zu dreimal pro Jahr rollig“, erzählt Hölzel. Deshalb falle der Katzenboom nach dem Sommer nicht mehr so stark aus wie sonst.

    Suche nach Gründen für den ausbleibenden Katzenboom im Sommer

    Warum das so ist? „Das kann man nicht genau sagen. Womöglich liegt es daran, dass wir aufgrund des Klimawandels mehr sonnige Tage haben“, meint die ausgebildete Tierpflegerin. Was ihr allerdings mehr Sorgen bereitet als viele Babykatzen, sind die Krankheiten, die auch bei den Kleinsten auftreten können: „Viele, der uns zugelaufenen Katzen haben die Parvovirose, was auch auf die Kitten übertragen wird.“ Diese Krankheit – auch Katzenseuche genannt – führe bei den Tieren in vielen Fällen zum Tod. Eine Heilungsmethode für alle gebe es nicht, doch ein Mittel, das auch im Tierheim Beckstetten verwendet wird, kann helfen.

    „Das Problem dabei ist, dass es verdammt teuer ist“, klagt Hölzel. Auch die Liste anderer Katzen-Krankheiten ist lang: Katzenschnupfen, Flöhe, Parasitenbefall, Würmer, Milben, Durchfall, Erbrechen und viele mehr. Daher appelliert Hölzel an die Menschen: „Die Katzen müssen kastriert und geimpft werden, ansonsten breiten sich die Krankheiten weiter aus. Das ist das beste Mittel.“

    Fehlende Impfungen haben Auswirkungen auf die Finanzsituation im Tierheim

    Fehlende Impfungen und die daraus resultierenden Krankheiten haben auch Auswirkungen auf die finanzielle Situation des Tierheims. Dadurch fallen mehr Impfungen und Kastrationen auf das Tierheim, was mehr Kosten für den Tierarzt bedeutet. „Wir machen die Erstuntersuchung und etwa 70 Prozent aller Katzen, die wir bekommen, sind krank. Die müssen dann erst einmal in Isolation“, bedauert Hölzel. Das koste zudem viel Platz. „Aktuell haben wir drei Abteile frei. Während einer Hochphase wird es allerdings schon mal eng.“

    Was die Mitarbeiter im Tierheim vor allem während der Corona-Hochzeit gefreut hat, war, dass deutlich mehr Menschen den Wunsch geäußert haben, Kleintiere aufzunehmen.

    „Das freut uns, aber wir vergeben die Tiere nicht an jeden. Wer wegen der aktuellen Corona-Pandemie vorübergehend Zeit für ein Haustier hat, ist bei uns falsch“, stellt Hölzel klar und sagt: „Wer sich ein Haustier holt, macht das für eine längere Zeitspanne.“ Die Anfragen in Beckstetten seien inzwischen wieder zurückgegangen.

    Die Kapazitäten für Tiere seien während der Ferienzeit voll ausgeschöpft gewesen. Ab dieser Woche wechseln die Pensionstiere – vor allem Hunde – wieder zu ihren Besitzern.

    Dann sollte es wieder genügend Platz für Nachwuchs geben.

    Informationen Wer sich für ein Fundtier interessiert, sollte sich zunächst unter 08241/3912 mit dem Tierheim in Verbindung setzen. Das empfehlen die Verantwortlichen des Tierheims.

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