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Bad Wörishofen: Knappe Entscheidung zum neuen Parkplatz des Allgäu Skyline Parks

Bad Wörishofen

Knappe Entscheidung zum neuen Parkplatz des Allgäu Skyline Parks

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    Diese ältere Luftaufnahme zeigt nicht das ganze heutige Parkgelände, dafür aber einen Teil der Fläche zwischen Park und A96, der schon bald mit Parkplätzen versehen wird.
    Diese ältere Luftaufnahme zeigt nicht das ganze heutige Parkgelände, dafür aber einen Teil der Fläche zwischen Park und A96, der schon bald mit Parkplätzen versehen wird. Foto: Ulrich Wagner

    Der neue große Parkplatz samt Photovoltaikanlage für den Allgäu Skyline Park sorgte im Stadtrat von Bad Wörishofen erneut für Kontroversen. Mehrfach hatte sich das Gremium bereits mit den Plänen von Parkbetreiber Joachim Löwenthal befasst. Nun geht es auf die Zielgerade - allerdings nicht geräuschlos. 

    Unter anderem wurde mittlerweile ein Blendschutzgutachten für die Solaranlage erstellt. Man habe festgestellt, dass es keine Blendgefahr für den Verkehr auf der A96 gebe, die unmittelbar an der Großanlage vorbeiführt. Der neue Parkplatz mit 2500 Stellplätzen für Bayerns größten Freizeitpark entsteht zwischen der alten B18 und der A96, unmittelbar gegenüber dem Parkgelände. Der Parkplatz wird von der alten B18 aus angefahren. Christoph Hienle (FW) befürchtet deshalb "ein verkehrstechnisches Chaos". An der Ostseite des Parkplatzes komme zu viel zusammen, verdeutlichte er. Neben der Zufahrt liege dort beispielsweise auch die Brücke für landwirtschaftliche Fahrzeuge. Zudem sei der Parkplatz überdimensioniert. Warum denn kein Parkhaus gebaut werde, wollte FW-Fraktionssprecher Thomas Vögele wissen. Auch auf einem Parkhaus könne man Solaranlagen installieren. Er erfuhr, dass dies wohl aus wirtschaftlichen Gründen nicht möglich sei. 

    Zehn Hektar für Parkplätze - das geht nicht mehr, finden die Freien Wähler

    "Der Flächenverbrauch ist mir ein Dorn im Auge", stellte Vögele klar. Man brauche auch landwirtschaftliche Flächen. "Zehn Hektar für Parkplätze - so etwa geht heute gar nicht mehr", befand er. Hienle pflichtete bei - und verwies auf die hohe Belastung Kirchdorfs. "Wir haben da die Autobahn, es soll ein 40-Hektar-Industriepark entstehen und der Freizeitpark - irgendwo brauche ich da auch noch Flächen, um was zum Beißen anzubauen", verdeutlichte er. 

    Paola Rauscher (Grüne) kritisierte außerdem "die Erbsenzählerei" bei der Bepflanzung des Parkplatzes. Zahlreiche Bäume seien weggefallen, um eine Verschattung der PV-Anlage zu vermeiden, hieß es dazu. Sie würden aber auf einer Ausgleichsfläche gepflanzt, hieß es. Diese befindet sich allerdings in Erisried. 

    Befürworter verweisen auf Solarenergie und touristische Bedeutung des Parks

    Wirtschaftsreferentin Christine Waibl (CSU) sagte, sie verstehe die Gründe der Vorredner. "Aber wir müssen auch froh sein, wenn in Bad Wörishofen jemand Geld in die Hand nimmt." Hienle wiederum verwies darauf, dass "das ja nicht mehr Bad Wörishofen" sei. "Der Sitz wurde ja verlagert", erinnerte Hienle an den Umzug des Skylineparks nach Rammingen. Waibl sagte dazu, Bad Wörishofen profitiere trotzdem davon und "man muss auch irgendwann wieder die Hand reichen", sagte sie. Auch Dritte Bürgermeisterin Michaela Bahle-Schmid (CSU) äußerte Verständnis für die Kritiker. "Aber es ist jetzt eine Doppelnutzung mit Photovoltaik und wir müssen hier ja auch irgendwie die Energiewende schaffen", sagte sie. Auf dem Parkplatz werden Carports mit Solardächern entstehen. Den erzeugten Strom will der Park selbst nutzen. Bürgermeister Stefan Welzel (CSU) wies außerdem darauf hin, dass Solaranlagen nach dem neuen Baugesetz an Autobahnen sogar privilegierte Vorhaben seien. Auch Alexandra Wiedemann sprach sich für das Vorhaben aus. Der Skylinepark sei "für uns eine touristische Bereicherung; das müssen wir unterstützen", sagte sie. 

    Grünen-Fraktionssprecherin Doris Hofer brachte einen Kompromiss ins Spiel. Sie glaube nicht, dass der Park so viele Parkplätze brauche. Die nicht benötigte Fläche könne stattdessen mit einer herkömmlichen Freiflächen-Solaranlage belegt werden. Das sei auch günstiger. 

    Finanzreferent Konrad Hölzle wiederum sagte, Löwenthal plane für die nächsten 20 bis 25 Jahre, zudem werde der Parkplatz bekiest und nicht asphaltiert. Er könne das, im Zusammenhang mit der Solaranlage, befürworten. Paola Rauscher wiederum ließ dies nicht gelten. "Das wird verdichtet, da stehen ja keine Kinderwägen, sondern Autos und SUV-Panzer", stellte sie klar. "Wir versiegeln hier 100.000 Quadratmeter und das, obwohl sogar der Bauernverband warnt, dass wir zu viel Fläche verbrauchen", sagte sie. "Das wird dann mit 58 Bäumen umgrünt." 

    Am Ende war es eine knappe Entscheidung. Mit elf zu neun Stimmen genehmigte der Stadtrat den Plan. Bedingung ist auch, dass die Parkplätze erst dann genutzt werden dürfen, wenn die geplante Unterführung zum Park fertig ist. Damit soll verhindert werden, dass Gäste über die B18 zum Park laufen. Auch eine Linksabbiegerspur soll es geben, um den Verkehr zu entzerren. 

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