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Bad Wörishofen: Stadtrat stellt Weichen für die Sanierung des Freibads in Bad Wörishofen

Bad Wörishofen

Stadtrat stellt Weichen für die Sanierung des Freibads in Bad Wörishofen

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    Bad Wörishofens Freibad soll saniert werden. Der Stadtrat hat zudem festgelegt, dass es nicht mehr zu so vielen Schließtagen wie in dieser Saison kommen darf.
    Bad Wörishofens Freibad soll saniert werden. Der Stadtrat hat zudem festgelegt, dass es nicht mehr zu so vielen Schließtagen wie in dieser Saison kommen darf. Foto: Sabine Schaa-Schilbach

    In die gewünschte Sanierung des maroden Freibads von Bad Wörishofen kommt Bewegung. Ein entsprechender Antrag der Grünen, der SPD und der ÖDP mit vier entscheidenden Punkten stieß im Stadtrat auf breite Zustimmung. Damit wurde die Stadtverwaltung auch verpflichtet, das Bad künftig nur maximal an einem Tag in der Woche geschlossen zu halten. Die Schließtage des Wörishofer

    "Die Zukunft unseres Freibads sichern" - so war der Antrag der Grünen überschrieben, der bei einer Gegenstimme beschlossen wurde. "Ich erhalte seit drei Jahren Infos zum maroden Zustand, zu den unappetitlichen Sanitäranlagen - doch das hat nicht zu greifbaren Verbesserungen geführt", kritisierte sie. In dem Antrag gibt es nun vier zentrale Forderungen: Ein Konzept für eine schrittweise Sanierung des Freibads muss erarbeitet werden, samt Finanzierungsplan. Der ursprüngliche Antrag fordert das noch für 2023. Das Jahr sei nun weit fortgeschritten, davon könne sie nun absehen. Um das Bad derweil in Schuss zu halten, wird ein fixes jährliches Budget festgelegt, das die jeweils zuständigen Mitarbeitenden eigenverantwortlich einsetzen. 

    Wichtig war den Grünen auch: Das Freibad dürfe künftig während der Saison an maximal einem Ruhetag pro Woche geschlossen bleiben, aber nicht an Wochenenden oder Feiertagen. Das geschehe "aus der Erfahrung dieses Jahres", betonte Hofer. Das Freibad blieb heuer wegen Personalmangels an drei Tagen in der Woche geschlossen, ab dem 17. August noch an zwei Tagen in der Woche. Deshalb gibt es auch den vierten Punkt: Während der Saison werden alle Mitarbeitenden, die die entsprechende Eignung haben, prioritär im Freibad eingesetzt. Auch in der Sitzung kam wieder die Frage auf, ob heuer Beschäftigte im Sommerbetrieb der Eishalle tätig waren, obwohl sie fürs Freibad qualifiziert gewesen wären. Christian Strohmenger, Betriebsleiter Sport der Stadt Bad Wörishofen, verneinte das erneut. Wie die Saison im Wörishofer Bad gelaufen ist, bleibt unklar. Zahlen gab es in der Sitzung nicht. 

    Zweiter Bürgermeister Pflügl betont, die Priorität liege im Zweifelsfall nicht auf der Eishalle von Bad Wörishofen

    Für die Forderungen der Grünen, der SPD und der ÖDP gab es hörbare Anerkennung in der Stadtratsrunde. Die Verwaltung hatte eine schriftliche Stellungnahme samt Beschlussvorschlag dazu vorbereitet. Damit war allerdings Zweiter Bürgermeister Daniel Pflügl (Grüne) nicht einverstanden. "Es wäre schön, wenn sich unsere Anträge auch in den Beschlüssen wiederfinden", sagte er. Es ging um die Priorität für das Freibad. Das könne so beschlossen werden, betonte Pflügl. "Klar muss immer jemand da sein, wenn in der Eishalle Inline gespielt werden soll; aber wenn der Stadtrat sagt, die Priorität liegt im Zweifelsfall auf dem Freibad, ist das der politische Wille", betonte er. 

    Das Ziel für 2024 sei wieder eine Sieben-Tage-Woche fürs Freibad, heißt es in der Stellungnahme der Verwaltung. Die Aufstockung des Personals sei genehmigt, allerdings blieben die Bewerbungen aus. Andere Gemeinden hätten diese Probleme auch. Man werde deshalb das Freibad auch in Zukunft nur in dem Umfang öffnen, wie es das Arbeitsrecht und die Sicherheitsvorschriften zulassen. Um eine Sanierung voranzutreiben, benötige man zudem Vorgaben, was das Freibad künftig anbieten soll. Zudem müsse vorgegeben werden, was die Sanierung maximal kosten darf, nötig sei außerdem externe fachliche Begleitung. Dabei gehe es auch um die Frage, wie eine Sanierung ohne eine langfristige Schließung des Bades überhaupt möglich sein kann. 

    Für Freibad-Sanierungen gebe eine "gigantische Fördermöglichkeit", sagt Dritte Bürgermeisterin Bahle-Schmid

    Man habe zudem bereits in den vergangenen Jahren Mittel für Planung und Instandhaltung in den Haushaltsentwurf eingestellt, die es dann aber nicht in den beschlossenen Etat geschafft hätten. Die Verwaltung empfiehlt, für den nächsten Haushalt 80.000 Euro für die Instandhaltung des Freibades vorzusehen. Der Beton der Schwimmbecken sei bereits kontrolliert worden. Der Zustand sei super. Strohmenger rechnet mit ein oder zwei Jahren, bis es überhaupt zu Ausschreibungen kommt. "Ich verspreche, dass das Bad dann noch da ist, es wird nicht zusammenfallen", sagte er. Hofer sagte, man habe im Januar "Millionen Euro für Edelstahlbecken" wieder aus dem Etat gestrichen, bis ein Konzept vorliege. Aber 120.000 Euro für Planungen sollten ihrer Erinnerung nach noch im Haushalt bleiben, seien dort aber nicht zu finden. Geklärt werden konnte das in der Sitzung nicht. "Der politische Wille war jedenfalls da", betonte sie. 

    Die CSU-Fraktionsvorsitzende und Dritte Bürgermeister Michaela Bahle-Schmid berichtete, der Freistaat habe bereits im Juni sein Föderprogramm für Schwimmbäder erhöht. Es handele sich um "eine gigantische Fördermöglichkeit". Statt 8000 Euro gebe es nun bis zu 16.000 Euro pro Quadratmeter Wasseroberfläche. Damit geht es um mehrere Millionen Euro. "Ich habe das weitergeleitet, haben sie sich damit befasst?", fragte sie die Verwaltung, nachdem die Fördermittel nicht zur Sprache kamen. "Das ist eine Wahnsinnschance für unser Bad", sagte Bahle-Schmid. Strohmenger ging auf die Förderbedingungen ein, zu denen auch Schulschwimmen und Schwimmkurse gehörten und machte Bedenken geltend. Müsse man das selber anbieten, brauche man Personal. Das brachte Bahle-Schmid kurzzeitig aus der Fassung. Schulen seien beim Schulschwimmen nicht auf Personal des Bades angewiesen, sagte Jürgen Thiemann (SPD). "Das machen die selber." Dieser Förderantrag müsse "schnellstens gestellt werden", forderte Alexandra Wiedemann (FDP), andere äußerten sich ähnlich.

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