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Bad Wörishofen: Kreisverkehr als Favorit für Mansfield-Platz, doch die Kosten schrecken ab

Bad Wörishofen

Kreisverkehr als Favorit für Mansfield-Platz, doch die Kosten schrecken ab

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    Der Katherine-Mansfield-Platz in Bad Wörishofen soll umgebaut werden.
    Der Katherine-Mansfield-Platz in Bad Wörishofen soll umgebaut werden. Foto: Markus Heinrich

    Als die Planungen begannen, war es noch die Pescatore-Kreuzung. Nun ist es offiziell der Katherine-Mansfield-Platz, doch die Frage ist noch immer die gleiche: Kreisverkehr oder Vorfahrtstraße? Der Stadtrat sollte das jetzt eigentlich entscheiden, denn die Verkehrsprobleme an der Stelle sind offensichtlich. Doch die Baukosten sind so hoch, dass noch ein Zwischenschritt nötig wurde.

    Der Katherine-Mansfield-Platz in Bad Wörishofen ist ein Verkehrsknoten, der mehr und mehr zum Problem wird. Er müsse mittlerweile teilweise zehn Minuten lang warten, um überhaupt aus seinem Grundstück fahren zu können, berichtete Josef Kunder (CSU) im Stadtrat. Der Ingenieur Michele Mongella hat zwischenzeitlich eine Machbarkeitsstudie für bauliche Verbesserungen erstellt. Mongella kennt die Situation. Er hat vor vielen Jahren bereits den großen Kreisverkehr an der Sattelkreuzung geplant, beim Feneberg-Markt. Auch für den Mansfield-Platz hatte er einen Kreisverkehr mitgebracht. Zudem stellte er eine Lösung mit Vorfahrtstraße vor. Dass ihm der Kreisverkehr die liebere Lösung wäre, machte Mongella ebenfalls klar. Wieder will er mit einem Kreisverkehr-Durchmesser von 28 Metern arbeiten, das kann sich dann jeder vorstellen, der die Sattelkreuzung regelmäßig nutzt. Da könnten auch zwei, vielleicht sogar drei Autos nebeneinander Platz finden, machte Mongella deutlich. Für Bad Wörishofens Buslinien wäre das dann auch kein Problem, schilderte er auf Nachfrage von Wirtschaftsreferentin Christine Waibl (

    Die Baukosten für den Mansfield-Platz bereiten FW-Frationschef Thomas Vögele Sorgen

    Zu groß seien da die Probleme im Winter, wenn Steine sich lockern. Der Bau eines Kreisverkehrs würde laut Mongella etwa 540.000 Euro kosten, eine Vorfahrtstraße wäre mit 430.000 Euro herzustellen. Diese würden den Verkehr vom Bahnhofplatz in die Türkheimer Straße bevorzugen. Verkehrliche Beurteilung, weniger Umweltauswirkungen und die Herstellungskosten würden für die Vorfahrtstraße sprechen, der Kreisverkehr punktet hauptsächlich mit den Gestaltungsmöglichkeiten. Finanzreferent Konrad Hölzle (CSU) brachte noch die Möglichkeit eines Mini-Kreisverkehrs ins Spiel. Mongella riet allerdings ab. Das sei "nicht Fisch, nicht Fleisch". Hölzle sprach sich für einen Kreisverkehr aus. "Wir müssen den Verkehr so lenken, dass er schnell aus der Innenstadt abfließt", betonte er. Derzeit wüssten viele Verkehrsteilnehmer nicht, wie sie sich am Mansfield-Platz verhalten sollen. Immer wieder kommt es dort zu Staus. 

