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Bad Wörishofen: Was wird Bad Wörishofens einstigem Polizeichef vorgeworfen?

Bad Wörishofen

Was wird Bad Wörishofens einstigem Polizeichef vorgeworfen?

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    Die Polizeiinspektion Bad Wörishofen. Gegen ihren einstigen Leiter läuft ein Verfahren.
    Die Polizeiinspektion Bad Wörishofen. Gegen ihren einstigen Leiter läuft ein Verfahren. Foto: Bernd Feil (Archivbild)

    Es ist jetzt zwei Jahre her, dass Bad Wörishofens Polizei von einem Tag auf den anderen ohne Leiter dastand. Dem damaligen Chef der Inspektion wurde das Führen der Dienstgeschäfte verboten. Zwischenzeitlich gibt es in Bad Wörishofen mit Robert Stephan einen neuen

    Schnell wurde nach der Abberufung des damaligen Polizeichefs von Bad Wörishofen Ende Mai 2021 klar, dass die Maßnahme im Zusammenhang mit den Ermittlungen nach einem blutigen Verbrechen in der Kneippstadt stand. Eine junge Mutter wurde mit mehr als 30 Messerstichen getötet., von ihrem Lebensgefährten, der von Beginn an unter Tatverdacht stand und mittlerweile zu einer Haftstrafe verurteilt wurde. Die Frau hatte nur Monate zuvor einen anderen Messerangriff in Bad Wörishofen überlebt. 

    Zunächst galt Bad Wörishofens Polizeichef offenbar als potenzieller Zeuge. Sein Name oder getätigte Aussagen tauchten dann aber in der Anklageschrift nicht auf. Das sagte im Sommer 2021 der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Thorsten Thamm, im Gespräch mit unserer Redaktion. Der vormalige Inspektionsleiter sei als Zeuge befragt worden, um „ein mögliches Motiv für die Tat abzuklären“, sagte Thamm damals. Zunächst habe man angenommen, dass der Polizist dazu „relevante Angaben“ machen könnte. Dies habe sich allerdings nicht bestätigt. 

    Auch bei der Staatsanwaltschaft weiß man nicht, was dem ehemaligen Polizeichef vorgeworfen wird

    Heute sagt Thamm, er könne zum Stand des Verfahrens nichts mehr sagen. Der damalige Polizeichef "war in unserem damaligen Ermittlungsverfahren nur Zeuge", betont Thamm. "Ermittlungen haben wir gegen ihn in diesem Zusammenhang nie geführt." Was genau Gegenstand des Disziplinarverfahrens ist, wisse er auch nicht, die Staatsanwaltschaft sei dafür nicht zuständig. 

    Die Polizei wiederum schweigt sich weiter aus. Auf mehrfache Anfragen unserer Redaktion gab es in der Zeit seit der Abberufung keine Auskünfte dazu, was dem ehemaligen Dienststellenleiter vorgeworfen wird. "Es gibt hierzu nichts Neues zu berichten", teilte nun auch Isabel Schreck mit, die Sprecherin des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West. "Das Disziplinarverfahren läuft noch, so lange äußern wir uns nicht zu inhaltlichen Fragen." 

    Markus Asbach, der Leiter des Präsidialbüros, hatte unserer Redaktion damals mitgeteilt, dass dieses Disziplinarverfahren "aufgrund des Gewichts der Vorwürfe" an die zentrale Disziplinarbehörde beim Polizeipräsidium München abgegeben wurde. Eine Auskunft gab es damals auch dort nicht. 

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