Startseite
Icon Pfeil nach unten
Mindelheim
Icon Pfeil nach unten

Bad Wörishofen: Löwenbräu-Arkaden Bad Wörishofen: Lärmschutz-Frage ist entschieden

Bad Wörishofen

Löwenbräu-Arkaden Bad Wörishofen: Lärmschutz-Frage ist entschieden

    • |
    Die aktuelle Planung der zwischenzeitlich stark verkleinerten Löwenbräu-Arkaden sieht eine getrennte Ein- und Ausfahrt in die Tiefgarage vor. In der Darstellung stehen Autos vor den jeweiligen Zugängen. Diese Lösung sorgte für Diskussionen und die Bitte, eine gemeinsame Zufahrt zu schaffen.
    Die aktuelle Planung der zwischenzeitlich stark verkleinerten Löwenbräu-Arkaden sieht eine getrennte Ein- und Ausfahrt in die Tiefgarage vor. In der Darstellung stehen Autos vor den jeweiligen Zugängen. Diese Lösung sorgte für Diskussionen und die Bitte, eine gemeinsame Zufahrt zu schaffen. Foto: Architekt Lidl

    Das Großprojekt „Löwenbräu-Arkaden“ in Bad Wörishofen hat einen weiteren Schritt in Richtung Realisierung gemacht. Nun steht fest, wo die Zufahrt zu der großen Tiefgarage unter dem Gebäudekomplex liegen wird. Es geht um den Lärmschutz für die Anwohner der voraussichtlich rund 40 Millionen Euro teuren Arkaden von Investor Dieter Glass.

    Der vorhabenbezogene Bebauungsplan für das größte Bauprojekt in Bad Wörishofens Innenstadt seit Jahrzehnten ist auf dem Weg. Der Stadtrat hatte sich mit großer Mehrheit hinter die umgeplanten und stark verkleinerten Löwenbräu-Arkaden gestellt. Nun ging es im Bauausschuss um die Frage, wie die Tiefgarage angesteuert wird. Der Stadtrat hatte am 24. Februar einen Prüfantrag gestellt. Der Rat wollte wissen, ob nicht eine gemeinsame Ein- und Ausfahrt möglich ist, damit der verbleibende Platz vor den Löwenbräu-Arkaden städtebaulich gestaltet werden kann. Glass plant neuerdings mit einer Einfahrt und einer Ausfahrt an anderer Stelle, um die Lärmschutz-Vorgaben einzuhalten. Das sei nötig geworden, weil es nun keinen Löwen-Platz auf der gegenüberliegenden Seite der Alfred-Baumgarten–Straße geben wird. Stattdessen bleibt das Haus auf dem betreffenden Grundstück stehen. Glass hat es nicht gekauft. Dafür muss er nun für Lärmschutz auch für dieses Gebäude sorgen. Ein schalltechnischer Gutachter hat die Lage nun untersucht.

    Ein Gutachten zeigt, dass beide Lösungen für die Löwenbräu-Arkaden in Bad Wörishofen möglich wären

    Manfred Pistel vom Bauamt der Stadt Bad Wörishofen berichtete dem Ausschuss, dass eine gemeinsame Ein- und Ausfahrt an der Einmündung zur Fidel-Kreuzer-Straße – so wie einst geplant – demnach möglich wäre. Bei einer getrennten Ein- und Ausfahrt gebe es aber wohl einen größeren Puffer, was den Lärmschutz angeht. Der Gutachter empfiehlt deshalb diese Lösung. Die Darstellung der nun nur noch eingeschossigen Tiefgarage zeigte in der Sitzung, dass die Mehrzahl der Stellplätze für die Gastronomie in den Arkaden vorgesehen ist. Bürgermeister Stefan Welzel (CSU) hatte die Diskussion um die Löwenbräu-Arkaden von Platz acht der Tagesordnung in Abstimmung mit dem Ausschuss an den Beginn der Sitzung gelegt, die von einigen Zuschauern verfolgt wurde. Die Zahl der Zuhörer war durch die Corona-Regeln aber streng begrenzt.

    So werden die Pläne für die Löwenbräu-Arkaden im städtischen Entwicklungskonzept bewertet

    „Wir sind zügig in der Umsetzung, gemeinsam mit dem Investor“, stellte Welzel fest. Die Frage nach der Tiefgaragenzufahrt allerdings wurde am Ende nur denkbar knapp geklärt. In der Sitzung verlesen wurde auch eine Stellungnahme aus dem innerstädtischen Entwicklungskonzept ISEK aus dem Jahr 2019, wo sogar eine Zufahrt von der Hermann-Aust-Straße her empfohlen und vor „schwarzen Löchern“ an der Schokoladenseite des Gebäudes gewarnt wurde. Gemeint war die Tiefgaragenzufahrt. Empfohlen wurde, die Fläche vor den Arkaden zu gestalten. Ilse Erhard (CSU) merkte allerdings an, dass sich die Planung seither stark verändert habe. „Ich sehe keinen Sinn darin, Ein- und Ausfahrt zusammenzulegen; die andere Lösung bringt weniger Lärm und Stau“, stellte sie fest. Bürgermeister Welzel sagte unserer Redaktion nach der Sitzung, die ISEK-Einschätzung habe Bestand. Erst im Herbst sei man in dieser Sache in Kontakt mit dem Verfasser gewesen.

    So sieht der neue Bebauungsplan für die Löwenbräu-Arkaden aus. Investor Dieter Glass hat den Gebäudekomplex deutlich verkleinert.
    So sieht der neue Bebauungsplan für die Löwenbräu-Arkaden aus. Investor Dieter Glass hat den Gebäudekomplex deutlich verkleinert. Foto: Stadt Bad Wörishofen

    Auch FW-Fraktionschef Thomas Vögele sprach sich für eine getrennte Ein- und Ausfahrt aus. Das entzerre den Verkehr. Christine Waibl (CSU) sagte, die Stadt solle den Plan nehmen, den der Bauherr möchte. Auch Grünen-Fraktionssprecherin Doris Hofer meldete sich zu Wort. Sie hatte das Thema Zufahrt im Stadtrat federführend aufgebracht. Sie freue sie, dass auch eine gemeinsame Zufahrt möglich wäre, sagte Hofer. Es sei wichtig, den Platz vor dem Gebäude zu gestalten. „Die Argumente für eine gemeinsame Zufahrt gelten noch“, sagte Hofer. Den Arkaden insgesamt stimme sie aber zu. „Ich freue mich darauf“, betonte Hofer. Ludwig Filser (ÖDP) hätte ebenso gerne eine gemeinsame Zufahrt. Für getrennte Zugänge sprach sich Baureferent Sebastian Dietrich (Generation Fortschritt) aus. Die Abstimmung spiegelte die Debatte dann wieder. Denkbar knapp votierte der Ausschuss für die getrennte Ein- und Ausfahrt.

    Bürgermeister Stefan Welzel (CSU) stimmte gegen diese Lösung. Gleichwohl betonte Welzel: „Wir freuen uns darauf, müssen aber auch das ISEK berücksichtigen.“ Es gebe die Erwartung, dass „wir auch unter den Arkaden eine fußgängerfreundliche Lösung finden“, so Welzel. Dass sein Abstimmungsverhalten nur diese Detailfrage betraf, betonte Welzel gegenüber unserer Redaktion. „Wir freuen uns auf das Projekt.“

    In der Tiefgarage der Löwenbräu-Arkaden von Bad Wörishofen sollen besondere Parkplätze entstehen

    Einstimmig genehmigte der Ausschuss im Anschluss die Nutzung von Duplex-Stellplätzen in der Tiefgarage. Das sind „doppelstöckige“ Parkplätze. Investor Glass will diese auch für Personal der Arkaden nutzen. Glass will auf dem Löwenbräu-Areal und einem Teil der angrenzenden Luerswiese für rund 40 Millionen Euro ein Ensemble mit Wohnungen, Brauerei, Gastronomie, einem Laden und beispielsweise einem Beherbergungsbetrieb errichten. „Wir sind den Befürwortern der vorliegenden Planung mit den getrennten Tiefgaragen-Ein und Ausfahrten dankbar für ihre weitsichtige Entscheidung“, teilte die mit dem Projekt betraute Glass-Firma unserer Redaktion nach der Entscheidung im Bauausschuss mit.

    „Für die notwendige Akzeptanz und die größtmögliche Benutzerfreundlichkeit der Parkgarage Löwenbräu ist dieses Erschließungs- und Verkehrskonzept alternativlos“, heißt es in einer Erklärung der Glass Immobilien GmbH an unsere Redaktion.

    Eine gut laufende Gastronomie benötige Parkmöglichkeiten, die „gerne angefahren und simpel zu nutzen sind, in der sich die Besucher und ältere Personen sicher fühlen und die Wege möglichst kurz und klar ersichtlich sind“.

    Alle Artikel zu den Löwenbräu-Arkaden seit 2017 auf einen Blick finden Sie in unserem großen Themen-Special.

    Lesen Sie auch:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden