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Bad Wörishofen: Millionenprojekte für Bad Wörishofens Zukunft

Bad Wörishofen

Millionenprojekte für Bad Wörishofens Zukunft

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    Bad Wörishofens Zentrum mit dem Wörthbach. Dieser soll künftig eine stärkere Rolle spielen.
    Bad Wörishofens Zentrum mit dem Wörthbach. Dieser soll künftig eine stärkere Rolle spielen. Foto: Bernd Feil/M.i.S.

    Die Kurstadt Bad Wörishofen hat viele Stärken – den großen Baumbestand etwa, den Wörthbach, der durch die Fußgängerzone plätschert und vieles mehr. Nicht umsonst wächst die größte Stadt des Unterallgäus stetig weiter.

    Isek lautet das Stichwort für den Blick in Bad Wörishofens Zukunft. Hinter der Abkürzung verbirgt sich das Innerstädtische Entwicklungskonzept, das Bad Wörishofen gemeinsam mit dem Stadtplaner Professor Martin Schirmer erarbeitet hat. Schirmer kennt Bad Wörishofen bereits aus einem früheren Auftrag. Man habe die Innenstadt genau untersucht, teilte die Stadtverwaltung mit.

    Als Stärken wurden dabei die ortsbildprägenden Gebäude Bad Wörishofens identifiziert, der Wörthbach in der Innenstadt, der Baumbestand, die hochwertig gestalteten Grünflächen, die zusammenhängende Einkaufslage, das Handwerk, die hochwertigen Wohnanlagen sowie der Bahnhof und der Busbahnhof. 

    Bad Wörishofens Schwächen liegen in den Leerständen, in schlechten Gebäudezuständen, einer eingeschränkten Barrierefreiheit, was einer Kurstadt nun nicht gerade gut steht, einem hohen Versiegelungsgrad, vielen Brachen, im schlechten Straßenzustand und in den „Nutzungskonflikten“ zwischen Autofahrern und Radfahrern. Im öffentlichen Raum sehen die Planer Gestaltungsdefizite, zudem eine „unattraktive Eingangssituation“ für die Innenstadt. 

    Bürgermeister Stefan Welzel (CSU) sagte dazu sinngemäß, es gehe beim Isek um eine attraktive und lebenswerte Innenstadt, damit „die Menschen gerne zu uns kommen“. Zudem müsse man die Herausforderungen angehen, welche der Klimawandel mit sich bringe. Hier geht es auch um mehr Grün im Zentrum. 

    „Ich finde das super“, sagte Umweltreferent Ludwig Filser (ÖDP) zu den Plänen. „Ich würde gerne sofort starten“, machte er klar und brachte dazu Carsharing ins Spiel. Bürgermeister Welzel sagte, man habe bereits am Montag, 6. März, einen Termin bei der Regierung von Schwaben. Dort soll es um Fördermöglichkeiten für die Projekte gehen, welche das Isek vorschlägt. 

    Mit der Planung für Bahnhofstraße und Rössle-Kreuzung in Bad Wörishofen wird 2023 begonnen

    Auch Paola Rauscher (Grüne) würde am liebsten sofort loslegen. „Einiges könnte man kurzfristig umsetzen“, stellte sie fest. „Eine Idee wäre die Verschönerung der Bahnhofstraße und der Rössle-Kreuzung“, befand Rauscher. Stadtbaumeister Roland Klier sagte dazu, dieses Projekt sei bereits für heuer vorgesehen. 

    Dabei geht es aber nicht gleich um den Bau. Zunächst müssen die Planungen ausgeschrieben werden. Dazu habe man auch Geld im Haushaltsentwurf verankert, berichtete Klier. 

    Derzeit spreche man noch darüber, ob es einen Architektenwettbewerb für diese zentrale Stelle der Innenstadt geben soll. Eine Entscheidung dazu ist noch nicht gefallen. Dritte Bürgermeisterin Michaela Bahle-Schmid (CSU) berichtete, dass auch dieses Projekt ein Thema des Gesprächs bei der Regierung von Schwaben sein wird. 

