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Bad Wörishofen: Lösung für nervende Lokpfeifen in Bad Wörishofen in Sicht

Bad Wörishofen

Lösung für nervende Lokpfeifen in Bad Wörishofen in Sicht

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    Der Bahnübergang an der Eishalle von Bad Wörishofen. Loks müssen dort Warnsignale geben.
    Der Bahnübergang an der Eishalle von Bad Wörishofen. Loks müssen dort Warnsignale geben. Foto: Markus Heinrich

    Das Lokpfeifen am unbeschrankten Bahnübergang an der Eishalle nervt viele Menschen in Bad Wörishofen. Die Klagen darüber erreichen auch unsere Redaktion immer wieder. Nun zeichnet sich offenbar eine Lösung ab. Bürgermeister Stefan Welzel (CSU) hält es sogar für möglich, dass es schon heuer kein Lokpfeifen mehr geben könnte. 

    Lokführer müssen bei der Einfahrt nach Bad Wörishofen am unbeschrankten Bahnübergang bei der Eishalle Warnsignale geben, so will es das Gesetz. Allerdings passiert das Tag und Nacht, die Pfeiftöne sind weithin im Stadtgebiet zu hören. "Zugsignale und Lokpfeifen können Leben retten, allerdings Anlieger auch stören", sagt dazu Welzel. Er erinnert daran, dass es dieses Thema schon seit Jahrzehnten gebe. "Zuletzt wurde es intensiver diskutiert, weil die Bahn anderes Zugmaterial verwendet. Diese Züge haben ein lauteres Signal", so Welzel. 

    Die Kritik wurde in der Tat zuletzt immer schärfer, der Druck auf Stadt und Bahn nahm zu. Auf Nachfrage unserer Redaktion teilte die Bahn mit man habe zwischenzeitlich das weitere Vorgehen "mit den Vertretern der Stadt Bad Wörishofen besprochen und abgestimmt. Nun entscheidet die Stadt, wie die städtischen Gremien einbezogen werden".

    Mit diesen Behörden verhandelt Bad Wörishofen derzeit über eine Lösung für den Bahnübergang

    Bürgermeister Welzel meint dazu: "Es könnte nun bald Abhilfe geschaffen werden." Seit Monaten werde hinter den Kulissen über mögliche Lösungen verhandelt. „Wir brauchen für die notwendigen Entscheidungen mehrere Verwaltungsbereiche der Bahn, das staatliche Straßenbauamt Kempten, die Verkehrsbehörde des Landratsamtes und die eigene Verwaltung im Boot“, schildert Welzel. Auch der Rathausverwaltung liege eine gute Lösung am Herzen. 

    „Da komplette Umbaulösungen zeitaufwändig, teuer und nur langfristig umzusetzen sind, habe ich schon frühzeitig ins Spiel gebracht, parallel auch ein Provisorium anzugehen“, berichtet Welzel. Den Bahnübergang einfach ersatzlos zuzumachen, wie es manche fordern, sei leider nicht möglich. Es gehe insbesondere um die Verbindung vom Gewerbegebiet und der Autobahn in Richtung Stockheim sowie um die Anbindung des Wertstoffhofes und des Flugplatzes, ebenso um die Radfahrenden im Kneippstädter Norden. Weiter hatten sich die örtlichen Landwirte samt Obmann bei der Stadt gemeldet und ihr Anliegen angemeldet. "Denn der Landwirtschaft geht es um kurze Wege zu den Äckern und Feldern", berichtet Welzel. Das sei keine leichte Gemengelange, weshalb die vielen Gespräche auch ihre Zeit brauchten. 

    Wie eine Lösung für den Bahnübergang aussehen könnte, bei dem das Lokpfeifen entfällt

    Zuletzt fanden nach Angaben des Bürgermeisters weitere Abstimmungen mit den Vertretern der Bahn und in der vergangenen Woche auch mit dem staatlichen Straßenbauamt Kempten statt. „Wir feilen derzeit an einer Lösung, die das Lokpfeifen auch bei einer provisorischen Lösung entbehrlich macht", sagt Welzel. "Und es schaut gut aus, dass wir schon bald diese Lösung präsentieren können.“ Wie diese aussehen könnte, darüber hält sich der Bürgermeister noch bedeckt. Es gehe zunächst um Sicherheit, Kosten, Grunderwerb und weitere Details. „Die beteiligten Behörden ziehen hier erfreulicherweise mit an einem Strang", sagt Welzel. "Wir hoffen deshalb, dem Stadtrat schon bald eine passende Entscheidungsgrundlage vorlegen zu können.“ 

    Wie es gehen könnte, hat unlängst die Gemeinde Oberottmarshausen im Landkreis Augsburg gezeigt. Dort gibt es eine ähnliche Situation, auch dort mehrten sich die Klagen über die Lokpfeifen. Der Gemeinderat hat beschlossen, dass der Bahnübergang mit einer Umlaufsperre versehen wird. Nur Fußgänger und Zweiradfahrer können dann noch durch. Drei Varianten standen zuvor zur Auswahl: die Umlaufsperre, eine höhenfreie Kreuzung und eine Schranke mit Ampel. Bei der Umlaufsperre würden die Pfeifsignale entfallen, hieß es. Wesentlich teurer wäre eine Eisenbahnüberführung gekommen. Auf eine Bahnschranke hätte man nach Medienberichten wohl einige Jahre warten müssen.

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