Startseite
Icon Pfeil nach unten
Mindelheim
Icon Pfeil nach unten

Bad Wörishofen: Neue Regeln: Alleine ins Bad Wörishofer Freibad künftig nur noch ab 12 Jahren

Bad Wörishofen

Neue Regeln: Alleine ins Bad Wörishofer Freibad künftig nur noch ab 12 Jahren

    • |
    Im Freibad von Bad Wörishofen gelten in der nächsten Saison neue Regeln - aber nicht nur dort.
    Im Freibad von Bad Wörishofen gelten in der nächsten Saison neue Regeln - aber nicht nur dort. Foto: Markus Heinrich

    In Bad Wörishofen gelten neue Regeln. Das betrifft die jüngsten Fans des Freibades ebenso wie alle, die bislang außerhalb der Eishalle Schlittschuh laufen. Im Stadtrat sorgten die Vorschläge der Verwaltung für eine kontroverse Diskussion.

    Der Stadtrat hat neue Sicherheitsvorschriften für die Wasserflächen im Gebiet von Bad Wörishofen erlassen. Man habe sich dabei externen Rat geholt, berichtete Bürgermeister Stefan Welzel (CSU). Was dann vorgetragen wurde, sorgte allerdings für Überraschung in der Ratsrunde, teils für ungläubige Reaktionen. 

    Untersucht wurden der Kur- und der Ostpark, der Irsinger See, das städtische Freibad im Sonnenbüchl und auch die Wassererlebniszonen in der Fußgängerzone von Bad Wörishofen. Das Resultat findet sich im neuen Regelwerk. So dürfen Kinder künftig erst alleine ins Bad Wörishofer Freibad, wenn sie das zwölfte Lebensjahr vollendet haben. Eine Ausnahme gibt es nur für Kinder, die bereits das Schwimmabzeichen in Bronze erreicht haben, wie im Regelwerk zu lesen steht. Dann dürfen auch Zehnjährige weiterhin das Bad alleine besuchen. Alle anderen müssen eine Aufsichtsperson mitbringen, ansonsten dürfen sie nicht ins Bad, wenn sie noch nicht zwölf Jahre alt sind. Wer denn heute noch das Schwimmabzeichen mache, hieß es daraufhin in der Ratsrunde - und auch: wo? 

    "Das ist schon sehr hart", kritisiert Ottilia Trommer die Bad Wörishofer Regeln

    Ottilia Trommer (CSU) äußerte als erste Rednerin ihren Unmut über die Pläne der Verwaltung. "Das ist schon sehr hart, unsere Kinder waren ja auch in jüngeren Jahren alleine im Freibad", erinnerte sie. Jürgen Thiemann (SPD) stimmte Trommer zu. "Es ist immer von Bürokratieabbau die Rede und wir bauen hier immer mehr Bürokratie auf", kritisierte er. 

    Wer die Einhaltung dieser neuen Regeln denn kontrollieren werde, wollte Ludwig Kreuzer (CSU) wissen. Er erfuhr, dass dies an der Kasse des Freibads erledigt werden soll. Die Stadt sei dafür in der Haftung. Man könne diese Haftung aber auch an Mitarbeitende übertragen. "Wer hat das denn veranlasst?", wollte Alexandra Wiedemann (FDP) wissen. Sie erfuhr, dass der Anlass offenbar ein Badeunfall in einer anderen Kommune gewesen sei. Ob künftig nur Bad Wörishofen eine solche Altersgrenze habe, wollte daraufhin Manfred Gittel (FW) wissen. Nach Ansicht der Verwaltung werden aber auch andere Kommunen solche Regeln einführen müssen. 

    Wer haftet, wenn bei den Kontrollen im Freibad etwas nicht funktioniert?

    Personalreferentin Doris Hofer warnte davor, Mitarbeitenden die Schuld zu geben, wenn bei den Kontrollen etwas nicht klappt und doch Jüngere alleine ins Bad gelangen. Insgesamt sei die Stadt aber immer in der Haftung, wenn es einen Unfall gebe. Christoph Hienle (FW) bezeichnete die Neuregelung deshalb als alternativlos. Die Stadt sei ohnehin in der Haftung. Wenn man die neuen Regeln nicht beschließe, sei man "noch mehr in der Haftung", stellte er fest. 

    Nicht mehr mit Schlittschuhen auf den vereisten Weiher im Ostpark

    Jürgen Thiemann weitete seine Kritik an den Vorschlägen dagegen noch aus. "Wenn ich das richtig sehe, dürfen die Kinder künftig auch nicht mehr auf dem Ostpark-See Schlittschuhlaufen, wenn er schön zugefroren ist", sagte er. Auch das regelt die neue Satzung. "Man nimmt den Kindern alles, was Spaß macht", stellt Thiemann fest. Welzel wiederum erinnerte daran, dass es in Bad Wörishofen eine Eishalle gebe. 

    Finanzreferent Konrad Hölzle (CSU) kritisierte, die Sitzungsvorlagen seien "mangelhaft". Er bedauere zudem, dass niemand vom Ordnungsamt der Stadt für Fragen anwesend sei, obwohl die Vorlage dort erstellt wurde. Bürgermeister Welzel wies darauf hin, dass er die Unterlagen ja vorab in das Ratsinformationssystem stelle, damit eben auch vorab schon Fragen gestellt werden können. "Das Argument lasse ich nicht gelten", beschied ihm Hölzle. Vorlagen müssten rechtzeitig kommen und zudem würden auch nicht immer alle Anfragen beantwortet, so Hölzle sinngemäß. Das wiederum wies Welzel als "Unsinn" zurück. 

    Die neuen Regeln besagen, dass Eisflächen nicht betreten werden dürfen und Parkanlagen der Stadt bei Sturm, Gewitter oder hoher Schneelast ebenfalls nicht betreten werden dürfen. Der Stadtrat beschloss das Regelwerk bei fünf Gegenstimmen. 

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden