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Bad Wörishofen: Unterricht in Wörishofer Turnhalle: Stadtrat sieht Vereine gefährdet

Bad Wörishofen

Unterricht in Wörishofer Turnhalle: Stadtrat sieht Vereine gefährdet

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    Die Grundschule in Bad Wörishofen. Dort reicht der Platz für geflüchtete Kinder nicht mehr aus.
    Die Grundschule in Bad Wörishofen. Dort reicht der Platz für geflüchtete Kinder nicht mehr aus. Foto: Markus Heinrich

    In Bad Wörishofen geht der Platz für Kinder aus, die nach Deutschland geflüchtet sind und hier nun schulpflichtig sind. Deshalb werden bald weitere Räumlichkeiten für Unterricht genutzt. FW-Fraktionschef Thomas Vögele weiß bereits, wo - und sieht dadurch den Tischtennisverein und auch den Tanzverein stark betroffen, den

    Rund 2500 Geflüchtete leben in den Unterkünften des Landkreises, jede Woche werden es rund 40 Menschen mehr. Unter den Geflüchteten sind auch viele Kinder und Jugendliche, die nun im Unterallgäu zur Schule gehen sollen. Zusätzliche Deutsch- oder Brückenklassen müssen dazu nun gebildet werden, unter anderem auch in Bad Wörishofen. Nach den Herbstferien soll das schrittweise umgesetzt werden.

    Thomas Vögele berichtete nun im Stadtrat, es werde in Bad Wörishofen zwei neue Klassen geben. Eine davon solle in der Alten Turnhalle unterrichtet werden, die sich auf dem Gelände der Grund- und Mittelschule Bad Wörishofen befindet. "Davon ist der Tischtennisverein betroffen", berichtete Vögele. Der Verein trainiert in der Halle und trägt dort auch seine Spiele aus. Auch der Tanzverein nutze die Halle, erinnerte Vögele, der selbst im Tischtennisverein aktiv ist. "Es wäre uns sehr daran gelegen, dass wir in der Halle bleiben können", sagte Vögele im Rat. "Sonst ist der Verein kaputt", betonte er. 

    Bürgermeister erinnert daran, dass die anderen Vereine für Hallenzeiten zahlen, der Tischtennisverein nicht

    Bürgermeister Stefan Welzel (CSU) sagte, man sehe hier die realen Auswirkungen der Flüchtlingssituation im Unterallgäu. Längst hatten Kommunalpolitiker - allen voran Landrat Alex Eder (FW) - beklagt, dass man im Unterallgäu die Grenzen des Machbaren erreicht habe. Man wisse nicht mehr, wo man die Menschen unterbringen soll. "Es ist nicht schön und schränkt uns alle ein, aber die Förderklasse für Geflüchtete ist derzeit die einzige Möglichkeit", berichtete Welzel. Es sei aber eine Lösung in Sicht. Darüber müsse man jedoch erst noch sprechen, sagte Welzel zu Vögeles Bedenken, ohne allerdings ins Detail zu gehen. 

    Thomas Vögele bringt den Schulungsraum der Feuerwehr als Klassenraum ins Gespräch

    Thomas Vögele wiederum erinnerte daran, dass man auch andere Räume hätte nutzen können. Er nannte den Schulungsraum des Feuerwehrhauses und berichtete, dass es früher auch möglich gewesen sei, bei schulischen Engpässen nach Stockheim auszuweichen. 

    Zweiter Bürgermeister Daniel Pflügl (Grüne) äußerte Verständnis für die Situation des Tischtennisvereins. "Aber eigentlich haben wir hier mal gesagt, dass wir die alte Halle platt machen", erinnerte Pflügl. Der Bau sei "ein riesiges Energiemonster". Die Stadt hat längst eine moderne Dreifachturnhalle gebaut, ebenfalls auf dem Schulgelände. Diese nutzen die meisten Vereine - gegen Gebühr. Das erwähnte auch Bürgermeister Welzel. "Ihr zahlt momentan nichts, die anderen Vereine schon", erinnerte er Vögele. Pflügl riet, der Verein solle sich ebenfalls um Trainingszeiten in der neuen Halle bemühen. Dass dort aber "nicht einmal Platz für unsere Tische" sei, kritisierte wiederum Vögele. "Wir sind zudem der einzige Verein, Wettkampfsport in der Halle betreibt", betonte er. 

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