    Der Platz muss auch für schwere Fahrzeuge befahrbar bleiben, fordert Josef Kunder

    Josef Kunder war zudem wichtig, dass auch schwere Fahrzeuge den Platz weiter nutzen können. An seinem Betrieb komme regelmäßig ein 40-Tonnen-Sattelzug an, auch andere hätten Lieferverkehr. Deutlich sprach sich Kunder gegen die Vorfahrtstraße aus. "Das wäre eine Verkehrsbehinderung", befand er. FW-Fraktionschef Thomas Vögele zog zudem in Zweifel, dass der meiste Verkehr vom Bahnhofplatz in die Türkheimer Straße fließe. Die Hauptstraße sei der Hauptzubringer. Planer Mongella empfahl dem Stadtrat eine Verkehrszählung, um das zu klären. Das sieht auch Vögele so. Er riet dazu, auch Schülerinnen und Schüler dafür einzusetzen und eine Brotzeit als Dankeschön auszugeben. Sorgen bereiten Vögele zudem die Kosten. 

    Am Ende werde man sicher bei 750.000 Euro landen, befürchtet er. " Und damit haben wir dann nicht mehr erreicht, als bisher", glaubt Vögele. Bürgermeister Stefan Welzel (CSU) warf die Frage nach Fördermitteln auf. Michele Mongella sagte dazu, womöglich gebe es die Chance, an Gelder zu kommen, weil es sich hier um eine Hauptverkehrsachse handele. Sicher sei das aber nicht. 

    Joachim Nägele nennt den Mansfield-Platz einen "Top-Gefahrenpunkt" in Bad Wörishofen

    Einen "Top-Gefahrenpunkt" nannte Joachim Nögele (FW) die Kreuzung. Er sprach sich ebenfalls für einen Kreisvekehr aus. Dieses Vorhaben sei weit wichtiger, als die Umgestaltung der Rössle-Kreuzung, betonte er. Dass sich beide Vorhaben unterschiedlich schnell entwickeln werden, sagte wiederum Welzel mit Verweis auf den geplanten Gestaltungswettbewerb für die Rössle-Kreuzung. Am Mansfield-Platz werde es schneller losgehen, machte der Bürgermeister deutlich. Paul Gruschka (FW) drängte ebenfalls auf eine Verbesserung. Schon in seiner Amtszeit als Bürgermeister habe man Ortsbegehungen mit dem Landratsamt gemacht. "Damals war das Landratsamt mit der bestehenden Lösung nicht sonderlich glücklich, ich vermeide jetzt das Wort rechtswidrig", sagte Gruschka. Ein Kreisverkehr wäre ein Fortschritt. 

    Gruschka erinnerte zudem daran, dass man damals ja einen Mansfield-Platz herstellen wollte. "Einen Platzcharakter erhält man mit einem Kreisverkehr", so Gruschka. Doris Hofer, die Fraktionsvorsitzende der Grünen, hakte allerdings gleich mehrmals ein, um auch die Vorfahrtstraßenlösung im Spiel zu halten. "Wir unterstützen das Kurstadt-Flair besser, wenn wir weniger Autos in der Innenstadt haben", sagte sie. Ein Kreisverkehr brauche zudem "riesig viel Platz" und mache den Bereich für Menschen unbewohnbar. "Die rechtswidrige Situation lösen wir auch mit einer Vorfahrtstraße auf", betonte Hofer. Wichtig sei nun eine Verkehrszählung. 

    So geht es bei der Planung des Mansfield-Platzes in Bad Wörishofen nun weiter

    Dass die Stadt vermutlich auch noch Grund ankaufen muss, um die Kreuzung neu zu gestalten, machte Bürgermeister Welzel auf Nachfrage Vögeles deutlich. Hofer war zudem noch wichtig, dass auch Fußgänger und Radfahrer bei der Neuplanung berücksichtigt werden. Derzeit sie die Situation dort "hochgefährlich", kritisierte sie. Planer Mongella sagte dazu, man arbeite mit Querungshilfen und führe die Fußwege entsprechend weiter. Radfahrer müssten aber den Kreisverkehr benutzen. Mongella riet, zunächst die Verkehrszählung zu machen, mit der man frühestens im Frühjahr beginnen könne. Danach soll die Verwaltung sich mit der Polizei zusammensetzen und dann erneut den Stadtrat befragen. Bei einer Gegenstimme wurde das auch so beschlossen. 

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