Nur noch wenige Wochen, dann gehen in Bad Wörishofen die zwei größten Musikfestivals seit vielen Jahren über die Bühne. Im Stadtrat fühlt man sich dazu aber von der Verwaltung unzureichend informiert. Deshalb wurde jetzt eine Sondersitzung beantragt, bei der geklärt werden soll, wie es um Sicherheit, Zufahrten und die Frage steht, ob bereits mit Landwirten über Wiesen als Parkplätze gesprochen wurde. Erste Details dazu gab es im Stadtrat.
Seit ein paar Tagen steht fest, welche Stars an zwei Tagen in Bad Wörishofen auftreten werden: The Hooters, Rea Garvey und Ray Dalton. Zehntausende Fans werden erwartet. Dazu verwandelt sich der Bahle-Flugplatz in Bad Wörishofen in ein Festivalgelände. Die Festivals steigen am Freitag, 13. September, und am Samstag, 14. September. Der Bayerische Rundfunk feiert seinen 75. Geburtstag und hat dazu Bad Wörishofen als Standort für das Festival-Doppel auserkoren. Der Eintritt ist an beiden Tagen frei.
Gittels Ziel: „Vermeiden, dass wir uns bis auf die Knochen blamieren“
„Bereits bei Bekanntgabe des BR-Events hatte ich gebeten, den Stadtrat stets über die laufende Planungen, über eventuelle Schwierigkeiten und dergleichen auf dem Laufenden zu halten“, kritisierte nun Manfred Gittel (FW) im Stadtrat. „Die Stadt muss sich allerbestens darstellen und dazu gehört auch eine optimale Organisation im Vorfeld.“ Gittel berichtete, dass „immer wieder“ von „Problemen mit Absperrung, von Sicherheitsproblemen, von Versorgungsproblemen“ zu hören sei. Er will außerdem wissen, wie es um die Möglichkeit steht, die Festivalbesucher auch in die Stadt zu bringen. Es geht um Angebote wie Busshuttles, aber auch um die Frage, wo die Gäste alle parken sollen. „Der Stadtrat kann eine umfassende Information erwarten, um zu entscheiden, wo noch was zu tun ist“, betonte Gittel. Er beantragte deshalb eine Sondersitzung. „Ich will vermeiden, dass wir uns bis auf die Knochen blamieren.“ Das Festivalangebot sei „spitzenmäßig“ und lasse „eine Besucherflut bisher nicht gekannten Ausmaßes erwarten“. Darauf müsse sich Bad Wörishofen einstellen.
Thomas Vögele mahnt, man möge diesmal rechtzeitig mit den Landwirten sprechen
Bürgermeister Stefan Welzel (CSU) berichtete zur Versorgung der Festivalgäste, dass sich mehrere Caterer beworben hätten, die Zusage des BR aber noch fehle. Dritte Bürgermeisterin Michaela Bahle-Schmid (CSU), deren Familie den Flugplatz betreibt, sagte allerdings, sie „habe Bauchschmerzen“, dass die Zahl nicht ausreichen könnte. Welzel berichtete außerdem, es seien Shuttlebusse geplant, der BR werde außerdem mit eigenen Bussen umliegende Ortschaften anfahren, um Gäste nach Bad Wörishofen zu bringen. Es werde einen Verkehrswegeplan geben, die möglichen Parkflächen würden mit Sicherheitskräften besprochen. „Der BR hat ein Sicherheitskonzept erstellt“, ließ Welzel den Stadtrat wissen.
Für Dienstag war eine Besprechung mit dem Technischen Hilfswerk angesetzt, bei der es laut Welzel um die Parkplatzbeleuchtung gehen sollte. Einen Schlechtwetterplan gebe es dagegen nicht, berichtete Bahle-Schmid auf Nachfrage Gittels. Die Festivals würden bei jedem Wetter stattfinden, außer natürlich bei Ausnahmesituationen, wenn es gefährlich würde. FW-Fraktionssprecher Thomas Vögele bat darum, rechtzeitig mit den Landwirten zu sprechen. Bei früheren Festivals sei das zu kurzfristig passiert, berichtete Vögele sinngemäß. Teilweise sei erst zwei Wochen vorher Kontakt aufgenommen worden. Bahle-Schmid sagte, zumindest mit Nachbarn des Flugplatzes sei schon gesprochen worden.
Der Flugplatz Bad Wörishofen wird für das Doppel-Festival eingezäunt
Sie informierte den Rat ebenfalls darüber, dass das Flugplatzgelände eingezäunt werde, obwohl der Eintritt an beiden Tagen ja kostenlos ist. Auch werde es Taschenkontrollen geben. Der BR werde auch erfassen, wie viele Menschen auf dem Gelände sind. Man rechne mit rund 20.000 Besucherinnen und Besucher pro Festival, an beiden Tagen also mit 40.000 Menschen. Den Sicherheitsdienst stelle der Bayerische Rundfunk, berichtete Bahle-Schmid. Für eine Sondersitzung sprach sich auch Joachim Nägele (FW) aus. Bad Wörishofen erhalte „ein Mega-Event“, das eine solche Sitzung wert sei. Es gehe vor allem auch um die Frage, wie man die Menschen in Bad Wörishofen Innenstadt bekomme.
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