Startseite
Icon Pfeil nach unten
Mindelheim
Icon Pfeil nach unten

Bad Wörishofen: Weiter keine Sarggräber auf Bad Wörishofens größtem Friedhof

Bad Wörishofen

Weiter keine Sarggräber auf Bad Wörishofens größtem Friedhof

    • |
    Der Friedhof St. Anna in Bad Wörishofen umfasst mittlerweile etwa 1800 Grabstellen.
    Der Friedhof St. Anna in Bad Wörishofen umfasst mittlerweile etwa 1800 Grabstellen. Foto: Markus Heinrich

    Wann sind auf Bad Wörishofens größtem Friedhof wieder Sargbestattungen möglich? Die Stadt hatte diese Form des Begräbnisses auf dem Unsere Redaktion hatte dies im November 2022 öffentlich gemacht. Grabkammern sollten angeschafft werden. Doch bislang gibt es sie nicht. Ordnungsamtsleiter Andreas Létang nennt nun einen Zeitplan. 

    Auf Grund des Lehmbodens, der eine Verwesung der Leichname stark hemmte, waren neue Gräber auf dem ältesten Friedhof der Stadt Bad Wörishofen nicht mehr gestattet worden. Bereits im November 2022 habe man sich für die Beschaffung von Grabkammern entschieden, die Hoffnung war, im März 2023 mit dem Einbau beginnen zu können. Der Auftrag zum Einbau wurde vom Stadtrat dann am 12. Juni 2023 erteilt, wie der Leiter des Ordnungsamtes, Andreas Létang, auf Nachfrage unserer Redaktion berichtet. Noch vor Beginn der Frostperiode sollen die Grabkammern heuer auf dem Friedhof Sankt Anna eingebaut werden und damit wieder Erdgräber für Sargbestattungen zur Verfügung stehen.

    Der Vorteil der aus Betonbauteilen gefertigten Grabkammern liegt laut darin, dass diese nicht mit Erde verfüllt werden und sich somit die Ruhefrist verringert. Diese Frist, die den Zeitraum umschreibt, bis ein Grab erneut genutzt werden kann, beträgt auf dem Friedhof St. Anna derzeit 20 Jahre; ein Zeitraum, der jedoch nicht ausreichend war. 

    Sobald die Grabkammersysteme gefertigt sind, kann mit den Arbeiten begonnen werden. Wie Létang weiter ausführt, werden 64 Grabplätze in 32 Grabkammern entstehen. Insgesamt umfasst der Friedhof etwa 1800 Gräber. Der Ordnungsamtsleiter hatte schon vor Monaten berichtet, dass seit der Gründung des Friedhofs etwa 18.000 bis 20.000 Menschen dort bestattet wurden. Der Friedhof St. Anna wurde zu Zeiten Pfarrer Sebastian Kneipps begründet, dessen Grabmal im Zentrum der Anlage steht. Zudem finden sich dort zahlreiche Gräber von Personen, die Bad Wörishofen auf dem Weg zur Kurstadt geprägt haben, dazu Grabanlagen der hier tätigen Orden und ein jüdisches Grabfeld.

    Der Lehmboden hemmt die Verwesung der Leichname auf Bad Wörishofens größtem Friefhof

    Die Verwesung der Leichname sei allerdings „stark gehemmt“, wie Létang damals sagte. Bad Wörishofens größter Friedhof sei deshalb an seiner Kapazitätsgrenze. Sargbestattungen in bestehenden Familiengräbern hatte die Stadt noch erlaubt, aber nur in bestimmten Tiefen, man spricht von der obersten Lage. Üblicherweise werden in Familiengräbern die Särge in zwei Lagen bestattet. Wer derzeit ein neues Erdgrab für eine Sargbestattung wünscht, musste seither aber auf die anderen Friedhöfe im Stadtgebiet ausweichen, wo es das Problem mit dem Boden nicht gibt. Betroffen sei allein St. Anna, sagte Létang damals. Es geht auch nur um die Sargbestattung, Urnenbestattungen sind weiterhin möglich. 

    Im benachbarten Mauerstetten funktioniert das Grabkammer-System bereits

    Wie viele Sargbestattungen in der Zwischenzeit auf die Ortsteile oder auf einen anderen Friedhof ausgewichen sind, konnte Létang jetzt nicht sagen, da diese Anfragen nicht erfasst würden. „Unabhängig davon geht der Trend aus ganz unterschiedlichen Gründen immer stärker in Richtung der anderen Bestattungsarten, wie Urnen- oder Baumbegräbnisse“, berichtet der Ordnungsamtsleiter. 

    Grabkammern sind beispielsweise im benachbarten Mauerstetten schon seit etwa zehn Jahren im Einsatz. Dort habe man nach angfänglicher Skepsis die Vorteile erkannt, berichtete damals Bürgermeister Armin Holderried. Der Grabstein könne stehen bleiben, die Grabkammer sei schnell geöffnet.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden