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Bad Wörishofen: Solar-Offensive auf städtischen Gebäuden in Bad Wörishofen

Bad Wörishofen

Solar-Offensive auf städtischen Gebäuden in Bad Wörishofen

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    Mitarbeiter montieren Photovoltaikmodule auf dem Dach eines Wohnhauses.
    Mitarbeiter montieren Photovoltaikmodule auf dem Dach eines Wohnhauses. Foto: Marijan Murat, dpa (Symbolbild)

    Die Energiewende in Bad Wörishofen soll schneller gehen. Im Fokus stehen dabei die städtischen Gebäude. Die Stadtwerke bringen derzeit ein Großprojekt auf den Weg, wie jetzt bekannt wurde. Von den Grünen kommt derweil die Forderung, auch der Windkraft endlich den Weg zu bereiten. 

    Der Energiebericht der Stadtwerke Bad Wörishofen zeigt es klar: Die bereits getroffenen Maßnahmen in Bad Wörishofen verfehlen ihre Wirkung nicht. Sehr deutlich ist das bei dem Energieverbrauch der Straßenbeleuchtung zu sehen. Immerhin 2682 Leuchten sorgen im Stadtgebiet nachts für Helligkeit und damit Sicherheit. 1406 davon wurden schon auf die sparsamere LED-Technik umgerüstet. Das Ziel ist, die komplette Straßenbeleuchtung auf diese Weise zu modernisieren. Bislang habe man so schon mehr als ein Drittel des einstigen Stromverbrauchs der Straßenlampen eingespart, berichtete Michael Kolar im Stadtrat. Im Jahr 2001 beispielsweise saugte Bad Wörishofens Straßenbeleuchtung noch rund 800.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr aus dem Netz. Nun sei man bei etwa 500.000 Kilowattstunden angelangt, berichtete Kolar. Was ihn besonders freut: „Der Wert ist schneller gesunken, als prognostiziert.“ Auch das Wasserkraftwerk der Stadtwerke an der Wertach zwischen Bad Wörishofen und Irsingen macht sich in der Energiebilanz positiv bemerkbar. Durch den Strom aus Wasserkraft habe man im vergangenen Jahr etwa 6000 Tonnen CO2 eingespart, berichtete Kolar. 

    Gasverbrauch in der Grund- und Mittelschule Bad Wörishofen um zehn Prozent gesunken

    Auch die Verbrauchswerte für die städtischen Gebäude zeigen die Wirksamkeit von getroffenen Maßnahmen wie etwa Gebäudedämmungen oder einem besseren Management der Raumtemperaturen. Alleine bei der Grund- und Mittelschule Bad Wörishofen sei der Gasverbrauch im vergangenen Jahr um zehn Prozent gesunken, berichtete Kolar. Der Ölverbrauch in städtischen Gebäuden stagniere immerhin. Es gibt aber nur noch wenige Gebäude im Besitz der Stadt, in denen diese Form der Energie zum Einsatz kommt, zum Beispiel in der Eishalle oder im Kindergarten Stockheim. 

    Das sei natürlich „nicht mehr die beste Lösung“, sagte Stadtbaumeister Roland Klier. Alles andere seien aber wieder Investitionen, über die man dann reden müsse. Wie weit denn die Pläne für Solaranlagen auf städtischen Gebäuden gediehen sind, wollte Zweiter Bürgermeister Daniel Pflügl (Grüne) wissen. Die Grünen hatten vor einem Jahr gemeinsam mit ÖDP und SPD beantragt, dass die Dächer genutzt werden sollen. 

    Das sagt der Stadtwerke-Chef zum geplanten Solarprojekt in Bad Wörishofen

    Ein Blick in das Solarkataster für das Unterallgäu zeige, dass nahezu alle Dachflächen in Bad Wörishofen für Solarstromerzeugung gut geeignet seien, hieß es damals. Die Dachflächen der stadteigenen Gebäude würden derzeit dafür nur in sehr begrenztem Maße genutzt. Die Stadtwerke wollen das nun ändern, wie Werkleiter Peter Humboldt im Rat berichtete. 

    In den nächsten Tagen würden die Planungsarbeiten ausgeschrieben. Es gehe dabei um 15 Gebäude, sagte Humboldt. Installiert werden soll eine Gesamtleistung von 700 Kilowattpeak. Außerdem gehe die Umrüstung der Straßenbeleuchtung weiter, berichtete Michael Kolar. 

    Von Pflügl gab es Lob für das bisher Erreichte. „Es ist hocherfreulich, wie wir die Verbräuche gesenkt haben“, sagte er. Er wünsche sich, noch „näher an den Gebäuden dran“ zu sein, was bedeute, zwischendurch vielleicht einmal ein paar Fenster im Guggerhaus zu tauschen. Ihm sei klar, dass Personal knapp sei. Das hatte zuvor auch Stadtbaumeister Klier berichtet. „Aber vielleicht könnte hier der zukünftige Klimaschutzmanager in die Bresche springen“, so Pflügl. Dass diese Stelle zuletzt noch nicht ausgeschrieben war, hatte im Januar wiederholt zu Kritik geführt. Die neu gegründeten Christians for Future haben für den 3. März sogar eine Demonstration in Bad Wörishofen angekündigt, deren Thema lauten wird „Klimaschutzmanager jetzt!“. 

    Grüne sehen Aufgaben für einen Klimaschutzmanager in Bad Wörishofen

    Joachim Nägele (FW) sagte ebenfalls, man sehe deutliche Fortschritte, etwa beim Sportheim. „Ich vermisse aber klare Ziele“, kritisierte er. „Wie werden wir zur klimaneutralen Stadt?“, wollte er wissen. Grünen-Sprecherin Doris Hofer erinnerte daran, dass es auch noch viele andere Dinge gebe, die man tun könne um CO2 zu sparen. „Das wäre ein super Job für einen Klimaschutzmanager“, merkte sie an. „Befasst Euch mit dem Thema Windkraft“, forderte zudem Johann Suiter (Grüne). 

    Von Umweltreferent Ludwig Filser (ÖDP) erfuhr der Rat dann, dass man im Bad Wörishofer Umweltbeirat über das Thema Windkraft gesprochen habe. Die Sitzung war allerdings nichtöffentlich. Filser sagte, dass da vielleicht auch etwas komme, ohne allerdings konkreter zu werden. 

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