Wenn Autos, Lastwagen oder Motorräder in Unfälle verwickelt sind, findet die Polizei die Identität der Fahrerinnen und Fahrer meist schnell heraus. Immerhin gibt das Kennzeichen Auskunft über den Halter. Verunglücken allerdings Fußgänger oder Radfahrer, stehen die Ermittler unter Umständen zunächst vor einem Rätsel. So war es zumindest bei dem tragischen Unfall zwischen Oberostendorf und Westendorf am Mittwochnachmittag, bei dem ein Radfahrer durch den Zusammenstoß mit einem Pkw ums Leben gekommen ist.
Tödlicher Fahrradunfall bei Oberostendorf
Da der Verunglückte keinen Geldbeutel mit Ausweisdokumenten bei sich trug, kannte die Polizei zunächst dessen Identität nicht – und konnte somit auch keine Angehörigen über die traurige Nachricht informieren. Wie Michael Laugwitz, Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Buchloe, mitteilte, kam erst am nächsten Tag durch eine Vermisstenmeldung heraus, dass es sich um einen 85-Jährigen aus dem Raum Bad Wörishofen handelte.
Dass die Polizei keine Ansatzpunkte hat, komme extrem selten vor. „In der Regel haben die meisten einen Geldbeutel dabei“, sagt Laugwitz. Nach diesem suche die Polizei bei der Klärung der Identität zuerst. Zudem werde geprüft, ob im Polizeipräsidium vielleicht ein Vermisstenfall bekannt ist, der auf die Person zutreffen könnte. Beim Ostallgäuer Fall haben die Beamten auch die angrenzenden Polizeipräsidien informiert und nachgefragt – was letztlich am folgenden Tag zur Aufklärung beigetragen hat.
Somit blieb der Polizei laut Laugwitz ein möglicher nächster Schritt erspart: die Öffentlichkeitsfahndung über die Presse. Dabei werden üblicherweise Beschreibungen von unbekannten Toten verbreitet in der Hoffnung, dass aus der Bevölkerung Hinweise zur Klärung der Identität eingehen.
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