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Bad Wörishofen: Windpark in Bad Wörishofen: Das sagen Gegner und Befürworter

Bad Wörishofen

Windpark in Bad Wörishofen: Das sagen Gegner und Befürworter

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    In einem Wald bei Bad Wörishofen soll ein Windpark entstehen. Die Vorarbeiten schreiten voran.
    In einem Wald bei Bad Wörishofen soll ein Windpark entstehen. Die Vorarbeiten schreiten voran. Foto: Marcus Merk (Symbolbild)

    Windräder mit einer Gesamthöhe von 240 Metern in Bad Wörishofen könnten schon bald Wirklichkeit werden, wenn es nach dem Willen des Stadtrates und der Stadtwerke geht. Das Projekt ist schon weit fortgeschritten. 

    Bei einer dritten nicht öffentlichen Informationsveranstaltung waren alle möglicherweise betroffenen Grundstückseigentümer in die Stadtwerke eingeladen worden. Bereits am Vorabend war die Thematik im nicht öffentlichen Teil einer Stadtratssitzung behandelt worden. In der Sitzungsvorlage, die der Redaktion vorliegt, ist von bis zu sechs Windkraftanlagen mit einer Gesamthöhe von etwa 240 Metern die Rede. Die Nabenhöhe beträgt 170 Meter. 

    Weiter heißt es, dass die Abstände zur Wohnbebauung nach Schlingen und Gammenried ebenso eingehalten würden, wie die Grenzwerte bezüglich Schall und Verschattung. Probleme könnten sich aus der Nutzungskonkurrenz mit dem Wasserschutzgebiet und dem Artenschutz ergeben. Gemeinsam mit dem Partner Energieallianz Bayern sollen die Stadtwerke nun einen Windpark für das Gebiet Moosberg im Süden Bad Wörishofens entwickeln. Die Werkleitung der Stadtwerke wurde vom Stadtrat beauftragt, alle notwendigen Vereinbarungen und Maßnahmen für die Entwicklung des Windparks umzusetzen und abzuschließen. Die dazu notwendigen Mittel in Höhe von 150.000 Euro wurden durch den Stadtrat freigegeben. 

    Ein Grundstückseigentümer berichtet aus der nicht öffentlichen Versammlung für den Windpark

    Einer der betroffenen Grundstückseigentümer ist Wilhelm Maier aus Bad Wörishofen, der bei der Versammlung der Grundstückseigner anwesend war. Dort habe er von den Stadtwerken erfahren, dass der Strom aus dieser Anlage nicht für

    Fragen der Teilnehmer seien nicht oder nur unzureichend beantwortet worden, dies berichteten auch andere Teilnehmer der Veranstaltung. Viele Fragen müssten zuerst geklärt, habe es geheißen. Bei einer weiteren Veranstaltung werde man dann darauf eingehen. Auch die Frage nach einer möglichen landwirtschaftlichen Nutzung nach der Fertigstellung des Windparks sei nicht beantwortet worden. 

    Wo die Windräder bei Bad Wörishofen stehen könnten, ist nun ebenfalls bekannt

    Laut Maier soll der Windpark südlich des Kurbähnlewegs entstehen. „Pro Grundstück soll es 39.150 Euro Pacht im Jahr geben,“ berichtet Maier. Auch die angrenzenden Nachbarn der betroffenen Flächen bekämen eine anteilige Summe. Maier hatte den Eindruck, dass die Mehrzahl der Anwesenden dem Projekt eher skeptisch gegenüberstünden. 

    Stadtwerke-Chef Peter Humboldt teilte auf Nachfrage mit, dass die Bürger in öffentlichen Veranstaltungen voraussichtlich im Frühjahr 2024 informiert werden sollen. Sofern das Projekt realisiert werden sollte, könne auch eine Bürgerbeteiligung finanzieller Art möglich sein. „Im Thema Windenergie gibt es sicher Problemlagen, die zu diskutieren sind und die sich am Ende auch nicht völlig ausschließen lassen, jedoch ist die Windkraft ein zukunftsfähiger, wichtiger Baustein für die Energiewende. Bad Wörishofen sollte in diesem Kontext - gerade auch als innovative Kurstadt und attraktiver Wirtschaftsstandort - nicht hinten anstehen“, betont Humboldt.

    Maier sieht dies völlig anders. „Unabhängig von Betrachtungen der Rendite und Ökologie von Windkraftanlagen dürfen davon Kur- und Erholungsorte nicht beeinträchtigt werden. Daher ist der touristische Nutzungsbereich solcher Orte zu schützen und von Industrieanlagen jeder Art freizuhalten“, findet er. 

    Bad Wörishofens Umweltreferent steht dem Windpark positiv gegenüber

    Als Grundstückseigentümer an der Versammlung teilgenommen hat auch Stadtrat und Landtagskandidat Ludwig Filser aus Frankenhofen, der dem Projekt positiv gegenübersteht. Die Kommunen seien vom Staat verpflichtet worden, 1,8 Prozent der Gesamtfläche des Gemeindegebietes für Windkraftanlagen auszuweisen. Dabei müsse berücksichtigt werden, dass ländliche Gemeinden mehr Fläche zur Verfügung stellen müssten, um damit einen Ausgleich für die Kommunen zu schaffen, die auf Grund ihrer Lage gar keine Möglichkeit hätten, Windräder aufzustellen. Ab drei Anlagen sei die Nutzung der Windkraft überhaupt erst wirtschaftlich. 

    Von dem Wald bei Schlingen sei lediglich ein Prozent der Gesamtfläche betroffen, auch wenn die Flächen zum Windrad befahrbar bleiben müssten. Er gehe von einer Wegbreite von vier bis fünf Metern aus. Die Stadt habe sich für die Ausweisung des Gebietes entschlossen, um die Planungshoheit zu behalten. „Private Investoren bleiben damit außen vor“, betont Filser, der im Rat auch Umweltreferent ist. Die Pachtverträge würden auf 20 Jahre geschlossen. Diskutieren müsse man selbstverständlich noch die Frage nach möglichen Ausgleichsflächen – ebenso wie die Montage einer modernen Vogelerkennungsanlage, wie vom Bund Naturschutz gefordert. 

    Hotel- und Gaststättenverband Bad Wörishofen befürchtet Demontage des Kurortes

    Gänzlich anderer Meinung ist man beim Hotel- und Gaststättenverband. „Ich wäre sehr enttäuscht, wenn in diesem sensiblen Gebiet am Moosberg ein weiterer Schritt unternommen würde, um unseren Kneippkurort zu demontieren“, sagt der Kreisvorsitzende Hubert Holzbock, der in Bad Wörishofen selbst ein Hotel betreibt. Holzbock hat sich bereits an den Deutschen

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