Startseite
Icon Pfeil nach unten
Mindelheim
Icon Pfeil nach unten

Bad Wörishofen: In der Notunterkunft Bad Wörishofen sind nicht alle gleich

Bad Wörishofen

In der Notunterkunft Bad Wörishofen sind nicht alle gleich

    • |
    Die Notunterkunft in Bad Wörishofen kann schon bald mehr Flüchtlinge aufnehmen.
    Die Notunterkunft in Bad Wörishofen kann schon bald mehr Flüchtlinge aufnehmen. Foto: Sylvia Rustler/Landratsamt Unterallgäu

    Die Notunterkunft für Geflüchtete in Bad Wörishofen soll größer werden und in Kürze fast 400 Menschen beherbergen können. Das Landratsamt tritt auf Nachfrage unserer Redaktion Kritik entgegen, wonach es bereits jetzt eine Art Zwei-Klassen-System in der Unterkunft gebe.

    Aus informierten Kreisen hieß es zuletzt mehrfach, dass die Menschen in der Notunterkunft Bad Wörishofen unterschiedlich behandelt würden. Dort gebe es ein „Zwei-Klassen-System“, kritisierten mit den Vorgängen vertraute Personen. Einige der Bewohnerinnen und Bewohner erhielten Verpflegung per Catering, andere müssten sich selbst versorgen. Angesichts sinkender Temperaturen gab es auch Befürchtungen, dass die Raumtemperaturen in der Notunterkunft zu kalt sein könnten. Für öffentliche Gebäude gilt bekanntlich mittlerweile eine Temperaturvorgabe von 19 Grad. In der Notunterkunft sind allerdings auch Familien mit kleinen Kindern untergebracht.

    So begründet das Landratsamt die unterschiedlichen Leistungen für Flüchtlinge in der Notunterkunft Bad Wörishofen

    Landratsamtssprecherin Sylvia Rustler teilt dazu mit, dass Geflüchtete aus der Ukraine Anspruch auf Leistungen der Jobcenter hätten. „Dafür benötigen sie ein Konto“, erläutert Rustler. „Bis Leistungen fließen, erhalten diese Personen ein Catering.“ 

    Asylbewerber aus anderen Ländern erhielten wiederum Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz „und damit sofort ein Taschengeld“, berichtet Rustler. „Kurz gesagt: Wer kein Geld hat oder bekommt, kann keine Lebensmittel kaufen. Sobald jedoch das Jobcenter Leistungen bewilligt, stellen wir die Cateringversorgung nach jetzigem Stand ein“, erläutert Rustler. „Von einer Zwei-Klassen-Gesellschaft würden wir deshalb hier nicht sprechen.

    In der Notunterkunft wird die Temperatur-Obergrenze von 19 Grad nicht gelten.

    Die bisherigen Pläne könnten jedoch Makulatur werden, wie sich zeigt. „Werden deutlich mehr Menschen in die Unterkunft einziehen, werden alle ein Catering erhalten“, erläutert Rustler. „Die Küche in der Unterkunft ist zu klein.“

    Im Landratsamt rechnet man mit einem weiteren Zustrom an Flüchtlingen. Die Unterkunft in Bad Wörishofen wird erweitert, wenn das Impfzentrum im gleichen Gebäude am 21. Dezember schließt. Bis zu 373 Personen könnten dann in dem ehemaligen Möbelhaus im Gewerbegebiet untergebracht werden. Das Landratsamt hat das Gebäude bis Ende Juni 2023 angemietet. Zuletzt waren 60 Menschen aus der Ukraine und 124 Asylbewerber aus Iran, Irak und Afghanistan in der Notunterkunft untergebracht.

    Sie werden es auch im Winter warm genug haben, macht das Landratsamt deutlich. Die Raumtemperatur wird nicht begrenzt. „Zum einen ist das technisch schwer zu regeln, zum anderen leben hier auch Familien mit kleinen Kindern und Babys. Das wäre nicht zu verantworten“, teilt Sylvia Rustler mit. 

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden