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Bad Wörishofen: MZ-Adventskalender: Bei dieser Neun klingelt die Kasse

Bad Wörishofen

MZ-Adventskalender: Bei dieser Neun klingelt die Kasse

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    Neun Kegel, das Ziel ist klar: abräumen.
    Neun Kegel, das Ziel ist klar: abräumen. Foto: Izsó

    Das ist er, der Endgegner: Ein Quadrat, bestehend aus neun Kegeln, reichlich weit entfernt. Das Ziel: abräumen; alle Neune. Denn dann klingelt die Kasse. Helmut Bader aus Bad Wörishofen weiß, wie das geht. Er ist Kegler aus Leidenschaft, wie alle beim Burgkegelclub Mindelheim. "Kaum ein Kegelclub hat sich so lange gehalten, wie wir", sagt er. 

    Durch einen Bekannten kam Bader einst zum Kegeln. Es ist ein Hobby mit langer Tradition. Sogar in einem mehr als 5000 Jahre alten Grab in Ägypten fand man eine Kugel mit mehreren Kegeln als Grabbeigabe. Die Pharaonen als gesellige Kegelbrüder? Eine lustige Vorstellung. Doch Kegler waren einst auch harte Zocker. Im Mittelalter gehörte zu einer ordentlichen Kegelrunde auch eine ordentliche Schlägerei. Das Spiel wurde deshalb in vielen Ländern Europas verboten. Beim Burgkegelblub Mindelheim erinnert allerdings nur der Name an das Mittelalter. "Sport, Bewegung, der Ehrgeiz, das nette Beisammensein, das hat mir immer Spaß gemacht", sagt Helmut Bader über die Faszination am Kegeln beim Mindelheimer Bahnhof. 

    Helmut Bader mit dem Shirt des Burgkegelclubs Mindelheim.
    Helmut Bader mit dem Shirt des Burgkegelclubs Mindelheim. Foto: Angelika Bader

    1966 wurde der Burgkegelclub in Mindelheim gegründet, er besteht bis heute

    1966 wurde der Club gegründet, damals war Kegeln der große Trend. Bis Ende 2022 waren die dann noch zwölf Mitglieder noch aktiv. Seither lebt der Club als Stammtisch weiter. "Wir machen seit 1966 jedes Jahr einen Ausflug, da sind wir ganz schön rumgekommen", sagt Bader. Auch sportlich lief es gut. Der Burgkegelclub gewann mehrmals die Mindelheimer Stadtmeisterschaft. 

    Mit Bowling begann der Niedergang der Kegel-Tradition im Unterallgäu

    "Damals gab es noch viele Kegelclubs", erinnert sich Bader an diese Zeit. Mittlerweile gibt es kaum noch welche. "Als Bowling kam, begann der langsame Niedergang", bedauert Bader. Dabei sollte man Kegeln unbedingt ausprobieren, findet der frühere Lehrer. Auch der "Ju" sei kein Hexenwerk. So nennt man es, wenn mit einem Schub alle neun Kegel fallen. Dann klingelt es in der Kegelkasse. "Zahlen müssen aber alle anderen", sagt Bader und grinst. 

    Erfolgstipp für Einsteiger: So räumt man alle neun Kegel ab

    Den Ju, den kann er. "Vorne zwischen den ersten und zweiten Kegel zielen, wenn man mit der Kugel in die Gasse kommt, fallen alle Kegel", verrät er sein Erfolgsgeheimnis. Was Bader auch gefällt: "Schummeln beim Kegeln kann man nicht." Und die Marotten der Kegler seien ebenfalls unterhaltsam. "Ich zum Beispiel habe immer nur mit blauen Kugeln gespielt", sagt Bader. Kein Wunder, er ist glühender Fan der Fußballer des TSV 1860 München. Die könnten derzeit auch mal wieder einen "Ju" gebrauchen. 

    Mit diesem Artikel setzen wir den MZ-Adventskalender fort. Jeden Tag bis Heiligabend geht es um eine neue Zahl, zu der wir eine Geschichte erzählen.

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