Soviel gelacht wurde im großen Saal des Kneippstädter Kurhauses wohl schon lange nicht mehr. Zu Gast war nämlich das Nilpferd Amanda mit seinem „Herrn“, dem Bauchredner Sebastian Reich. Bekannt sind beide spätestens seit ihren regelmäßigen Auftritten in der Fernsehsendung „Fasching in Franken“ aus Veitshöchheim.
Doch wer sich darauf eingestellt hatte, der Auftritt der Beiden würde ein bisschen Bauchreden mit ein paar witzigen Texten beinhalten, der sah sich schon bald eines Besseren belehrt. Sebastian Reich hat es verstanden, aus dieser Vorgabe eine echte Show zu machen und sich und seine Amanda zu einer wirklichen Marke zu entwickeln. Dazu gehören letztendlich sogar Autogrammkarten, CD´s und Geschenkartikel.
Doch auf der Bühne scheint es Sebastian Reich keineswegs um diese kommerziellen Dinge zu gehen, sondern er möchte das Publikum einfach nur unterhalten und dies gelingt ihm mit erstaunlichem Spaßfaktor. Immerhin fast 2,5 Stunden beherrschten ein Lacherfolg nach dem anderen, immer wieder aufbrausender Zwischenapplaus und pausenlose Zwerchfellattacken den Kursaal. Dabei sind es vor allem die stets witzigen und sich immer gegenseitig anspitzenden Dialoge zwischen Amanda und Sebastian Reich, die die Besucher amüsieren. Bewundernswert dabei der Einfallsreichtum und der Witz bei den Texten, aber auch die Spontaneität muss Sebastian Reich in die Wiege gelegt worden sein. Dies beweist er immer dann, wenn er das Publikum in sein Programm mit einbezieht und sofort mit Wortwitz darauf reagiert.
Mit seiner Amanda jedoch führt er über den ganzen Abend einen Dialogzweikampf mit Gags am laufenden Band. Dabei geht es zentral um das Thema Abnehmen, aber auch um Amandas Liebeswünsche oder darum, wer denn nun der Chef von den Beiden ist.
Wie spontan Sebastian Reich reagieren kann, bewies er nach der Pause, als er weniger ein Programm demonstrierte, sondern zusammen mit Amanda auf die SMS-Mitteilungen des Publikums, die dieses in der Pause schicken konnte, mit Witz und Humor reagierte. Besonders lustig aber auch der Rollentausch zwischen ihm und Amanda und den kurzen Witzchen, die Sebastian Reich aber „eigentlich gar nicht hören möchte“.
Dazu bekommt Amanda dann auch einmal eine kurze Pause und Sebastian Reich führt mit dem „Hausmeister Schorsch“ seine zweite Figur vor.
Später erfährt das Publikum dann noch, dass der Bauchredner eigentlich ursprünglich aus der Zauberei kommt, was er auch gleich vorführt. Dies demonstriert er dann noch mit dem überraschenden Ende der abgesperrten Kiste, die Amanda zum Öffnen durch einen Besucher freigeben muss. „Amanda packt aus“ hatte ja auch das Programm geheißen. Dies hatte sie bereits während des Auftritts ausgiebig getan, doch als zum Schluss aus der Kiste Informationen kamen, die das Publikum betrafen und eigentlich vorher nicht gewusst werden konnten, war die Überraschung nicht nur für Bernhard, den Mann aus dem Publikum, groß, sondern auch für die Besucher. (heb)