    Dominic Kastner, der Fraktionsvorsitzende von Generation Fortschritt, wollte wissen, ob es für all die Projekte einen Zeitplan gibt. Man habe da ja „ein riesiges Paket geschnürt“, stellte er fest. Zudem fragte Kastner nach dem finanziellen Rahmen. Genaue Angaben hierzu konnte Stadtbaumeister Klier noch nicht machen. Er rechne aber mit mehreren Millionen Euro, die nötig wären, um alle Vorhaben umzusetzen. Zeitlich liege der Rahmen bei zehn bis 20 Jahren, bis alles fertig ist. „Die Bahnhofstraße ist aber schon ein ziemlich großes Projekt und ein guter Anfang“, befand Klier. 

    Der Wörthbach in Bad Wörishofens Fußgängerzone soll erlebbarer werden

    Paola Rauscher regte zudem an, auch den Klosterhof schnell anzugehen, weil man immer noch nicht wisse, was die Dominikanerinnen mit dem historischen Gebäude genau vorhaben. Der Klosterhof wäre aber schnell zu machen, glaubt Rauscher. Der Stadtrat beschloss das Isek einstimmig. Bürgermeister Welzel wertete dies „als starkes Signal für die Zukunft Bad Wörishofens“. 

    Das Isek hat verschiedene Strategiekonzepte, zum Beispiel zum Stadtbild. Hier geht es darum, Geschichte ablesbar zu machen. Es geht um die Themen Straßendorf und Gründerzeit. Zudem will man die „Stadt im Park“ entwickeln. Die Stadt müsse zudem an den Klimawandel angepasst werden. Das soll durch den Ausbau sogenannter Verdunstungspotenziale geschehen. 

    Bad Wörishofens Fußgängerzone wird zum "grünen Boulevard" im Herzen der Stadt

    Die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum ist ein weiteres großes Thema, ebenso die Mobilität der Zukunft. Der Busbahnhof soll ausgebaut, eine Entlastungstangente entlang des Bahnhofs geprüft werden. Es gibt einige Schlüsselprojekte, die bereits verankert wurden. Das „Grüne Rückgrat Wörthbach“ ist so ein Projekt, das auch kurzfristig umsetzbar wäre. Der Wörthbach soll im Stadtzentrum erlebbarer, besser sichtbar und in seinem Umfeld anders gestaltet werden. Die „Neue Kneipp-Promenade“ beinhaltet eine Umgestaltung und das Projekt Wörthbach-Wiesen. Die Fußgängerzone soll zum „grünen Boulevard“ werden. Umgesetzt werden könnte das kurz-bis mittelfristig, was bedeutet, innerhalb der nächsten zehn Jahre. „Quartiersmanagement“ heißt ein weiteres Schlüsselprojekt. Dabei geht es auch um den Aufbau eines Leerstandsmanagements und um einen digitalen und analogen Einkaufsführer für Bad Wörishofen. Auch hier ist der Zeitrahmen kurz- bis mittelfristig. Umgesetzt werden die Projekte nach und nach und immer abhängig von der Haushaltslage. 

    Aus dem Isek folgt auch eine sogenannte Sanierungssatzung. Der Stadtrat hat dazu ein Sanierungsgebiet festgelegt, das weite Teile der Kernstadt umfasst, insgesamt 53 Hektar. „Eigentümer im Sanierungsgebiet können selbst Fördermittel beantragen“, berichtete Ludwig Kreuzer (CSU). „Eine schöne Sache für die Anwohner“, befand Baureferent Sebastian Dietrich (Generation Fortschritt). Auf Nachfrage von Joachim Nägele (FW) wurde auch der Kindergarten St. Anna in das Sanierungsgebiet aufgenommen. 

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