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Bad Wörishofen: Neue Wege in der Energieversorgung: Biomethan aus Baisweil für Bad Wörishofen

Bad Wörishofen

Neue Wege in der Energieversorgung: Biomethan aus Baisweil für Bad Wörishofen

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    Hofbetreiber Hermann und Susanne Specht, Robert Böck von den Stadtwerken Bad Wörishofen, Monika Forstner und René Schoof von Schwaben-Netz sowie die Zweite Bürgermeisterin von Baisweil, Iris Spielmann, (von links) freuen sich über die neuen Lieferbeziehungen.
    Hofbetreiber Hermann und Susanne Specht, Robert Böck von den Stadtwerken Bad Wörishofen, Monika Forstner und René Schoof von Schwaben-Netz sowie die Zweite Bürgermeisterin von Baisweil, Iris Spielmann, (von links) freuen sich über die neuen Lieferbeziehungen. Foto: Hieronymus Schneider

    Der Rindermastbetrieb Hof Burgösch von Hermann und Susanne Specht und der Energieversorger Schwaben-Netz arbeiten für den Klimaschutz eng zusammen. Seit dem Jahr 2005 hat das Ehepaar Specht ihren angestammten Bauernhof in Großried mit dem ausgesiedelten Hof

    Biogasanlage in Großried: Derzeit wird Strom erzeugt

    Mit der Biogasanlage wird zurzeit bereits Strom für den eigenen Betrieb erzeugt. Durch die Kooperation mit Schwaben-Netz gelang nun aber ein Großprojekt. Das

    Ebenfalls schon fertig ist die 5,6 Kilometer lange Verbindungsleitung bis zum Netz der Stadtwerke Bad Wörishofen, nur die letzten 50 Meter bis zur Einspeiseanlage müssen noch gegraben werden. Die gesamte Leitung wurde im Pflugverfahren besonders schonend verlegt. Dabei verdrängt das Pflugschwert das Erdreich, das Leitungsrohr wird über den Verlegeschacht des Pflugfahrzeugs direkt in die Erde gelegt und der Graben gleich wieder verschlossen. Damit werden der Boden und die Umwelt geschont, weil keine Baggerarbeiten notwendig sind. Diese Methode war möglich, weil genug Platz für die Trasse entlang der Bundesstraße und von Feldwegen vorhanden war. Parallel zur Gasleitung hat Schwaben-Netz noch eine 1,9 Kilometer lange Wasserleitung verlegt. Monika Forstner war dabei Projektleiterin von Schwaben-Netz zusammen mit dem Rohrnetzmeister Josef Unterreiner.

    Anbindung ans Gastnetz von Bad Wörishofen kostet 900.000 Euro

    Für diese Anbindung ans Gasnetz von Bad Wörishofen investiert das Versorgungsunternehmen 900.000 Euro und weitere 2,1 Millionen für die Einspeiseanlage. Was jetzt noch fehlt, ist eine Aufbereitungsanlage, welche das Biogas durch Ausfilterung von CO₂ in Biomethan verwandelt, um den Qualitätsstandard von Erdgas zu erfüllen. Für diese Anlage investiert der Hof Burgösch etwa drei Millionen Euro. Im April soll diese Anlage in Betrieb gehen. Dann können bis zu 25 Prozent des aktuellen Erdgasverbrauchs von Bad Wörishofen durch Biogas klimaschonend abgedeckt und etwa 9000 Tonnen CO₂ im Jahr eingespart werden. Damit würde das

    „Die Energiewende braucht klimaneutrale Gase. In unserer Region, die traditionell landwirtschaftlich geprägt ist, kann das vor allem auch Biogas sein. Mit Schwaben-Netz arbeiten wir an maßgeschneiderten Lösungen für die Zukunft“, bestätigt Peter Humboldt. Der Werkleiter der Stadtwerke Bad Wörishofen wurde bei der Besichtigung der Einspeiseanlage vom kaufmännischen Leiter Robert Böck vertreten. Der Geschäftsführer von Schwaben-Netz, René Schoof, unterstrich die Aussage: „Unsere Energiezukunft ist klimaneutral. Biogas hat das Potenzial, einen wesentlichen Beitrag zur Senkung der CO₂-Emissionen und damit zur Energiewende zu leisten.“

    Über diesen Beitrag und die wirtschaftliche Entwicklung des Hofes Burgösch freute sich auch die Zweite Bürgermeisterin von Baisweil, Iris Spielmann. Hofbetreiber Hermann Specht plant nach Inbetriebnahme der Einspeisung auch die Annahme von Gülle aus anderen landwirtschaftlichen Betrieben: „Wir haben bei uns keine Konkurrenz von Nahrungs- und Energieproduktion, da wir zuerst Nahrungsmittel und dann Energie erzeugen. Dadurch tragen wir zum Umwelt- und Klimaschutz bei.“

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