Startseite
Icon Pfeil nach unten
Mindelheim
Icon Pfeil nach unten

Bad Wörishofen: Love-Scamming: Mann aus Bad Wörishofen um vierstellige Summe betrogen

Bad Wörishofen

Love-Scamming: Mann aus Bad Wörishofen um vierstellige Summe betrogen

    • |
    Love-Scamming ist zu einem großen Problem geworden. Alleine im Allgäu geht der Schaden bereits in die Millionen.
    Love-Scamming ist zu einem großen Problem geworden. Alleine im Allgäu geht der Schaden bereits in die Millionen. Foto: Emil Nefzger (Symbolbild)

    Eine angebliche Frau aus den Vereinigten Staaten täuschte einem 68-jährigen Mann aus Bad Wörishofen eine Liebesbeziehung vor. Für ein persönliches Treffen überwies der Mann einen vierstelligen Betrag an ein ausländisches Konto. Nun erstattete er Anzeige bei der Polizei.

    So genannte Liebesbetrüger suchen im Internet bewusst nach Online-Bekanntschaften, die sie dann um Geld betrügen können. Dazu nutzen sie nicht nur die bekannten sozialen Netzwerke, sondern vermehrt auch Messengerdienste, teilt die Polizei mit. Auf der Suche nach der großen Liebe versuchen viele über das Internet andere kennenzulernen. !Das machen sich auch Betrüger zu Nutze. Sie sprechen über soziale Netzwerke, Dating-Portale, aber auch immer mehr über Messenger Personen an und täuschen ihnen eine Beziehung vor. Diese Betrugsform ist unter Romance‑Scamming oder Love‑Scamming bekannt", erläutert die Polizei.

    So gehen die Betrüger vor, wenn sie mit den Gefühlen ihrer Opfer Beute machen wollen

    "Unabhängig vom genutzten digitalen Kommunikationskanal haben die Betrüger nur ein Ziel: Sie wollen von ihren Opfern Geld und andere finanzielle Gegenleistungen erbetteln." Oft hätten die Kriminellen vorher über viele Wochen hinweg ernsthaftes Interesse an ihrer Online-Bekanntschaft vorgetäuscht – deswegen falle es Betroffenen oft nicht schwer, einer ersten Geldforderung nachzukommen. "Seinem Partner oder der Partnerin würden die meisten schließlich auch Geld leihen", so die Polizei. Die Betrüger reihen allerdings meist Bitte an Bitte. Dazu kommt: "In vielen Fällen operieren die Täter aus dem Ausland", so die Polizei. Das macht die Strafverfolgung schwieriger. 

    Der Mann aus Bad Wörishofen kann die angebliche Frau schon drei Monate lang

    Der Mann aus Bad Wörishofen hatte bereit vor drei Monaten auf einer Internet-Plattform eine angebliche Frau aus den Vereinigten Staaten kennengelernt. Für ein persönliches Treffen überwies der Mann nach Angaben der Polizei insgesamt über 5000 Euro für die Flugkosten auf ausländische Konten. "Zudem erhielt der 68-Jährige mehrere Pakete mit der Bitte, diese an die Frau weiterzuleiten", berichtet die Polizei. Der Bad Wörishofer erhielt nun Mahnungen für Waren, die er selbst nie bestellt hatte. Die bislang unbekannten Betrüger wiederum hätten seine Daten und sein Mitwirken genutzt, um an die Ware zu kommen, berichtet die Polizei. 

    Im Jahr 2022 wurden im Polizeipräsidium Schwaben Süd/West 29 Fälle der Betrugsmasche „Love-Scamming“ bekannt, in denen die Kriminellen Beute machten. Die Betrüger erzielten dabei eine Summe von mehr als einer halben Million Euro. In diesem Jahr wurden bereits 47 Fälle mit einer Gesamtschadenssumme von über 1,2 Millionen Euro gemeldet.

    Im Allgäu und Unterallgäu geht der Schaden durch Love-Scamming in die Millionen

    Die Polizei rät deshalb, beim Online-Dating misstrauisch zu sein. Daten wie die Adresse, das Geburtsdatum oder Auskünfte über den Arbeitgeber sollten nur zurückhaltend veröffentlicht werden. "Romance‑Scammer suchen beispielsweise in sozialen Netzwerken nach ihren Opfern", berichtet die Polizei. "Mit jeder Information haben sie dadurch ein Mittel mehr, um ihre Opfer zu täuschen und anschließend um Geld zu bitten." Mit sensiblen Informationen können Betrüger ihre Opfer leichter unter Druck setzen. Das machen sich Erpresser beispielsweise beim sogenannten Sextortion zu Nutze. Die Polizei rät zu Privatsphäre-Einstellungen der Netzwerke und Messengerdienste: "Wer sein Profil nur für Freunde einsehbar macht, schützt sich auch vor unbekannten Cyber-Mobbern oder Cyber‑Stalkern." (AZ)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden