Startseite
Icon Pfeil nach unten
Mindelheim
Icon Pfeil nach unten

Bad Wörishofen: Musical-Premiere: Maria und Josef auf dem Weg nach Bad Wörishofen

Bad Wörishofen

Musical-Premiere: Maria und Josef auf dem Weg nach Bad Wörishofen

    • |
    Unterallgäuer Herbergssuche Das neue Volks-Musical von Sanni Risch interpretiert die Herbergssuche neu und verlagert sie ins Unterallgäu.
    Unterallgäuer Herbergssuche Das neue Volks-Musical von Sanni Risch interpretiert die Herbergssuche neu und verlagert sie ins Unterallgäu. Foto: Kathrin Elsner

    "Was würden wir heute mit Maria und Josef tun und was wäre, wenn diese nicht nach Bethlehem, sondern im Unterallgäu unterwegs gewesen wären?" Diese Frage versuchte Sanni Risch aus Bad Wörishofen in ihrem neuen Volks-Musical „

    Sanni Risch interpretierte die Herbergssuche mit ihren Musikern und Darstellern des Volks-Musical-Ensemble neu und ließ Maria und Josef in der heutigen Zeit den Weg durchs Unterallgäu nehmen. Überraschende Begegnungen und die Vermittlung von christlichen Werten in der heutigen Zeit erwartete die Besucher ebenso wie manch schiefer Ton. "Es ist gut, dass man die alte Geschichte ins Heute übersetzt", fand Karin Neuman-Mahlkau. "Damals wie heute hatten die Menschen die gleichen Regungen und haben sich nach einem Zuhause, Zuwendung, Frieden und Achtung von den anderen Menschen gesehnt." 

    Das "Navi" von damals waren die Sterne am Himmel, auch über Bad Wörishofen

    Im Musical geht es vor allem um menschliche Begegnungen und Werte, eine Herberge wurde von Maria und Josef nicht gesucht. Vielmehr wanderten sie in der Jetztzeit auf dem fiktiven Weg durchs Unterallgäu und trafen auf altbekannte Gesichter. Florian Bartl glänzte in der Rolle des Schäfers, der die neuzeitliche Geschichte teils von der Kanzel aus erzählte. 

    Rund 50 Aktive sorgten für ein besonders Erlebnis in der Pfarrkirche St. Justina.
    Rund 50 Aktive sorgten für ein besonders Erlebnis in der Pfarrkirche St. Justina. Foto: Kathrin Elsner

    Emma Kühnel trat textsicher als "die Fragende" auf und wunderte sich zu Anfang gleich mal, wie Maria und Josef denn damals ohne Handy und Navigationssystem den Weg gefunden hatten. "Das älteste Navigationssystem sind die Sterne, denen geht nie der Akku aus", erklärte ihr der geduldige Schäfer, der das Volk immer wieder bat, aufeinander zuzugehen und den Nächsten zu unterstützen.

    Das Lokpfeifen zeigt Maria und Josef, dass sie nun in Bad Wörishofen sind

    Auch in den zahlreichen vom Chor gesungenen Liedern werden Werte vermittelt. "Freu Dich an dem was Du hast, sei nicht dumm" oder "es könnte alles so schön sein, wenn wir zufrieden, dankbar und friedlich wären", waren Botschaften, die zum Nachdenken anregten. Die Aussicht auf die zwei prägnanten Kirchtürme und das Pfeifen des Zuges verrieten Maria und Josef alsbald, dass sie Bad Wörishofen erreicht hatten. "Jedes Kind ist ein Gottesgeschenk", sagte der Schäfer noch und dann war sogleich ein weinendes Baby vom Band zu hören. Der Schäfer, im wahren Leben Pater Lazarus aus St. Ottilien, sang die Weihnachtsgeschichte nach Lukas, ein bewegender Moment. "Es hätte auch überall anders geschehen können", sagt der Schäfer und mahnt: "Vertragt Euch untereinander, schafft und bewahrt Frieden." 

    Das sagen Premierengäste zum neuen Musical aus Bad Wörishofen

    Auch wenn die teils schiefen Töne nicht nur der Technik geschuldet waren und der angekündigten Weltpremiere nicht ganz gerecht wurden, waren die Zusehenden vom Dargebotenen angetan. "Ich hatte es mir etwas anders vorgestellt, ich dachte die Herbergssuche in der heutigen Zeit drehe sich um die Herbergssuche der Flüchtlinge", sagte eine Besucherin und ergänzte: "Die Musik, die Lieder haben mir jedoch sehr gut gefallen." Ein junges Ehepaar war besonders begeistert. "Es war super und richtig schön interpretiert", sagte Christin Huber. "In dieser Interpretation sind Maria und Josef wieder da und damit allgegenwärtig." Ihr Ehemann Lukas ergänzte schmunzelnd: "Es war einfach greifbar und nicht der alte Käs von damals". 

    Sanni Risch interpretierte in ihrem neuen Musikal "Unterallgäuer Herbergssuche" eine der ältesten Geschichten der Welt neu. 
    Sanni Risch interpretierte in ihrem neuen Musikal "Unterallgäuer Herbergssuche" eine der ältesten Geschichten der Welt neu.  Foto: Kathrin Elsner

    Sanni Risch freute sich über das gute Feedback und die Leistung ihrer rund 50 Laiendarstellerinnen und -musiker. Die Hauptrolle der Maria musste krankheitsbedingt einen Tag zuvor neu besetzt werden. Beate Seidel meisterte die Herausforderung, ihren Text innerhalb eines Tages zu lernen, hervorragend und spielte an der Seite von Harald Rotter alias Josef. 

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden