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Bad Wörishofen: Rettung gescheitert: Nussbaum in Bad Wörishofen muss schließen

Bad Wörishofen

Rettung gescheitert: Nussbaum in Bad Wörishofen muss schließen

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    Die Firma Nussbaum, die vor fünf Jahren ihren Sitz nach Bad Wörishofen verlegt hat, steht vor dem Aus.
    Die Firma Nussbaum, die vor fünf Jahren ihren Sitz nach Bad Wörishofen verlegt hat, steht vor dem Aus. Foto: Bader

    Nur ein recht kurzes Glück war der Firma Nussbaum Metallhandel nach ihrem Umzug nach Bad Wörishofen beschieden. Nach nur fünf Jahren kommt nun das Aus. Das insolvente Unternehmen ist nicht mehr zu retten.

    Vor fünf Jahren erst hatte Nussbaum das neue Betriebsgebäude in Bad Wörishofen in Betrieb genommen. Damals hatte es nach dem Standortwechsel von Kaufbeuren nach Bad Wörishofen noch gut um die Firma ausgesehen. Sie wurde bereits 1954 gegründet und gilt als Spezialist für Metallhalbzeuge und Präzisionsbänder aus

    Das Herz des Unternehmens war das moderne Bandschneidecenter, das für die Herstellung der Bänder benötigt wurde. Abnehmer waren vor allem die Autobranche und andere Metall verarbeitende Betriebe. Nussbaum galt als eines der modernsten Unternehmen seiner Branche in Europa. Allerdings geriet die Firma in finanzielle Schieflage und musste Ende 2020 Insolvenz anmelden.

    Bis zuletzt sah es eigentlich gut aus für eine Rettung von Nussbaum in Bad Wörishofen

    Auch hier hatte es zunächst vergleichsweise gut ausgesehen. Die Zeichen standen bis zuletzt auf Übernahme durch einen Investor. Das bestätigte Insolvenzverwalter Konrad Menz. Bis vor Kurzem schien es so, als hätte die Firma an einen neuen Besitzer veräußert werden können. Damit wären auch die Arbeitsplätze gesichert worden. Doch nun, kurz vor der geplanten Übernahme, kam die Absage des Interessenten. Hauptgründe dafür seien die veränderten Bedingungen auf dem Rohstoffmarkt gewesen, berichtet der Insolvenzverwalter. Kupfer und andere Metalle seien in letzter Zeit viel teurer geworden. Damit sei die Übernahme schwieriger geworden. Die Entwicklung habe den Interessenten letztendlich abgeschreckt. Die Chancen, neues Material kostengünstig zu erhalten, seien derzeit gering, so Menz. Dem Interessenten sei deshalb das Risiko zu groß geworden.

    Was geschieht mit dem Gebäude von Nussbaum im Gewerbegebiet von Bad Wörishofen?

    Sechs Monate hatte sich die Insolvenzverwaltung von der dmp Solutions mit Sitz in Ulm um eine bessere Lösung bemüht.

    Es hatte auch durchaus Interessenten für die an sich gesunde Firma gegeben, doch nach der jetzigen Absage gäbe es keine andere Möglichkeit mehr, als zu schließen. Die noch anstehenden Aufträge werden laut Menz ausgeführt, zum 31. August aber wird der Betrieb in Bad Wörishofen endgültig eingestellt. Die Maschinen werden danach verkauft. Was mit dem Gebäude geschieht, das dem bisherigen Firmenchef Nussbaum selbst gehört, ist offen.

    Die etwa noch 20 Beschäftigten wurden bei einer Betriebsversammlung über die Situation informiert. Für sie sieht Menz gute Möglichkeiten, in der derzeitigen Marktsituation wieder einen neuen Arbeitsplatz zu bekommen. Einige von ihnen hatten die Firma bereits zuvor verlassen und sich anderweitig orientiert. In Abstimmung mit dem Gläubiger-Ausschuss muss sich nun Insolvenzverwalter Konrad Menz um das weitere Prozedere kümmern. Es geht auch um die angemeldeten Forderungen.

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